Frankfurter Banken
Bankkunden müssen sich auf verwirrende Preismodelle und steigende Kosten einstellen. Die Folgen der Baisse zwingen die Institute zum Sparen.
Sie sind Bankkunde? Wie schön für Sie. Denn während zum Beispiel steigende Benzinpreise Autofahrern regelmäßig die Zornesröte ins Gesicht treiben, haben Sie in den vergangenen zwei Jahren von Preissenkungen um bis zu 60 Prozent profitiert. Die Gebühren fürs Depot haben sich ebenso halbiert wie die für Aktienorders.
Und während die Tankstellenketten fusionieren und das Spritkartell immer dichter wurde, haben Sie eine nie dagewesene Auswahl an Anbietern erhalten – für billigen Aktienhandel, Fonds, Sparpläne, Zinsen, Riester-Produkte. Das haben Sie Brokern wie Consors zu verdanken, die im Börsenboom das Geschäftsmodell Billigbank nach Deutschland holten und mit Kampfpreisen auf dem Markt Furore machten.
Doch damit ist bald Schluss. Denn nun kehren die im Börsenhype ausgehebelten Gesetze des Marktes zurück. Stetig sinkende Preise und ein gleichzeitig immer breiteres Angebot können sich weder die Direkt- noch die Filialbanken weiter leisten. Mit dem Ende des Börsenbooms brachen deren Einnahmen weg. Vielen Anbietern sind im harten Kampf um Kunden die Kosten davongelaufen.
Um die Verluste in Grenzen zu halten, müssen die Banken jetzt gegensteuern. Zwar werden die Gebühren nicht wieder auf alte Höhen klettern – das verhindert der harte Wettbewerb. Doch die Institute greifen in die Trickkiste. Diversifizierung lautet das neue Schlagwort. Das bedeutet: Die Preismodelle werden komplizierter. Wer seiner Bank kaum Kosten verursacht, weil er etwa im Internet auf eigene Faust mit Aktien handelt, profitiert weiter von niedrigen Gebühren. Alle anderen Kunden zahlen bald wieder mehr.
Auf der Jagd nach UMSATZ senkten die Direktbanken in den vergangenen Jahren immer wieder die Preise. Neue Wettbewerber öffneten fast im Wochentakt ihre virtuellen Pforten – um genau so rasch wieder vom Markt zu verschwinden. Späte Einsteiger wie Systracom oder EQ-Online mussten mit Kampfpreisen um die bereits stark umworbene Klientel buhlen und zwangen so die Etablierten zum Nachziehen (WirtschaftsWoche 51/2000). Vor allem die Preise für kleine und mittlere Aktienorders machen den Anlegern Spaß: Fast alle Banken verlangen nur noch rund zehn Euro für Orders bis 5000 Euro, die Netbank gar nur 7,50 Euro.
Die Broker konnten damit leben, so lange die Börse brummte. Ihr Geld verdienten sie vor allem mit Zockern, die ständig ihr Depot umschichten. Doch diese Aktivaktionäre sind seltener geworden, seit der Markt die Gewinne nicht mehr so freigiebig verteilt. Horrende Verluste haben so manchem Daytrader die Freude am Hobby geraubt. Allein zwischen April und Juli 2001 verringerte sich das Handelsvolumen mit Wertpapieren bei deutschen Onlinebrokern um 31 Prozent.
Weil den Billigbanken der Umsatz wegbrach, begannen sie, im Revier der Filialbanken zu wildern: Ob Beratung, Sparpläne oder Fonds – ins Programm kam, womit eine Onlinebank noch Kunden ködern konnte. „Die Direktbanken haben immer weitere Leistungen dazugenommen, den Kunden einfach alles angeboten, von dem sie glaubten, das es interessant sei“, sagt Robert Mutschler, Bankenanalyst bei Forrester Research in Frankfurt.
Auch sonst geizten die Broker nicht mit Reizen: Consors, DAB, Entrium und Maxblue strichen die Depotkosten, Consors erließ rührigen Tradern dazu die Mehrfachgebühren für Teilausführungen an der Börse. Die Diba bietet notable vier Prozent für Guthaben auf dem Verrechnungskonto. Andere lockten mit Gratisaktien des eigenen Unternehmens, etwa Entrium und Consors. Die Folge der Verwöhntour: Viele Kunden sind Karteileichen. Sie haben zwei, drei oder vier Direktbankdepots eröffnet, handeln aber bestenfalls mit einem davon. „Viele haben in ihrem Zweitdepot nur eine Aktie – die Gratisaktie, die sie bei der Eröffnung geschenkt bekamen“, glaubt Jürgen Singer, Professor für Bankwesen an der Uni Leipzig.
Weil solche Köder langfristig kaum Umsatz bringen und dazu die Banken viel Geld kosten, wandten sie sich einem anderen Lieblingsprodukt zu: Fonds und Fondssparplänen. Dieses Geschäft lohnt sich, weiß Thilo Rudolph vom Berliner Finanzberater Forium: Die Broker kassieren nicht nur den Ausgabeaufschlag. Selbst wenn sie auf ihn Rabatte gewähren oder ganz darauf verzichten, lohnt sich für sie der Fondsverkauf, „weil sie Bestandsprovisionen von den Investmentgesellschaften kassieren. Das ist regelmäßiger Cash-Flow“, so Rudolph. Das Fondsangebot der Direktbanken kann sich inzwischen sehen lassen.
Doch nach etlichen Preisrunden und großzügigen Leistungserweiterungen dürften sie an der Grenze des wirtschaftlich Machbaren angelangt sein. „Bei einer Orderabwicklung für neun Euro wird es für die Banken schwer, kostendeckend zu arbeiten“, sagt Johannes Thormann, Analyst für Finanzwerte bei WestLB-Panmure in Düsseldorf. „Diese Kampfpreise waren meist Schnellschüsse, die die meisten bitter bereut haben“, mutmaßt auch Matthias Kröner, Chef der Münchner Direktbank DAB.
Tatsächlich haben Preiskampf und immer neue Leistungen schon deutliche Spuren in den Bilanzen der Banken hinterlassen. Consors musste 2001 einen Verlust von 125,5 Millionen Euro hinnehmen. Die Kundentransaktionen (Trades) gingen 2001 von 12,3 Millionen auf 7,4 Millionen zurück. Jetzt muss die an ihrer desaströsen Kreditvergabepolitik gescheiterte Mutter SchmidtBank ihre Nürnberger Brokertochter verkaufen. Was mit den Consors-Kunden und Mitarbeitern geschieht, ist noch ungewiss. Wahrscheinlich wird eine große europäische Bank die rund 500000 Depotkunden und 783 Mitarbeiter übernehmen. Bis 31. März will die SchmidtBank Consors los sein.
Auch Konkurrent Comdirect schloss 2001 mit einem Nettoverlust von 203 Millionen Euro ab – fast doppelt so viel wie im Jahr davor. Die DAB enttäuschte den Markt mit fast 230 Millionen Euro Miesen. DAB-Chef Kröner verteidigt sich, die „Situation an den Finanzmärkten“ treffe nicht nur die Onlinebroker: „Auch das Privatkundengeschäft der Großbanken schreibt im Moment rote Zahlen.“
So sparen auch die etablierten Banken inzwischen rigoros. Um die Abwanderung ihrer Kunden zu Billigbrokern zu verhindern, bauten sie eigene Internetplattformen auf. Und um die hohen IT-Investitionen zu rechtfertigen, müssen sie ihr Filialnetz weiter ausdünnen, während die Internettöchter welche aufbauen. WestLB-Analyst Thormann: „Für die Kunden sehr unübersichtlich.“
Dass das verwirrende Angebot so bestehen bleibt, ist unwahrscheinlich. Singer: „Innerhalb eines Konzerns laufen zwei Technologieplattformen und zwei Werbekampagnen. Vorstände, Gremien – alles ist doppelt kompliziert und doppelt teuer.“ Comdirect-Chef Bernt Weber: „Es sind noch zu viele Anbieter auf dem Markt“. DAB-Chef Kröner bestätigt: „Es gibt Überkapazitäten auf der Angebotsseite, und die müssen weg. Und zwar bei Direktbanken genauso wie bei Filialbanken.“
Für die Kunden bedeuten weniger Anbieter „in der Tendenz höhere Preise“, so Klaus Baumann von SES Research in Hamburg. Die US-Bank Morgan Stanley prognostiziert bis zu 20 Prozent höhere Preise nach der Marktbereinigung in der deutschen Bankenlandschaft. Einige der zwölf von der WirtschaftsWoche befragten Onlinebanken schließen „partielle Preiserhöhungen“ schon in den nächsten Monaten nicht mehr aus. Die DAB etwa hat ihre Preise schon erhöht: Besonders bei kleineren Orders langen die Münchner wieder zu: 42 Prozent mehr als vor einem Jahr, als noch 9,10 Euro für Orders bis 5000 Euro fällig waren. Auch die Filialbanken steuern schon gegen, hat WestLB-Analyst Thormann entdeckt: „Hypo- und Dresdner Bank haben die Preise wieder erhöht.“
Trotzdem glauben die meisten Experten nicht an Preiserhöhungen auf ganzer Linie. „Das lässt der inzwischen härtere Wettbewerb nicht mehr zu“, glaubt Professor Singer, „die Direktanbieter haben das alte Preiskartell der Großbanken aufgebrochen. Dorthin gibt es kein Zurück.“
Das Zauberwort der Banken lautet Diversifizierung. „Sie werden stärker zwischen guten und unprofitablen Kunden unterscheiden und ihre internen Verrechnungspreise den echten Marktpreisen angleichen“, ist Analyst Mutschler überzeugt. Schon jetzt werden die Kunden in verschiedene Güteklassen eingeteilt, etwa in Premiumkunden oder Startrader. Comdirect-Chef Weber verspricht zumindest seinen Topkunden: „Wer viel online handelt, zahlt auch künftig wenig.“ Die anderen seien bisher „auf der Preiswertwelle mitgeschwommen“, so Singer. Damit ist wohl bald Schluss.
Quelle: wiwo.de / Stefan Hajek
Bankkunden müssen sich auf verwirrende Preismodelle und steigende Kosten einstellen. Die Folgen der Baisse zwingen die Institute zum Sparen.
Sie sind Bankkunde? Wie schön für Sie. Denn während zum Beispiel steigende Benzinpreise Autofahrern regelmäßig die Zornesröte ins Gesicht treiben, haben Sie in den vergangenen zwei Jahren von Preissenkungen um bis zu 60 Prozent profitiert. Die Gebühren fürs Depot haben sich ebenso halbiert wie die für Aktienorders.
Und während die Tankstellenketten fusionieren und das Spritkartell immer dichter wurde, haben Sie eine nie dagewesene Auswahl an Anbietern erhalten – für billigen Aktienhandel, Fonds, Sparpläne, Zinsen, Riester-Produkte. Das haben Sie Brokern wie Consors zu verdanken, die im Börsenboom das Geschäftsmodell Billigbank nach Deutschland holten und mit Kampfpreisen auf dem Markt Furore machten.
Doch damit ist bald Schluss. Denn nun kehren die im Börsenhype ausgehebelten Gesetze des Marktes zurück. Stetig sinkende Preise und ein gleichzeitig immer breiteres Angebot können sich weder die Direkt- noch die Filialbanken weiter leisten. Mit dem Ende des Börsenbooms brachen deren Einnahmen weg. Vielen Anbietern sind im harten Kampf um Kunden die Kosten davongelaufen.
Um die Verluste in Grenzen zu halten, müssen die Banken jetzt gegensteuern. Zwar werden die Gebühren nicht wieder auf alte Höhen klettern – das verhindert der harte Wettbewerb. Doch die Institute greifen in die Trickkiste. Diversifizierung lautet das neue Schlagwort. Das bedeutet: Die Preismodelle werden komplizierter. Wer seiner Bank kaum Kosten verursacht, weil er etwa im Internet auf eigene Faust mit Aktien handelt, profitiert weiter von niedrigen Gebühren. Alle anderen Kunden zahlen bald wieder mehr.
Auf der Jagd nach UMSATZ senkten die Direktbanken in den vergangenen Jahren immer wieder die Preise. Neue Wettbewerber öffneten fast im Wochentakt ihre virtuellen Pforten – um genau so rasch wieder vom Markt zu verschwinden. Späte Einsteiger wie Systracom oder EQ-Online mussten mit Kampfpreisen um die bereits stark umworbene Klientel buhlen und zwangen so die Etablierten zum Nachziehen (WirtschaftsWoche 51/2000). Vor allem die Preise für kleine und mittlere Aktienorders machen den Anlegern Spaß: Fast alle Banken verlangen nur noch rund zehn Euro für Orders bis 5000 Euro, die Netbank gar nur 7,50 Euro.
Die Broker konnten damit leben, so lange die Börse brummte. Ihr Geld verdienten sie vor allem mit Zockern, die ständig ihr Depot umschichten. Doch diese Aktivaktionäre sind seltener geworden, seit der Markt die Gewinne nicht mehr so freigiebig verteilt. Horrende Verluste haben so manchem Daytrader die Freude am Hobby geraubt. Allein zwischen April und Juli 2001 verringerte sich das Handelsvolumen mit Wertpapieren bei deutschen Onlinebrokern um 31 Prozent.
Weil den Billigbanken der Umsatz wegbrach, begannen sie, im Revier der Filialbanken zu wildern: Ob Beratung, Sparpläne oder Fonds – ins Programm kam, womit eine Onlinebank noch Kunden ködern konnte. „Die Direktbanken haben immer weitere Leistungen dazugenommen, den Kunden einfach alles angeboten, von dem sie glaubten, das es interessant sei“, sagt Robert Mutschler, Bankenanalyst bei Forrester Research in Frankfurt.
Auch sonst geizten die Broker nicht mit Reizen: Consors, DAB, Entrium und Maxblue strichen die Depotkosten, Consors erließ rührigen Tradern dazu die Mehrfachgebühren für Teilausführungen an der Börse. Die Diba bietet notable vier Prozent für Guthaben auf dem Verrechnungskonto. Andere lockten mit Gratisaktien des eigenen Unternehmens, etwa Entrium und Consors. Die Folge der Verwöhntour: Viele Kunden sind Karteileichen. Sie haben zwei, drei oder vier Direktbankdepots eröffnet, handeln aber bestenfalls mit einem davon. „Viele haben in ihrem Zweitdepot nur eine Aktie – die Gratisaktie, die sie bei der Eröffnung geschenkt bekamen“, glaubt Jürgen Singer, Professor für Bankwesen an der Uni Leipzig.
Weil solche Köder langfristig kaum Umsatz bringen und dazu die Banken viel Geld kosten, wandten sie sich einem anderen Lieblingsprodukt zu: Fonds und Fondssparplänen. Dieses Geschäft lohnt sich, weiß Thilo Rudolph vom Berliner Finanzberater Forium: Die Broker kassieren nicht nur den Ausgabeaufschlag. Selbst wenn sie auf ihn Rabatte gewähren oder ganz darauf verzichten, lohnt sich für sie der Fondsverkauf, „weil sie Bestandsprovisionen von den Investmentgesellschaften kassieren. Das ist regelmäßiger Cash-Flow“, so Rudolph. Das Fondsangebot der Direktbanken kann sich inzwischen sehen lassen.
Doch nach etlichen Preisrunden und großzügigen Leistungserweiterungen dürften sie an der Grenze des wirtschaftlich Machbaren angelangt sein. „Bei einer Orderabwicklung für neun Euro wird es für die Banken schwer, kostendeckend zu arbeiten“, sagt Johannes Thormann, Analyst für Finanzwerte bei WestLB-Panmure in Düsseldorf. „Diese Kampfpreise waren meist Schnellschüsse, die die meisten bitter bereut haben“, mutmaßt auch Matthias Kröner, Chef der Münchner Direktbank DAB.
Tatsächlich haben Preiskampf und immer neue Leistungen schon deutliche Spuren in den Bilanzen der Banken hinterlassen. Consors musste 2001 einen Verlust von 125,5 Millionen Euro hinnehmen. Die Kundentransaktionen (Trades) gingen 2001 von 12,3 Millionen auf 7,4 Millionen zurück. Jetzt muss die an ihrer desaströsen Kreditvergabepolitik gescheiterte Mutter SchmidtBank ihre Nürnberger Brokertochter verkaufen. Was mit den Consors-Kunden und Mitarbeitern geschieht, ist noch ungewiss. Wahrscheinlich wird eine große europäische Bank die rund 500000 Depotkunden und 783 Mitarbeiter übernehmen. Bis 31. März will die SchmidtBank Consors los sein.
Auch Konkurrent Comdirect schloss 2001 mit einem Nettoverlust von 203 Millionen Euro ab – fast doppelt so viel wie im Jahr davor. Die DAB enttäuschte den Markt mit fast 230 Millionen Euro Miesen. DAB-Chef Kröner verteidigt sich, die „Situation an den Finanzmärkten“ treffe nicht nur die Onlinebroker: „Auch das Privatkundengeschäft der Großbanken schreibt im Moment rote Zahlen.“
So sparen auch die etablierten Banken inzwischen rigoros. Um die Abwanderung ihrer Kunden zu Billigbrokern zu verhindern, bauten sie eigene Internetplattformen auf. Und um die hohen IT-Investitionen zu rechtfertigen, müssen sie ihr Filialnetz weiter ausdünnen, während die Internettöchter welche aufbauen. WestLB-Analyst Thormann: „Für die Kunden sehr unübersichtlich.“
Dass das verwirrende Angebot so bestehen bleibt, ist unwahrscheinlich. Singer: „Innerhalb eines Konzerns laufen zwei Technologieplattformen und zwei Werbekampagnen. Vorstände, Gremien – alles ist doppelt kompliziert und doppelt teuer.“ Comdirect-Chef Bernt Weber: „Es sind noch zu viele Anbieter auf dem Markt“. DAB-Chef Kröner bestätigt: „Es gibt Überkapazitäten auf der Angebotsseite, und die müssen weg. Und zwar bei Direktbanken genauso wie bei Filialbanken.“
Für die Kunden bedeuten weniger Anbieter „in der Tendenz höhere Preise“, so Klaus Baumann von SES Research in Hamburg. Die US-Bank Morgan Stanley prognostiziert bis zu 20 Prozent höhere Preise nach der Marktbereinigung in der deutschen Bankenlandschaft. Einige der zwölf von der WirtschaftsWoche befragten Onlinebanken schließen „partielle Preiserhöhungen“ schon in den nächsten Monaten nicht mehr aus. Die DAB etwa hat ihre Preise schon erhöht: Besonders bei kleineren Orders langen die Münchner wieder zu: 42 Prozent mehr als vor einem Jahr, als noch 9,10 Euro für Orders bis 5000 Euro fällig waren. Auch die Filialbanken steuern schon gegen, hat WestLB-Analyst Thormann entdeckt: „Hypo- und Dresdner Bank haben die Preise wieder erhöht.“
Trotzdem glauben die meisten Experten nicht an Preiserhöhungen auf ganzer Linie. „Das lässt der inzwischen härtere Wettbewerb nicht mehr zu“, glaubt Professor Singer, „die Direktanbieter haben das alte Preiskartell der Großbanken aufgebrochen. Dorthin gibt es kein Zurück.“
Das Zauberwort der Banken lautet Diversifizierung. „Sie werden stärker zwischen guten und unprofitablen Kunden unterscheiden und ihre internen Verrechnungspreise den echten Marktpreisen angleichen“, ist Analyst Mutschler überzeugt. Schon jetzt werden die Kunden in verschiedene Güteklassen eingeteilt, etwa in Premiumkunden oder Startrader. Comdirect-Chef Weber verspricht zumindest seinen Topkunden: „Wer viel online handelt, zahlt auch künftig wenig.“ Die anderen seien bisher „auf der Preiswertwelle mitgeschwommen“, so Singer. Damit ist wohl bald Schluss.
Quelle: wiwo.de / Stefan Hajek