Mittwoch, 11. Juli 2001
Wachstumsmotoren
Die Triebfedern der Konjunktur
Das allgemeine Verhalten an den Märkten weltweit scheint noch immer auf den Reaktionsmustern der Boomzeiten zu beruhen. Diese sind aber bereits seit fast 18 Monaten Geschichte. Seitdem folgen die Analysten und Institute den Negativmeldungen der Unternehmen wie die Kinder von Hameln dem Lied des Ratten-fängers.
Der geringere Teil der Marktteilnehmer versucht, die Triebfedern des vergangenen Aufschwungs zu identifizieren. Dabei ist längst offensichtlich, dass viele Unternehmen in den vergangenen Jahren lediglich im Windschatten einiger ganz großer mitsegelten. Wer bildete die Basis des Erfolgs? Welchen Beitrag können diese Unternehmen in der veränderten Marktlage leisten?
Das große Thema der letzten zehn Jahre war das Internet. Das große Thema der nächsten zehn Jahre wird vielleicht das Internet bleiben. Das Internet ist eine Miniatur-Form dessen, was sich an techno-logischer Entwicklung in der Welt vollzieht. Jenseits des privaten E-Mail Verkehrs und des reinen Abrufens von Informationen arbeiten Unternehmen wie IBM und Intel an Supercomputern, die Milliarden von Daten in Sekunden prozessieren.
Das Internet ist die einfachste Möglichkeit, mit seinem Anliegen an den (örtlich entfernten) Verbraucher, Kunden, Interessenten heranzutreten - wenn er das denn möchte. Die Idee des Internets machte die Unternehmen groß, die Inhalte oder Technologie dafür lieferten. Oder die, die ihr Geschäft elektronisch publizieren oder gar durchführen können.
Das Internet ist aber auch nur ein „Abfallprodukt“. Seine Weiter-entwicklung und Verbreitung wurde durch die großen Prozesse im Hintergrund möglich. Im Rahmen des Börsenbooms stiegen und fielen viele Unternehmen, die an dem kleinen Teil des Ganzen partizipieren wollten. Die Korrekturen des Wirtschaftswachstum waren primär eine Bereinigung des exzessiven Vorher.
Das ursprüngliche Wachstum wurde von Technologie- und Telekommunikations-Unternehmen, vorrangig aus den USA, induziert. Die Cisco, IBM und Intel führten die Entwicklung und wurden gemeinsam mit Microsoft, Nortel und Sun Microsystems abgewertet. Ihre wesentlichen Geschäftsprozesse wurden aber nicht mehr beeinflusst, als es der technologische Fortschritt verlangte.
AOL erweitert gemeinsam mit Time Warner seinen Kundenstamm. Unternehmen wie Nokia und Motorola bauen ihre Marktführerschaft im Mobilfunk aus. Sie entwickeln aber nicht nur Handys, sondern auch die entsprechende Infrastruktur. Die Telekomunternehmen investierten massiv in UMTS-Lizenzen. Jetzt müssen die entsprechenden Netzwerke aufgebaut werden.
Die Investitionen sind getätigt. Neue, bessere Produkte und Dienstleistungen werden vom Markt verlangt. Die Unternehmen, die das Fundament des Aufschwungs bildeten, entwickelten langfristige Ideen. Ihr Wirken und dessen Auswirkung auf die gesamtwirt-schaftliche Entwicklung ist substantieller und langfristiger, als die eines Dot.com-Unternehmens. Wenn die Nebelkerzen der Kurs-Visionäre endgültig abgebrannt sind, wird der Blick auf die realen Gegebenheiten wieder klar. Und damit ist auch ein erneutes konjunkturelles Voranschreiten möglich.
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Wachstumsmotoren
Die Triebfedern der Konjunktur
Das allgemeine Verhalten an den Märkten weltweit scheint noch immer auf den Reaktionsmustern der Boomzeiten zu beruhen. Diese sind aber bereits seit fast 18 Monaten Geschichte. Seitdem folgen die Analysten und Institute den Negativmeldungen der Unternehmen wie die Kinder von Hameln dem Lied des Ratten-fängers.
Der geringere Teil der Marktteilnehmer versucht, die Triebfedern des vergangenen Aufschwungs zu identifizieren. Dabei ist längst offensichtlich, dass viele Unternehmen in den vergangenen Jahren lediglich im Windschatten einiger ganz großer mitsegelten. Wer bildete die Basis des Erfolgs? Welchen Beitrag können diese Unternehmen in der veränderten Marktlage leisten?
Das große Thema der letzten zehn Jahre war das Internet. Das große Thema der nächsten zehn Jahre wird vielleicht das Internet bleiben. Das Internet ist eine Miniatur-Form dessen, was sich an techno-logischer Entwicklung in der Welt vollzieht. Jenseits des privaten E-Mail Verkehrs und des reinen Abrufens von Informationen arbeiten Unternehmen wie IBM und Intel an Supercomputern, die Milliarden von Daten in Sekunden prozessieren.
Das Internet ist die einfachste Möglichkeit, mit seinem Anliegen an den (örtlich entfernten) Verbraucher, Kunden, Interessenten heranzutreten - wenn er das denn möchte. Die Idee des Internets machte die Unternehmen groß, die Inhalte oder Technologie dafür lieferten. Oder die, die ihr Geschäft elektronisch publizieren oder gar durchführen können.
Das Internet ist aber auch nur ein „Abfallprodukt“. Seine Weiter-entwicklung und Verbreitung wurde durch die großen Prozesse im Hintergrund möglich. Im Rahmen des Börsenbooms stiegen und fielen viele Unternehmen, die an dem kleinen Teil des Ganzen partizipieren wollten. Die Korrekturen des Wirtschaftswachstum waren primär eine Bereinigung des exzessiven Vorher.
Das ursprüngliche Wachstum wurde von Technologie- und Telekommunikations-Unternehmen, vorrangig aus den USA, induziert. Die Cisco, IBM und Intel führten die Entwicklung und wurden gemeinsam mit Microsoft, Nortel und Sun Microsystems abgewertet. Ihre wesentlichen Geschäftsprozesse wurden aber nicht mehr beeinflusst, als es der technologische Fortschritt verlangte.
AOL erweitert gemeinsam mit Time Warner seinen Kundenstamm. Unternehmen wie Nokia und Motorola bauen ihre Marktführerschaft im Mobilfunk aus. Sie entwickeln aber nicht nur Handys, sondern auch die entsprechende Infrastruktur. Die Telekomunternehmen investierten massiv in UMTS-Lizenzen. Jetzt müssen die entsprechenden Netzwerke aufgebaut werden.
Die Investitionen sind getätigt. Neue, bessere Produkte und Dienstleistungen werden vom Markt verlangt. Die Unternehmen, die das Fundament des Aufschwungs bildeten, entwickelten langfristige Ideen. Ihr Wirken und dessen Auswirkung auf die gesamtwirt-schaftliche Entwicklung ist substantieller und langfristiger, als die eines Dot.com-Unternehmens. Wenn die Nebelkerzen der Kurs-Visionäre endgültig abgebrannt sind, wird der Blick auf die realen Gegebenheiten wieder klar. Und damit ist auch ein erneutes konjunkturelles Voranschreiten möglich.
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