lautesten Befürworter"
Das war ein Zitat von Fredmund Malik heute in "Der Spiegel" zum Thema "Meisterwerk der Desinformation", in dem es über den Bluff des amerikanischen Wirtschaftswunder in den 90er Jahren geht!
Dieses Interview spricht mir wirklich aus der Seele! Ich kann nur jedem empfehlen, das ganze Interview zu lesen! Weitere Kostproben:
-"Die interessensneutrale, kritische Überprüfung der Wirtschaft ist, von Ausnahmen abgesehen, nicht gerade die Stärke Amerikas. Die wirklichen Feinde des Kapitalismus sind seine lautesten Befürworter. Ein Teil der Ökonomen wurde sogar bezahlt von den Wall-Street-Firmen. Sie beflügelten einen Börsenboom, der nicht auf Wertschöpfung gestützt war, sondern auf Gier, auf Schulden, auf die Angst, die Chance seines Lebens zu vepassen, und auf systematische Fehlinformationen, wie die Zinkereien der Bilanzen von Unternehmen wie Enron oder Worldcom jetzt zeigen. ... Es bedurfte keiner Verschwörung, es genügte der Zeitgeist: der Glaube an stetig steigende Gewinne, wachsende Produktivität und praktisch ewiges Wachstum. Es war ein sich selsbt verstärkender Prozess, der erst zu enormen Höhenflügen führt und dann zum Absturz. Diese Entwicklung ist vergleichbar mit der in den zwanziger Jahren. Damals wurde statt von einer "New Economy" von der "New Era" gesprochen."
Und als Folge mein "Lieblings"-Zitat:
"Ursache ist der Neoliberalismus, der mit wirklichem Liberalismus nichts zu tun hat. Liberal zu denken bedeutet keinesfalls, bedingungslos dem Markt zu vertrauen, der angeblich alles zum besten richtet und stets klüger ist. Tatsächlich läuft der Markt immer nur hinterher: Er sagt uns nicht, wie wir handeln müssen, sondern lediglich, wie wir damals hätten handeln sollen. Der Markt verhindert keine Fehler, er bestraft sie."
-"Ein Unternehmen muss die Kunden zufrieden stellen und nicht die Aktionäre." "Nur ein Unternehmen, das zufriedene Kunden hat, wird auch zufriedene Aktionäre haben."
-Spiegel:"Wollen Sie die Rechte der Aktionäre einschränken?" Malik:"Man muss zumindest darüber nachdenken. Komplett ungeregelte Börsenoperationen sind auch falsch verstandener Liberalismus. Geld zu machen oder Geld zu bewegen ist nicht dasselbe wie eine unternehmerische Leistung zu erbringen. Die US-Firmen haben keine echten Gewinne produziert, sondern im Grunde das Gegeteil: lediglich Geldwerte an den Börsen. Mit dem Shareholder-Value haben die Manager die wahre Aufgabe der Unternehmensführung völlig aus den Augen verloren."
Sehr interessant ist auch der große Teil zu den Vorteilen der deutschen Wirtschaft und ihrer Tugenden gegenüber der amerikanischen Wirtschaft!
Fazit: Ich konnte nie richtig ausdrücken, was mich an dieser Börseneuphorie (auch heute noch) so stört! Mit Fredmund Malik habe ich ein "Sprachrohr" gefunden! Kauft Euch die heutige Ausgabe "Der Spiegel"! Wirklich lesenwert, nicht nur wegen diesem Interview, interessant ist auch der Artikel "Die Ehre der Wall Street" über die Verwicklungen der großen Banken an Finanzskandalen, an Beschneidung von Demokratie und anderer Manipulationen!
katjuscha
Das war ein Zitat von Fredmund Malik heute in "Der Spiegel" zum Thema "Meisterwerk der Desinformation", in dem es über den Bluff des amerikanischen Wirtschaftswunder in den 90er Jahren geht!
Dieses Interview spricht mir wirklich aus der Seele! Ich kann nur jedem empfehlen, das ganze Interview zu lesen! Weitere Kostproben:
-"Die interessensneutrale, kritische Überprüfung der Wirtschaft ist, von Ausnahmen abgesehen, nicht gerade die Stärke Amerikas. Die wirklichen Feinde des Kapitalismus sind seine lautesten Befürworter. Ein Teil der Ökonomen wurde sogar bezahlt von den Wall-Street-Firmen. Sie beflügelten einen Börsenboom, der nicht auf Wertschöpfung gestützt war, sondern auf Gier, auf Schulden, auf die Angst, die Chance seines Lebens zu vepassen, und auf systematische Fehlinformationen, wie die Zinkereien der Bilanzen von Unternehmen wie Enron oder Worldcom jetzt zeigen. ... Es bedurfte keiner Verschwörung, es genügte der Zeitgeist: der Glaube an stetig steigende Gewinne, wachsende Produktivität und praktisch ewiges Wachstum. Es war ein sich selsbt verstärkender Prozess, der erst zu enormen Höhenflügen führt und dann zum Absturz. Diese Entwicklung ist vergleichbar mit der in den zwanziger Jahren. Damals wurde statt von einer "New Economy" von der "New Era" gesprochen."
Und als Folge mein "Lieblings"-Zitat:
"Ursache ist der Neoliberalismus, der mit wirklichem Liberalismus nichts zu tun hat. Liberal zu denken bedeutet keinesfalls, bedingungslos dem Markt zu vertrauen, der angeblich alles zum besten richtet und stets klüger ist. Tatsächlich läuft der Markt immer nur hinterher: Er sagt uns nicht, wie wir handeln müssen, sondern lediglich, wie wir damals hätten handeln sollen. Der Markt verhindert keine Fehler, er bestraft sie."
-"Ein Unternehmen muss die Kunden zufrieden stellen und nicht die Aktionäre." "Nur ein Unternehmen, das zufriedene Kunden hat, wird auch zufriedene Aktionäre haben."
-Spiegel:"Wollen Sie die Rechte der Aktionäre einschränken?" Malik:"Man muss zumindest darüber nachdenken. Komplett ungeregelte Börsenoperationen sind auch falsch verstandener Liberalismus. Geld zu machen oder Geld zu bewegen ist nicht dasselbe wie eine unternehmerische Leistung zu erbringen. Die US-Firmen haben keine echten Gewinne produziert, sondern im Grunde das Gegeteil: lediglich Geldwerte an den Börsen. Mit dem Shareholder-Value haben die Manager die wahre Aufgabe der Unternehmensführung völlig aus den Augen verloren."
Sehr interessant ist auch der große Teil zu den Vorteilen der deutschen Wirtschaft und ihrer Tugenden gegenüber der amerikanischen Wirtschaft!
Fazit: Ich konnte nie richtig ausdrücken, was mich an dieser Börseneuphorie (auch heute noch) so stört! Mit Fredmund Malik habe ich ein "Sprachrohr" gefunden! Kauft Euch die heutige Ausgabe "Der Spiegel"! Wirklich lesenwert, nicht nur wegen diesem Interview, interessant ist auch der Artikel "Die Ehre der Wall Street" über die Verwicklungen der großen Banken an Finanzskandalen, an Beschneidung von Demokratie und anderer Manipulationen!
katjuscha