EU-Aluorganisation: Höherer Verbrauch von Getränkedosen
Brüssel/Berlin (vwd) - Während in Deutschland um ein Pfand auf Dosen gestritten wird, hat die Europäische Aluminiumorganisation (EAA) eine zunehmende Nachfrage nach Getränkedosen vermeldet. Allein im vergangenen Jahr habe der Gebrauch von Dosen aus Aluminium in Europa um 4,9 Prozent auf 35,4 Millionen Einheiten zugenommen, teilte EAA am Freitag mit. Gleichzeitig sei die Recyclingquote auf 43 (Vorjahr: 41) Prozent gestiegen.
Großbritannien ist den Angaben zufolge das Land, in dem am meisten Aludosen wiederverwertet werden. In anderen Ländern, die wie Frankreich, Italien oder Spanien besser organisierte Wiederverwertungssysteme haben, steige die Recyclingquote dagegen nur langsam. Der Verband schließt daraus, dass allein der Wert des Aluabfalls "freiwilliges Sammeln" fördere ohne besondere Kosten für den Einzelnen oder die Allgemeinheit. Am Freitag stoppte der Bundesrat den Plan von Umweltminister Jürgen Trittin, ein allgemeines Dosenpfand einzuführen.
Die Länderkammer nahm stattdessen mit knapper Mehrheit einen Antrag aus Rheinland-Pfalz an, der eine Selbstverpflichtung der Wirtschaft für Mindestabfüllmengen in Mehrwegsysteme vorsieht. Auch die Europäische Kommission hat sich in den vergangenen Wochen bereits mit dem geplanten Pflichtpfand auf Dosen befasst und geprüft, ob dieses gegen EU-Binnenmarktregeln verstoßen würde. Einige EU-Staaten hatten in Brüssel Bedenken gegen eine solche Regelung angemeldet. Die Behörde wollte sich bislang im Herbst dazu äußern. +++ Dirk Müller-Thederan
vwd/13.7.2001/dmt/ahl/cv
13. Juli 2001, 15:45