Top-Ökonom Markus Brunnermeier zur Euro-Krise
Deutschlands wohl zur Zeit bester Ökonom Markus Brunnermeier liest jetzt offensichtlich auch bei Libuda mit, denn sein Vorschlag ähnelt doch sehr dem 50%-Eurobondvorschlag von Libuda, löst allerdings das Problem der gesamtschuldnerischen Haftung effizienter als Libudas Einfachvorschlag - daher wohl auch seine 60%-Lösung statt der vorsichtigeren 50% in Libudas Lösung.
Der Kern von Brunnermeiers Vorschlag in einem Artikel aus dem heutigen Handelsblatt: "Die Politik sollte einen Markt für Europäische Sicherheitsbonds schaffen. Eine Zweckgesellschaft, die man "European Debt Agency" (EDA) nennen könnte, sollte Anleihen der Euro-Mitgliedstaaten zum Marktpreis verbriefen. Jedes Land würde alle Anleihen am Markt platzieren, aber ein Teil (z.B. bis zu 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts) würde von der EDA gebündelt und verbrieft. Die EDA würde ihrerseits zwei unterschiedliche Papiere emittieren: ultra-sichere ESBies, die auch Banken weiterhin ohne Kapitalzuschlag halten könnten, sowie eine nachrangige Tranche, die sämtliche Zahlungsausfälle zuerst absorbiert und für Hedge-Funds und andere risikobereite Investoren interessant wäre. Die EDA haftet nicht und benötigt eine Eigenkapital."
Interessant gebrüllt Rudi, hätte ich auch aus alter Verbundenheit zu meinem 1860er-Kollegen fast gesagt, aber er heißt ja Markus. Da ist zwar im Detail noch viel zu klären wie z.B. über das Mengenverhältnis der sicheren und unsicheren Tranchen, aber ein Ansatz könnte das sein, wenn er in Kombination mit einem dann kleineren Rettungsschirm erfolgt.