B U N D E S B A N K
Es hakt an allen Ecken
Die Wirtschaft lahmt. Sowohl In- als auch Ausländer sind weit entfernt vom Kaufrausch.
Frankfurt am Main - Das Wirtschaftswachstum hat zum Jahresbeginn deutlich an Dynamik verloren. Nach einer ersten Schätzung der Deutschen Bundesbank stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2001 real um etwa 1,5 Prozent zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. In den letzten drei Monaten 2000 hatte der BIP-Zuwachs auf Jahresbasis noch 1,9 Prozent betragen, im dritten Quartal sogar 2,8 Prozent. Das teilte die Bundesbank am Dienstag in ihrem jüngsten Monatsbericht mit.
Saison- und kalenderbereinigt ergab sich für die Monate Januar bis März 2001 immerhin noch ein Wachstum von rund zwei Prozent. Angesichts des weltweit stark eingetrübten Konjunkturklimas habe sich die gesamtwirtschaftliche Produktion damit "noch relativ gut gehalten", urteilen die Bundesbank-Volkswirte. Ein wichtiger Grund dafür seien die zu Jahresbeginn noch prall gefüllten Auftragsbücher in vielen Industriezweigen gewesen.
Kapazitäten überdurchschnittlich ausgelastet
Wesentliche Stütze sei mit einer "nach wie vor überdurchschnittlichen Auslastung der Produktionskapazitäten" das verarbeitende Gewerbe. Dagegen habe sich bei den Finanzdienstleistern die Lage "inzwischen deutlich beruhigt". In der Bauwirtschaft bestimme noch immer der "Anpassungsdruck" an die schwache Nachfrage - besonders in den neuen Bundesländern - das Bild.
Schlechter als von vielen Ökonomen prognostiziert entwickelt sich vor allem der Konsum der privaten Haushalte. Die erwartete Belebung der inländischen Nachfrage auf Grund von Steuererleichterungen zu Jahresbeginn blieb bislang aus.
Ölpreisanstieg bringt Ebbe ins Portemonnaie
Verantwortlich dafür ist nach Einschätzung der Bundesbank neben der aktuellen Teuerung bei Kraftstoffen in erster Linie die explosionsartige Verteuerung der Ölpreise im vergangenen Jahr. Oft kräftige Nachzahlungen bei den Jahresabrechnungen für Heizung und Warmwasser und daraus resultierende Erhöhungen der monatlichen Abschlagszahlungen hätten in den Geldbeuteln der Bundesbürger kräftige Spuren hinterlassen.
(© DPA)
Viele Leute gucken aber kaufen nicht
"Der für Käufe beim Einzelhandel zur Verfügung stehende reale Einkommensspielraum wurde dadurch deutlich geschmälert", schreiben die Bundesbank-Volkswirte. Saisonbereinigt gingen die Umsätze des Einzelhandels in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Schlussquartal des Vorjahres stark zurück. Das Vergleichsniveau zu Jahresbeginn 2001 wurde zwar wenigstens knapp überschritten. Aber: "Die Preisbewegungen ausgeschaltet, war sogar ein deutliches Minus zu verzeichnen."
Deprimierend wenige Aufträge aus dem Ausland
Auf Grund weltweit nachlassender Konjunkturdynamik hat auch der deutsche Exportmotor die Drehzahl etwas gedrosselt - allerdings "auf relativ hohem Niveau". Vor allem im Neugeschäft sei die Abschwächung inzwischen spürbar, berichtet die Bundesbank. "So wiesen die Auftragseingänge der deutschen Industrie aus dem Ausland im Verlauf der letzten Monate erstmals seit 1998 eine kontinuierlich rückläufige Tendenz auf."
Zum Vorquartal legten die deutschen Ausfuhren in den ersten drei Monaten 2001 saisonbereinigt nur noch um knapp 0,5 Prozent zu. Der Vergleichswert zum Jahresbeginn des Vorjahrs wurde aber immer noch um imposante 13,5 Prozent übertroffen.
Während die Ausfuhren in die Partnerländer der Europäischen Währungsunion dabei eher moderat stiegen, lief das Exportgeschäft in den USA weiter auf Hochtouren. Nach Meinung der Bundesbank ist diese Entwicklung wegen des nach wie vor schwachen Euro-Wechselkurses zum US-Dollar verständlich, "angesichts der ausgeprägten Konjunkturabschwächung in den Vereinigten Staaten" aber dennoch überraschend.
Es hakt an allen Ecken
Die Wirtschaft lahmt. Sowohl In- als auch Ausländer sind weit entfernt vom Kaufrausch.
Frankfurt am Main - Das Wirtschaftswachstum hat zum Jahresbeginn deutlich an Dynamik verloren. Nach einer ersten Schätzung der Deutschen Bundesbank stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2001 real um etwa 1,5 Prozent zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. In den letzten drei Monaten 2000 hatte der BIP-Zuwachs auf Jahresbasis noch 1,9 Prozent betragen, im dritten Quartal sogar 2,8 Prozent. Das teilte die Bundesbank am Dienstag in ihrem jüngsten Monatsbericht mit.
Saison- und kalenderbereinigt ergab sich für die Monate Januar bis März 2001 immerhin noch ein Wachstum von rund zwei Prozent. Angesichts des weltweit stark eingetrübten Konjunkturklimas habe sich die gesamtwirtschaftliche Produktion damit "noch relativ gut gehalten", urteilen die Bundesbank-Volkswirte. Ein wichtiger Grund dafür seien die zu Jahresbeginn noch prall gefüllten Auftragsbücher in vielen Industriezweigen gewesen.
Kapazitäten überdurchschnittlich ausgelastet
Wesentliche Stütze sei mit einer "nach wie vor überdurchschnittlichen Auslastung der Produktionskapazitäten" das verarbeitende Gewerbe. Dagegen habe sich bei den Finanzdienstleistern die Lage "inzwischen deutlich beruhigt". In der Bauwirtschaft bestimme noch immer der "Anpassungsdruck" an die schwache Nachfrage - besonders in den neuen Bundesländern - das Bild.
Schlechter als von vielen Ökonomen prognostiziert entwickelt sich vor allem der Konsum der privaten Haushalte. Die erwartete Belebung der inländischen Nachfrage auf Grund von Steuererleichterungen zu Jahresbeginn blieb bislang aus.
Ölpreisanstieg bringt Ebbe ins Portemonnaie
Verantwortlich dafür ist nach Einschätzung der Bundesbank neben der aktuellen Teuerung bei Kraftstoffen in erster Linie die explosionsartige Verteuerung der Ölpreise im vergangenen Jahr. Oft kräftige Nachzahlungen bei den Jahresabrechnungen für Heizung und Warmwasser und daraus resultierende Erhöhungen der monatlichen Abschlagszahlungen hätten in den Geldbeuteln der Bundesbürger kräftige Spuren hinterlassen.
(© DPA)
Viele Leute gucken aber kaufen nicht
"Der für Käufe beim Einzelhandel zur Verfügung stehende reale Einkommensspielraum wurde dadurch deutlich geschmälert", schreiben die Bundesbank-Volkswirte. Saisonbereinigt gingen die Umsätze des Einzelhandels in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Schlussquartal des Vorjahres stark zurück. Das Vergleichsniveau zu Jahresbeginn 2001 wurde zwar wenigstens knapp überschritten. Aber: "Die Preisbewegungen ausgeschaltet, war sogar ein deutliches Minus zu verzeichnen."
Deprimierend wenige Aufträge aus dem Ausland
Auf Grund weltweit nachlassender Konjunkturdynamik hat auch der deutsche Exportmotor die Drehzahl etwas gedrosselt - allerdings "auf relativ hohem Niveau". Vor allem im Neugeschäft sei die Abschwächung inzwischen spürbar, berichtet die Bundesbank. "So wiesen die Auftragseingänge der deutschen Industrie aus dem Ausland im Verlauf der letzten Monate erstmals seit 1998 eine kontinuierlich rückläufige Tendenz auf."
Zum Vorquartal legten die deutschen Ausfuhren in den ersten drei Monaten 2001 saisonbereinigt nur noch um knapp 0,5 Prozent zu. Der Vergleichswert zum Jahresbeginn des Vorjahrs wurde aber immer noch um imposante 13,5 Prozent übertroffen.
Während die Ausfuhren in die Partnerländer der Europäischen Währungsunion dabei eher moderat stiegen, lief das Exportgeschäft in den USA weiter auf Hochtouren. Nach Meinung der Bundesbank ist diese Entwicklung wegen des nach wie vor schwachen Euro-Wechselkurses zum US-Dollar verständlich, "angesichts der ausgeprägten Konjunkturabschwächung in den Vereinigten Staaten" aber dennoch überraschend.