Dollar erholt sich ...

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Dollar erholt sich ...

 
12.09.01 20:06

Dollar erholt sich nach Notenbank-Geldspritzen

 
(Neu: Fed-Liquiditätszufuhr, G7-Statement) London, 12. Sep (Reuters) -
Der Dollar hat am Mittwoch die starken Kursverluste, die er nach den Terroranschlägen am Dienstag verzeichnet hatte, teilweise wieder wett gemacht. Die Geldspritzen der Notenbank der USA, der Euro-Zone, Japans und der Schweiz sorgten nach Angaben von Händlern für Beruhigung des Marktgeschehens. Die führenden Industriestaaten (G7) kündigten überdies an, ihre Notenbanken würden für genügend Liquidität sorgen. Auch Spekulationen über Eingriffe am Devisenmarkt und eine Zinssenkungsrunde der Zentralbanken zur Stabilisierung der Finanzmärkte hätten dem Dollar zur Erholung verholfen. Der Euro schwächte sich um bis zu einem Prozent auf Kurse um 0,9015 Dollar ab, nachdem panikartige Verkäufe die US-Währung am Vortag fast drei Prozent zu Euro und Yen gedrückt hatten. Am Abend notierte der Dollar zum Euro aber wieder etwas schwächer um 0,9069/70 Dollar. Im Referenzkursverfahren EuroFX stieg der Euro auf 0,9062 von 0,8963 Dollar am Dienstag. Ein Dollar kostete damit 2,1583 (2,1821) DM. Der EZB-Referenzkurs wurde mit 0,9052 Dollar festgelegt. Der Markt sei noch immer wie gelähmt von den Ereignissen in den USA. Die Umsätze seien gering, und die Kurse deshalb für starke Ausschläge anfällig, sagte Steven Pearson, Analyst von Halifax in London. Die Devisenhändler-Vereinigung ACI forderte die Banken auf, nur die allernotwendigsten Währungsgeschäfte auszuführen. Für Beruhigung sorgten unterdessen die Finanzspritzen mehrerer Notenbanken. Die Fed, die EZB, die Bank of Japan (BoJ) und die Schweizer Nationalbank hatten den Geldmärkten vorbeugend zusätzliche Mittel zugeführt, um die Märkte zu beruhigen und um mögliche Engpässe zu vermeiden. Die großen Zentralbanken der Welt stünden miteinander in Kontakt, hatte es geheißen. EZB wie EU boten den USA alle erdenkliche Hilfe an. Auch die EU-Finanzminister berieten mit den europäischen Notenbank-Chefs über die Stabilisierung der Finanzmärkte, hieß es in Brüssel. "Die Zentralbanken haben den Märkten die Versicherung gegeben, für genug Liquidität zu sorgen. Das hat den Dollar ebenso gestützt wie die Erkenntnis am Markt, dass die Terrorakte nicht nur ein Problem der USA, sondern der ganzen Welt sind", sagte Mark Henry, Währungsexperte von GNI in London. Die sieben führenden Industrienationen (G7) hatten am Mittwoch in einem Statement zur Situation nach den Anschlägen in den USA mitgeteilt, ihre Notenbanken würden den Märkten so viel Liquidität zur Verfügung stellen, wie zur Sicherstellung des handels notwendig sei. Über mögliche Eingriffe der Notenbanken zur Stützung des Dollar hatte am Mittwoch der japanische Finanzminister Masajuro Shiokawa gesprochen. "Wenn die instabile Situation sich verfestigt, könnten Interventionen nötig sein", sagte er. Japan, das am Rande einer Rezession steht, ist ein zu starker Yen wegen der Export dämpfenden Wirkung schon lange ein Dorn im Auge. Angesichts der fehlenden Liquidität sei eine Intervention gegenwärtig aber äußerst schwierig, sagten Händler. Schließlich seien viele Büros in New York geschlossen. Einige Analysten befürchten, dass die Anschläge das bereits angegriffene US-Verbrauchervertrauen belasten und damit den Dollar zusätzlich unter Druck setzen könnten. "Wenn niemand weiß, was als nächstes mit den USA passiert, wird es eine Kapitalflucht aus dem Dollar geben", sagte Hajime Kawamura, Devisenmanager bei Sumitomo. Allerdings sei das Abwärtspotential limitiert, da die Auswirkungen der Anschläge weltweit zu spüren sein würden, entgegneten Händler. Devisenexperte Taisuke Tanaka der Credit Suisse First Boston rechnet mit einer baldigen Zinssenkung durch die US-Notenbank, um die amerikanische Wirtschaft zu stützen. Dies sollte den Kursrutsch des Dollar aufhalten.
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