"Hackerkönig" im Knast
Dr. Kimble tritt in Rede-Streik
Mangel an Mitteilsamkeit wird ihm selten vorgeworfen. Kaum aber sitzt Kim Schmitz wegen Betrugsverdachts im Knast in Thailand, sagt er kein einziges Wort mehr. Und wieso eigentlich "sitzt" im Knast? Der Häftling liege Stunde um Stunde im Bett, weiß die Staatsgewalt in Bangkok zu berichten.
Bangkok - Er lehnt es ab zu sprechen. Über irgendwas. Mit irgendjemandem.
Kim Schmitz schweigt, seitdem er am Freitag in die Fänge der thailändischen Polizei geriet. Und fast ständig wälzt er sich im Bett, klagt ein Sprecher der thailändischen Einwanderungspolizei. Allein für die "Bild am Sonntag" scheint "Dr, Kimble" eine Ausnahme gemacht zu haben. Ihr sagte er angeblich verschnupft: "Wie soll ich Insiderwissen verwendet haben, wenn ich bei Letsbuyit.com weder im Vorstand noch im Management war?"
Geschnappt wurde Schmitz am Freitag, auf dringende Bitten der deutschen Botschaft in Thailand. Bei der Staatsanwaltschaft München liegt ein Haftbefehl wegen "dringendem Tatverdacht auf Insiderhandel an der Börse". Denn Anfang
2001 beteiligte sich der selbst ernannte "Hackerkönig" mit seiner Kimvestor AG an der Rettung des besagten Internet-Schnäppchenjägers LetsBuyIt.com. Dort soll er den Aktienkurs künstlich in die Höhe getrieben haben.
Im Internet hat Schmitz kürzlich geklagt, er sei mit Deutschland "fertig" und werde von Kriminellen bedroht. Außerdem kündigte er für seinen Geburtstag am Montag seinen Selbstmord an - den wollte er live im Internet übertragen. Da aber kam ihm die thailändische Polizei in die Quere.
Schade für Schmitz übrigens, dass er im Gefängnis keinen Internet-Anschluss hat. Denn seine Festnahme sorgt international für Schlagzeilen, das dürfte ihm gefallen. "German tycoon in Thai custody" titelt eine amerikanische Agentur. Tycoon, das klingt gut und ein bisschen nach Silvio Berlusconi oder den Warner Brothers. Mit denen freilich hat Schmitz wenig gemeinsam. Höchstens
die Größe seines Egos.
www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,178141,00.html
Dr. Kimble tritt in Rede-Streik
Mangel an Mitteilsamkeit wird ihm selten vorgeworfen. Kaum aber sitzt Kim Schmitz wegen Betrugsverdachts im Knast in Thailand, sagt er kein einziges Wort mehr. Und wieso eigentlich "sitzt" im Knast? Der Häftling liege Stunde um Stunde im Bett, weiß die Staatsgewalt in Bangkok zu berichten.
Bangkok - Er lehnt es ab zu sprechen. Über irgendwas. Mit irgendjemandem.
Kim Schmitz schweigt, seitdem er am Freitag in die Fänge der thailändischen Polizei geriet. Und fast ständig wälzt er sich im Bett, klagt ein Sprecher der thailändischen Einwanderungspolizei. Allein für die "Bild am Sonntag" scheint "Dr, Kimble" eine Ausnahme gemacht zu haben. Ihr sagte er angeblich verschnupft: "Wie soll ich Insiderwissen verwendet haben, wenn ich bei Letsbuyit.com weder im Vorstand noch im Management war?"
Geschnappt wurde Schmitz am Freitag, auf dringende Bitten der deutschen Botschaft in Thailand. Bei der Staatsanwaltschaft München liegt ein Haftbefehl wegen "dringendem Tatverdacht auf Insiderhandel an der Börse". Denn Anfang
2001 beteiligte sich der selbst ernannte "Hackerkönig" mit seiner Kimvestor AG an der Rettung des besagten Internet-Schnäppchenjägers LetsBuyIt.com. Dort soll er den Aktienkurs künstlich in die Höhe getrieben haben.
Im Internet hat Schmitz kürzlich geklagt, er sei mit Deutschland "fertig" und werde von Kriminellen bedroht. Außerdem kündigte er für seinen Geburtstag am Montag seinen Selbstmord an - den wollte er live im Internet übertragen. Da aber kam ihm die thailändische Polizei in die Quere.
Schade für Schmitz übrigens, dass er im Gefängnis keinen Internet-Anschluss hat. Denn seine Festnahme sorgt international für Schlagzeilen, das dürfte ihm gefallen. "German tycoon in Thai custody" titelt eine amerikanische Agentur. Tycoon, das klingt gut und ein bisschen nach Silvio Berlusconi oder den Warner Brothers. Mit denen freilich hat Schmitz wenig gemeinsam. Höchstens
die Größe seines Egos.
www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,178141,00.html