Die technische Seite des Marktes und

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Die technische Seite des Marktes und

 
25.05.02 21:55

Die technische Seite des Marktes und der Wert von Investmentsoftware

(von Fred Hager)

Wenn es zu einer technischen Analyse kommt, gehen die Meinungen von vielen Leuten sehr stark auseinander. Als ich diesen Brief schrieb, gab ich an, dass ich nicht an technische Analysen glaube. Heute jedoch würde ich meine Aussage ein bisschen modifizieren.

Ich würde behaupten, dass eine alleinige technische Analyse einfach nicht funktioniert. Wenn eine Fundamentalanalyse mit einer technischen Methode verbunden ist, kann die Investmentleistung durch eine Verbesserung des Timings von Kauf und Verkauf entscheidend verbessert werden.

Wenn man es sich so überlegt, macht man immer eine technische Analyse, wenn man sich ein Chart ansieht. Nur wenige ernsthafte Investoren, eingeschlossen reine Fundamentalisten, würden den Wert eines Blicks auf ein Chart leugnen. Natürlich ist der Grundzug der technischen Analyse den Trends zu folgen. Wie die meisten Leute im Investmentgeschäft zugeben werden: der Trend ist dein Freund. Mit anderen Worten, eine Aktien, die dazu tendiert, zu steigen, tendiert dazu, noch mehr zu steigen, und eine Aktie, die dazu tendiert, zu fallen, tendiert dazu, noch mehr zu fallen.

Da es eine Tatsache ist, dass die Vorahnung der Investoren einer der größten Bewegungsfaktoren für Aktienpreise ist, und da es eine große Anzahl von technischen Beratern gibt, ist es nur natürlich, dass diese Gruppe eine Auswirkung auf übertriebene Preisbewegungen aufgrund von typischen technischen Signalen hat. Ein Beispiel sind Ausbrüche in Bezug auf die Menge außerhalb des Handelsrahmens, sowohl im oberen Bereich als auch im unteren Bereich. Obwohl die Gründe für diese Bewegungen streng psychologisch sind, hat das Ignorieren dieser Signale manchmal eine ähnlichen Effekt, wie die Weigerung, einer sich nähernden Lokomotive aus dem Weg zu gehen.

Einig der meist absurden Signale werden von reinen Technikern herbeigerufen. Da der reine Techniker behauptet, jede fundamentale Tatsache wird durch die Bewegung und die Menge einer Aktie reflektiert, kümmert er sich nicht um die Produkte des Unternehmens oder dessen Aussichten, der um die Finanzen des Unternehmens. Ihm erzählen das Chart und seine technischen Indikatoren alles.

Dies führt dann zu solch absurden Ratschlägen wie: die Firma XYZ, die zu 25 Dollar gehandelt wird, ist ein guter Kauf, wenn sie zu über 31 Dollar gehandelt wird (ihrem vormaligen Hoch). Es ist ein Verkauf, wenn sie unter 19 Dollar fällt (ihrem vormaligen Widerstandspunkt).

Der Grund, warum der Techniker das tut, ist einfach. Weil das Chart ihm alles sagt, nimmt er an, dass es ein Problem bei der Firma geben muss, wenn sich die Aktie unter das vorherige Widerstandsniveau bewegt. Und umgekehrt, wenn sie sich auf einen neuen Höchststand bewegt, dass es einen fundamentalen Grund geben muss, der dies verursacht. Ziemlich dumm, wenn Sie mich fragen.

Natürlich ist dies ein perfektes Aktienauswahlsystem, um sich minimal anzustrengen. Ein gutes Computerprogramm kann 5.000 Aktien in wenigen Minuten überprüfen. Auf der anderen Seite ist die sorgfältige Beobachtung von gerade mal 20 Aktien bezüglich aller Fundamentaldaten eine bedeutsame Aufgabe. Es verlangt von einem nicht nur mit der Industrie vertraut zu sein, man muss auch vertraut bleiben, was bedeutet, dass man die Wirtschaftsblätter liest und mit den neuen Produkten und neuen Entwicklungen, die die eigenen Aktien betreffen, auf dem laufenden bleibt. Im Computergeschäft ist dies in der Tat eine große Aufgabe. Der Mangel an Anstrengung, der in die Untersuchung der Fundamentaldaten gesteckt wird, ist in der Wertentwicklung vieler institutioneller Portfolios offensichtlich.

Ich ignoriere technische Signale nicht gänzlich. Wenn sie vernüftig genutzt werden, können technische Signale ihren Investmenterfolg verbessern.

Wenn Sie aus fundamentalen Gründen davon überzeugt, sind eine Aktie zu kaufen, kaufen Sie sie nicht, wenn der Trend im Chart nach unten zeigt; warten Sie, bis sich der Trend umkehrt. Ein Trend kann sehr stark sein. Denken Sie nur an die ganzen Techniker, die ihn in diese Richtung stoßen. Umgekehrt, wenn Sie einen hervorragenden Gewinn mit einer Aktie haben, verkaufen Sie sie nicht nur, weil sie sich verdoppelt hat; der Aufwärtstrend ist genauso stark wie der Abwärtstrend. Es gibt keinen Grund, zu verkaufen, nur weil für Sie die Aktie hoch erscheint. Wenn Sie wissen, dass das Unternehmen kein Problem hat, sollten Sie genauso warten, bis es eine Trendwende gibt.

Es ist wichtig, zu erkennen, dass man nicht zu viel von einer Firma wissen kann. Je sicherer man sich seiner Fundamentaldaten ist, desto besser kann man die technischen Signale für sich arbeiten lassen. Bevor ich begann zu erkennen, dass ich technische Signale zu meinem Vorteil benutzen könnte, studierte ich die technischen Indices.

Vor ein paar Jahren kaufte ich im Wert von ein paar tausend Dollar Softwarepakete im Bereich technisches Investment.

Eines dieser Produkte schaltete eine sehr überzeugende Anzeige in den größeren Finanzzeitungen. Diese zeigte ein Chart von Conner, und wie ihr Kaufsignal jedem, der dem Ratschlag gefolgt wäre, 100 % Profit in ungefähr drei Monaten gebracht hätte. Wenn man über die Methode gelesen hat, nach der das System arbeitet, wird man davon überzeugt sein, dass ihr Programm Geld für einen verdienen wird, wenn man technische Indikatoren über alles stellt.

Gemäß ihrer Literatur war das Produkt ein Durchbruch für Händler. Es machte die Analyse für Anwender, und es war mit einem Basiswissen von Expertenregeln programmiert, die in einem leistungsstarken Synergieeffekt zusammenarbeiten, um die gegenwärtigen Preis- und Volumendaten für alle Aktien zu analysieren, die der Anwender aufspüren will. Das Programm zeigt jeden Tag an, welche Aktien der Anwender für den Handel in Betracht ziehen sollte. Das System berechnet eine Expertenbewertung für jede Aktie in der Datenbank des Anwenders. Dann druckt es einen täglichen Analysereport über die Liste der Aktien mit der höchsten Bewertung des Tages, sowohl nach oben mit dem Hinweis "kaufen", als auch nach unten mit dem Hinweis "verkaufen".

Die Software erzeugt jeden Tag für jede Aktie in Ihrer Datenbank eine Expertenbewertung. Die Expertenbewertungen basieren auf einer Skala von 1 bis 100. Eine Expertenbewertung am oberen Ende der Skala von 95 oder höher wird als Kaufsignal angesehen. Eine Bewertung am unteren Ende mit einer Bewertung von 95 oder höher wird als Verkaufssignal angesehen. Gemäß dem Softwarehandbuch ist das System zu 75 % erfolgreich. Die Wirksamkeit der Bewertung der Signale für Ihre Aktien wird vom System auf einer täglichen Grundlage berechnet.

Es klingt phantastisch, nicht wahr?

Nun, ich habe das System für einige Zeit benutzt, und plane es weiterhin zu benutzen. Es macht schöne Charts und gibt schreckliche Signale. Ich benutze es, um die mehr als 50 Technologieaktien, die ich verfolge, zu aktualisieren. Ich lasse das System für alle meine Aktien die täglichen Preis- und Volumeninformationen aktualisieren und auch für alle technischen Indikatoren, die von meinen "sogenannten" künstlichen Intelligenzprogrammen benötigt werden. Es hilft mir in ungefähr fünf Sekunden mit fünf Klicks meiner Maus das zu tun, was sonst fast eine Woche sorgfältiger Arbeit wäre. Ich bekomme auch automatisch Kauf- und Verkaufssignale, die meistens nutzlos sind. Zusätzlich bekomme ich Berichte, die alle Wertpapiere in der Reihenfolge ihrer Expertenbewertung auflisten. Und schließlich bekomme ich einen miserablen Bericht, mit dem es sich selbst ein Zeugnis ausstellt.

Die Art und Weise, in der die Software mit einer solch erstaunlichen Erfolgsquote aufwarten kann, wenn das System seinen Erfolg selbst berechnet, unterscheidet sich nicht von irgendjemanden, der sich selbst bewertet, das heißt, mit einer schönen Portion an Vorurteilen.

Das System stellt dar, dass ein Alarmruf erfolgreich ist, wenn die Aktie, die es empfohlen hat, sich in die Richtung des Signals bewegt (nach oben oder nach unten), abhängig davon, ob das Signal eines zum Kauf oder Verkauf war. Das Signal wird auch für jede Zeit als erfolgreich betrachtet, in der der Schlusspreis der Aktien identisch ist mit dem Schlusspreis des Tages, an dem das Signal ausgelöst wurde. Mit anderen Worten: Das System konnte zeigen, dass es zu 75 % richtig lag, und man kann sein letztes Hemd durch diese Anweisungen verlieren. Mein Standpunkt ist, dass jeder, der sich ausschließlich auf ein rein technisches Signal verlässt, ungefähr die gleiche Chance hat wie der, wie der, der einfach einen Schuss ins Blaue tut.

Wie sieht es mit fundamentalen Computerüberprüfungen aus?

Ich habe sie von Zeit zu Zeit mit wenig Erfolg verwendet. Wenn Sie zum Beispiel nach dem niedrigsten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) aussieben, erwischen Sie vielleicht eine Firma mit wirklich ernsthaften Problemen. Vielleicht wird der nächste Gewinnbericht dieser Firma einen großen Verlust aufzeigen, und Ihr KGV wird ungeheuer werden. Möglicherweise sieben Sie nach dem höchsten Ertrag aus, nur um ein paar Wochen später herauszufinden, dass das Unternehmen, das Sie herausgesucht haben, die Dividende streicht. Computer sind zur Aktienauswahl nicht der Weisheit letzter Schluss. Das größte Problem bei Computern ist, dass ihre Intelligenz künstlich ist.

Es gibt einfach keinen Ersatz für das eigene Denken. Computer können das einfach nicht für Sie erledigen.

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Die technische Seite des Marktes und 674815



terz:

Die Illusion des Markttimings

 
25.05.02 22:13

Die Illusion des Markttimings

(Von Fred Hager)

Wenn sie ein professioneller Investor nicht zum Funktionieren bringen kann, kann es der durchschnittliche Investor ebensowenig.

Es wurden Millionen bei Versuchen ausgegeben, mit einem Markttiming-System herauszukommen. Bisher hat niemand mit auch nur dem geringsten Maß an Beständigkeit Erfolg gehabt. Louis Rukeyser hat in seiner Show "Wall Street Week" eine Breitseite auf den erschreckenden Rekord der "bullen- oder bärenmäßigen" Gefühle von Börsenbriefen abgegeben, und herausgestellt, dass Investoren, die diesem Indikator gefolgt wären, den Markt bei seinen wichtigsten Drehungen verpasst hätten. Ich fühlte mich nicht schuldig, weil ich niemals eine Aktie in die HTCR-Portfolios gekauft habe, weil ich dem Markt gegenüber in "bullenmäßiger" Stimmung war, noch habe ich jemals eine Aktie in den HTCR-Portfolios verkauft, weil ich dem Markt gegenüber in "bärenmäßiger" Stimmung war.

Ich kaufe Aktien, weil ich ihr Potential mag, und weil ich denke, dass der Preis stimmt. Ich verkaufe Aktien, weil ich glaube, dass sich die Aussichten für das Unternehmen zum Schlechten gewandt haben, oder weil nach meinem Gefühl die Aktie beträchtlich überbewertet ist.

Als ich im August 1987 einen glücklichen Telefonanruf machte und eine Menge meiner Aktien verkaufte, erwartete ich keinen Marktzusammenbruch. Einige meiner Aktien schienen so überteuert zu sein, dass der Grund zu verkaufen, überzeugend war. Zufälligerweise fiel der Markt zwei Monate später um über 1.000 Punkte. Markttiming, oder der Vorschlag, dass Sie verkaufen sollten, wenn die Aktien fallen, und dass Sie kaufen sollten, wenn Sie wissen, dass die Aktien steigen, ist ein gefährlicher Investmenttrugschluss. Der Grund, warum Sie nicht versuchen sollten es zu tun ist, weil es nicht erfolgreich getan werden kann.

Für den einzelnen Investor, der Gebühren bezahlen muss und nicht genug Geld hat um den Markt zu beeinflussen, funktioniert kein technisches Handelsprogramm. Um den Markt zu beeinflussen, brauchen Sie definitiv mehr als $ 50 Millionen. Um Ihnen dies zu beweisen, zitiere ich aus einem Protokoll der oben erwähnten Fernsehsendung:

"Bevor wir den besonderen Gast von heute abend treffen, lassen Sie uns zuerst einen unserer periodischen Blicke darauf machen, warum jeder Markttechniker, der etwas auf sich hält, die Gefühle seiner Kollegen mit Verachtung behandelt, wenn wir den beschämenden Rekord der Marktberater verfolgen. Also kommen Sie mit uns, wenn wir 'Eine sentimentale Reise unternehmen (Gonna Take A Sentimental Journey)'.

Unsere Reise beginnt am 2. August 1963 mit einem Dow von 689, dem ersten Jahr, in dem 'Investor's Intelligence' seine Umfrage bei Börsenbriefautoren durchführte. Mit 91,4% der Befragten, die sich für einen kurz- oder langfristigen Kursrückgang als 'Bären' bezeichneten, und weniger als 9% vorbehaltlosen 'Bullen' bei einem absoluten Tiefststand, begab sich der Dow damals auf einen 250-Punkte-Anstieg in den folgenden 21 Monaten, was 38% bedeutet.

Zehn Jahre später, in einer Woche, als sich der Dow zu neuen Höhen aufschwang, dachten nahezu 62% der Befragten, dass der Markt sogar in noch größere Höhen steuern würde. Und was geschah dann? Sie haben es erraten. Er fiel in 23 Monaten um 470 Punkte. Es ist keine Überraschung, dass die Stimmung zu der Zeit erneut niedergeschlagen war, als der Dow am 13. Dezember 1974 mit 577 Punkten in ein zwölf Jahre dauerndes Tief rutschte. Mehr als 63% der befragten Marktberater erwarteten weitere Kursrückgänge, und wie zu erwarten, stieg der Markt um 425 Punkte, mehr als 70% in 14 Monaten.

Am 14. Januar 1977, mit gerade mal 21% der Berater in "Bärenstimmung", verpasste die Masse einmal mehr den Punkt, an dem der Dow mit einem Verlust von 235 Punkten über einen Zeitraum von 14 Monaten abstürzte. Und vor gerade einmal 8½ Jahren, bei einem Dow von 784, hingen in der Erwartung weiterer Kursrückgänge schwere, dunkle Wolken über der Wall Street, und zwei Drittel der Investoren waren in "Bärenstimmung".

Der Markt startete dann wieder mächtig durch, und stieg um mehr als 1900 Punkte in fünf Jahren. Am 28. August 1987, in der Woche, in der der Dow seinen damaligen absoluten Höchststand mit 2722 erreichte, waren, um es nicht zu beschönigen, mehr als 60% der Berater in voller "Bullenstimmung". Sie erinnern sich vielleicht, sieben Wochen später stand der Dow mehr als 900 Punkte niedriger. Am 2. Dezember 1988 waren gerade mal 21% der Befragten in "Bullenstimmung", der niedrigste Stand seit Juni 1982. Der Dow, der damals knapp unter 2100 stand, zog in 31 Monaten um beeindruckende 907 Punkte an.

Heute sind nur 36% der Befragten in "Bullenstimmung", trotz des kürzlichen Anstiegs auf 2730, und nahezu 64% sind in "Bärenstimmung". Also vermutlich ein hoffnungsvolles Zeichen. Nun, man kann nicht immer Glück haben, aber können diese Jungs jemals Glück haben?"

Christine Callies, der Gast von Louis Rukeyser, acht Jahre lang Markttechnikerin bei Dean Witter, verfiel dann in den typischen Technikertonfall, und erklärte, warum der Dow das tat, was er tat.

Da ich Sie nicht in die falsche Richtung lenken will, werde ich nicht wiederholen, was sie sagte. Jedoch bin ich bereit, eine Menge zu riskieren, und Ihnen genau zu sagen, warum diese "sogenannten" Profis so oft falsch liegen. Es liegt daran, dass der Markt von niemandem mit dem geringsten Maß an Beständigkeit erfolgreich getimed werden kann. Wenn Sie sich daran erinnern, werden Sie am Markt besser sein.

Ich habe immer gesagt, dass man den Markt nicht timen kann. Wenn ich auf meinen Markttiming-Rekord pochen müsste, wäre ich ständig in "Bullenstimmung", und würde so mindestens in 60% der Zeit richtig liegen, und auf diese Weise zweifelsohne den durchschnittlichen Techniker schlagen.

Der Grund, warum diese Jungs so oft falsch liegen, ist, dass sie der selben Psychologie unterworfen sind wie wir alle. Es ist der Herdentrieb. Wenn mehr Leute verkaufen als kaufen, fällt der Markt. Wenn mehr Leute kaufen als verkaufen, steigt der Markt. Deshalb hat die Durchschnittsperson nicht die innere Stärke, zu kaufen, wenn der Markt fällt. Marktberater sind in dieser Hinsicht nicht anders. Dann ist da noch ein anderes Phänomen, dass die Börsenbriefautoren beeinflusst. Wenn während man eines "Bullenmarktes" Briefe in Bärenstimmung" schreibt, verliert man Auflage. Wenn man während einem "Bärenmarktes" Briefe in "Bullenstimmung" schreibt, verliert man Auflage. Wenn der Dow innerhalb eines "Bärenmarktes" einen Tiefstand erreicht, erscheinen immer einige neue Bücher, wie man in der Baisseposition verkauft. Unglücklicherweise lesen die meisten Leute den Stoff, der ihrer eigenen Überzeugung weiteren Nachdruck verleiht. Wenn wir ein bisschen weniger subjektiv werden würden, hätten wir es geschafft. Machen wir uns doch nichts vor: Wie viele von uns machen sich die Mühe, etwas zu lesen, von dem wir wissen, dass es nicht mit unseren Ansichten übereinstimmt?

Ich muss Ihnen wahrscheinlich nicht sagen, dass ich ein Konservativer bin. Trotz dessen lese ich die New York Times. Wie kann ich mit den Liberalen streiten, wenn ich ihren Standpunkt nicht kenne?

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terz:

Die Illusion des Kurs-Gewinn-Verhältnisses

 
25.05.02 22:15

Die Illusion des Kurs-Gewinn-Verhältnisses

(von Fred Hager)

Viel ist geschrieben worden über Kurs-Gewinn-Verhältnisse, aber nur weniges ist hilfreich. Ein weithin genutztes Investmentwerkzeug ist ein Vergleich der Wachstumsquote eines Unternehmens mit seinem Kurs-Gewinn-Verhältnis. Die Theorie ist, dass, wenn ein Unternehmen eine beständige Wachstumsquote von 20 % hat, die Aktie einen fairen Preis hätte, wenn das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 20 % oder weniger wäre. Konsequenterweise könnte ein Unternehmen mit einer Wachstumsquote von 30 % eine Aktie rechtfertigen, mit einem Ertrag , der mit einem Mehrfachen von 30 bewertet wird. Diese Theorie hat einigen Wert, weil sie Ihnen erlaubt, einige qualitativ hochwertige Wachstumsaktien zu kaufen, die sie bei einem niedrigen Mehrfachen vielleicht niemals hätten kaufen können. Dieses Verfahren hat jedoch viele Schwachstellen.

Hier nun einige davon:

Die Erträge von schnell wachsenden Unternehmen sind im Allgemeinen unzuverlässig. Das größte Einzelproblem dafür ist, dass sich aus schnellem Wachstum einzigartige Probleme ergeben. Wenn ein Unternehmen in einem Stadium hohen Wachstums ungewöhnlich hohe Gewinnspannen hat, kann man sicher sein, dass es Wettbewerber anziehen wird wie der Honig die Bienen. Im Technologiesektor sind schnell wachsende Unternehmen üblicherweise Technologieführer, was bedeutet, dass eine beträchtliche Menge des Cash Flow in die Verbesserung existierender Produkte und die Entwicklung neuer Produkte einfließt. Von Zeit zu Zeit geht immer etwas schief.

Trotz dieser Rückschläge werden schnell wachsende Unternehmen als Gruppe immer die langsam wachsenden Unternehmen überbieten. Es ist nicht allzuschwierig, zu sehen, warum. Um die Kaufkraft seines Investments zurückzuerhalten braucht man ein jährliches Wachstum, das die herrschende Inflationsrate ausgleicht. In den letzten 15 Jahren lag die Inflationsrate bei ungefähr sechs Prozent per Annum. Es ist vernünftig anzunehmen, dass sie in den nächsten 15 Jahren nicht sehr unterschiedlich sein wird. Auf dieser Grundlage würde man ein sechs prozentiges Wachstum benötigen, um gerade mal bei plus-minus Null herauzukommen. Wenn man sein Geld bei 10,25 % anlegt, was der durchschnittliche Ertrag eines Investmentfonds in den letzten zehn Jahren war, wird man gerade mal die Kaufkraft seines Geldes zurückerhalten, da man auch Steuern zahlen muss. Die meisten Investoren bewegen sich in einem Steuerrahmen, der 30 % übersteigt, eingeschlossen Bundes- und Landeseinkommensteuern. Deshalb macht man gerade mal ein Prozent netto, wenn man 10,25 % verdient.

Schauen wir uns jetzt mal an was passiert, wenn ein Unternehmen mit 30 % wächst. Erstens ist Ihr Reingewinn nach Steuern 21 %. Ihr Reingewinn abzüglich der Inflationsrate beträgt 15 %, was genau 15 mal der 1 % Reingewinn dessen ist, was Sie aus einem 10 % Investment erhalten. Deshalb ist es wichtig, Investments zu finden, die Ihnen einen hohen Gewinn versprechen. Langfristig werden Unternehmen, die mit einer hohen durchschnittliche Rate wachsen, einen anständigen Gewinn auf ihr Investment machen, trotz zeitweisiger Rückschläge.

Um es zusammenzufassen: 30 % Wachstum wird Ihren Nettogewinn 15 mal schneller wachsen lassen als ein 10-prozentiges Wachstum. Deshalb müssen Sie nach höheren Gewinnen und nach höheren Mehrfachen streben. Die Annahme, dass eine Aktie mit niedrigem Mehrfachen ein Schnäppchen ist, ist fast immer falsch. Laut einer Untersuchung in der "Business Week" vom 12. April 1999 erbrachte der durchschnittliche diversifizierende Aktienfonds 1998 1,15 %. Gemäß dieser Zahlen verloren die Investmentfonds-Investoren ein Vermögen. Als Schlussfolgerung verweigerte ich 1986 Microsoft bei einem 25-fachen Gewinn zu kaufen, und ich bezahlte 1990 fünf mal mehr dafür, als ich schließlich ein höheres Mehrfaches für die Aktie bezahlte. Jetzt bin ich froh, dass ich es getan habe.

terz:

dass dieser Ratschlag für Sie tausende ...

 
25.05.02 22:21

Wie schlug Fred Hager den durchschnittlichen Investmentfonds um mehr als 300 % im Jahr seit zwölf Jahren?

Ich glaube, dass dieser Ratschlag für Sie tausende von Dollar wert sein wird, wenn Sie meine Punkte ernsthaft beachten und gemäß ihnen handeln.

Wenn Sie darüber nachdenken, was der Schlüssel zu meinem Investmentergebnis ist, werden Sie erkennen, dass es nichts anderes ist als gesunder Menschenverstand, dem eine Vertrautheit mit dem Computertechnologiebereich zugrunde liegt.

Die Strategie ist sehr wichtig, aber noch wichtiger sind die Arten von Aktien, die Sie zum Kauf auswählen.

Sicher sind Sie sich der Tatsache bewusst, dass der durchschnittliche Investmentfonds dem Markt hinterher gehinkt ist. Eine neuere Studie enthüllte, dass sogar die Indexfonds ihre durchschnittlichen Nicht-Index-Brüder schlagen. Einige der besten Fondsmanager glauben, dass es eine Leistung ist, wenn sie die Marktduchschnitte um ein paar Punkte schlagen.

Warum glauben Sie, dass die Investmentfondsindustrie als Ganzes so ein armseliges Ergebnis hat und die Fonds im Durchschnitt den Markt nicht schlagen?

Und wie kommt es, dass ich den durchschnittlichen Fonds um mehr als 300 % über den Zeitraum von zwölf Jahren schlagen konnte und noch kann?

Es ist wirklich sehr einfach. Die Fonds haben es nicht leicht.

Die Investmentfondsindustrie muss unter schwierigen Bedingungen arbeiten: mit beiden Händen auf den Rücken gebunden.

Diesen Einschränkungen und Limitierungen, die ihnen üblicherweise von ihren Satzungen auferlegt werden, haben eine große Bandbreite: Von den offensichtlichen Einschränkungen eines Sektorfonds zu spezifische Sektoren, zu spezifischer geographischer Lage, zu minimaler Diversifikation, zu einem maximalen Prozentsatz pro gehaltenem Wertpapier, zu einem Minimum an erforderlichen Barvermögen, usw. Zusätzlich hat das Streben nach kurzfristiger Wertsteigerung viele Fonds negativ beeinflusst. Überdies sind die meisten Fonds gezwungen, die Posten ihrer "großen Gewinner" zu reduzieren, um innerhalb ihres Limits für gehaltene Einzelwerte zu bleiben, damit sie innerhalb ihrer Satzung bleiben, die nur einen bestimmten Prozentsatz des Besitzes eines bestimmten Wertpapiers erlaubt. Natürlich stellen die hässlichen Entlein kein Problem dar und können deshalb gehalten werden. Das gilt besonders für Indexfonds.

Da es über einen bestimmten Zeitraum keinen bedeutenden Unterschied in der Wertsteigerung zwischen Indexfonds und anderen Investmentfonds gibt, lassen Sie uns einen Blick auf Indexfonds werfen.

Wenn Sie einen Indexfonds kaufen, kaufen Sie ein ganzes Aktienuniversum. Sie kaufen die Guten, die Schlechten und die Hässlichen. Warum um Himmelswillen sollten Sie die Schlechten und die Hässlichen kaufen? Zusätzlich kaufen Sie noch die gleiche Menge einer schlechten Aktie wie die, die Sie von einer guten Aktien kaufen. Sie machen das mit Ihren schwer verdienten Ersparnissen, und das scheint mir überhaupt keinen Sinn zu machen. Natürlich können Sie den Indexfonds keinen Vorwurf machen - sie machen genau das, was sie versprachen. Also warum gibt es so viele Indexfonds? Auch dafür gibt es eine einfache Erklärung: sie können beweisen, dass sie es genauso gut machen wie der durchschnittliche Investmentfonds. Das Nettoergebnis ist völlig kontraproduktiv.

Während alle oben angeführten Punkte mehr oder weniger auch für die Nicht-Index-Fonds gelten, haben die Nicht-Index-Fonds mit ihren größeren Umsätzen, ihren größeren Provisionen und ihren höheren Ausgabenverhältnisen usw. eine zusätzliche Anzahl von Minuspunkten, die sich auf ihre Wertsteigerung auswirken, die höheren Steuerverbindlichkeiten, die durch die höheren Umsätze hervorgerufen werden, sind nicht die geringsten von ihnen.


Auf der anderen Seite ist meine Methode relativ einfach. Hier sind die Schlüssel:


Schlüssel 1: Der Sektor

Ich konzentriere mich ausschließlich auf den Computertechnologiesektor, der der am schnellsten wachsende Sektor der amerikanischen Wirtschaft ist. Dadurch erlange ich einen unfairen Vorteil: Dies ist auch der Sektor, mit dem ich am vertrautesten bin. (Sehen Sie auch "Mein Werdegang")


Schlüssel 2: Die Auswahl

Ich konzentriere mich auf die Portfoliowertsteigerung, dadurch dass ich nur die Wertpapiere auswähle, von den ich glaube, dass sie unter den Besten der Besten, die Creme de la Creme sind. Mein zwanzigjähriger Hintergrund als Vorstand einer Computerfirma hilft mir großartig dabei, die langfristigen Werte der Firmen, die ich auswähle, einzuschätzen. Ich wähle nur Aktien aus, mit denen ich völlig vertraut bin; Aktien, die Marktführer sind oder sich in einer sehr speziellen Lage befinden. Ich erwarte, dass die Gewinne meiner Aktien mit einer Quote von mindestens 25 % pro Jahr für die nächsten fünf Jahre wachsen. Besondere Marktstellungen werden nur in Betracht gezogen, wenn Wachstum mit einer viel höheren Quote ernsthaft erwartet werden kann, um meine gesamte Wertsteigerungsquote zu erhöhen. Mein Zielquotendurchschnitt für meine zwei Portfolios ist 35 % pro Jahr; dieser ist bis heute übertroffen worden. Jedoch ist es wichtig, im Gedächtnis zu behalten, dass das bisherige Ergebnis in keinster Weise Erfolg in der Zukunft garantiert und dass sich meine Vorhersagen als falsch erweisen können.


Schlüssel 3: Minimaler Umsatz

Ich werde in meinen Musterportfolios sehr selten handeln, um die Steuerkonsequenzen für die Investoren zu minimieren. Trotz meiner bisher gezeigten Leistungen habe ich viele Fehler gemacht, die meisten von ihnen waren das Ergebnis von zuviel Handelstransaktionen. Je mehr Handelstransaktionen Sie haben, desto mehr Chancen haben Sie, Fehler zu machen.

Im ganzen Jahr 1989 habe ich keinen einzigen Handel gemacht. Trotz dessen erreichte ich 100 % mehr und es waren keine Steuern fällig.


Schlüssel 4: Konzentration

Ich werde in meinen Portfolios nicht mehr als drei bis fünf Aktien haben. Ich habe seit 1986 eine über 35-prozentige Wertsteigerung pro Jahr gehabt.

Wenn ich in den nächsten fünf Jahren das gleiche erreichen kann, wird eine 10.000 Dollar Investition, mit kombinierten 35 % über fünf Jahre, auf erstaunliche 44.840 Dollar wachsen. Was ist daran falsch?


Schlüssel 5: Versuchen Sie nie, den Markt zu timen

Niemand kann den Markt timen. Es gibt keine Timing-Gurus, die langfristig ein richtiges Ergebnis vorweisen können. Je arroganter sie werden, desto härter fallen sie, wenn das Gesetz des Durchschnitts sie wieder einholt. Schauen Sie nur auf die schrecklichen jüngsten Ergebnissen von "sogenannten" früheren Größen wie Granville und Garzarelli.


Schlüssel 6: Lassen Sie sich nie von jemanden aus einer guten Aktie heraustreiben, wenn sie Schluckauf hat

Das Geheimnis ist, die Auguren zu ignorieren, wenn sie die Aktie auf einer Verkaufsliste plazieren oder wenn sie sie auf Halten oder Neutral abwerten, und Ihnen erzählen, dass es woanders bessere Gelegenheiten gibt. Können Sie sich den Schaden vorstellen, der durch diese Jungs für Investoren verursacht wurde, indem sie diese aus guten Posten heraustrieben?

Ein Beispiel:

Lassen Sie uns annehmen, ein Investor hat einen Posten von Intel. Er bezahlte dafür 20 Dollar pro Aktie. Vier Jahre später erreicht Intel die 100 Dollar und schlittert dann wegen einiger negativer Nachrichten auf 75 Dollar zurück (was langfristig nur von geringer Bedeutung ist). Jetzt reduzieren größere Brokerhäuser ihre Einschätzungen und sagen ihren Kunden, dass es für kurzfristige Anlagen bessere Gelegenheiten gibt. Es funktioniert. Das tägliche Volumen von Intel erreicht 75 Millionen Aktien. Viele verängstigte Leute verkaufen und eine Menge cleverer Leute kaufen. Natürlich schafft dies Millionen Dollar an Maklerprovisionen. Wenige Tage dieser negativen Geschichten drücken die Aktie auf 69 Dollar hinunter. Eine menge Investoren ärgern sich darüber und verkaufen. Schließlich kann man bei einer Gewinnmitnahme keinen Fehler machen, wie sie sagen. Zwölf Monate später ist Intel zurück auf 100 Dollar, erreicht einen neuen Höchststand und steigt auf 110 Dollar. Zu dieser Zeit kommen alle größeren Brokerhäuser mit einer Kaufempfehlung auf Intel heraus. Jetzt wird sie mit 115 Dollar gehandelt. Die Investoren, die Intel bei 69 Dollar verkauften, haben Intel immer gemocht, da es schließlich über die vier Jahre, in der sie es hielten, eine Menge Geld für sie verdiente. Also kaufen sie sie für 115 Dollar zurück.

Lassen Sie uns dieses wiederkehrende Phänomen analysieren.

Das erste was sie schufen, war ein unnötiges Einkommen von 49 Dollar pro als Sie sie verkauften. Dies schuf eine Steuerschuld von ungefähr 13,50 Dollar (Bundes- und Landeseinkommensteuer abhängig davon, wo Sie leben). Zusätzlich gibt es noch die Provisionen und Margen.

Hier nun das Endergebnis:

Erlös aus dem Verkauf:

Verkaufspreis:
 
$69,00


-Steuer und Provision
-13,50


Bedeutet Netto
55,50

Gegenwärtiger Preis
 
$115,00

Zusätzliche Kosten
 
$59,50

Der Portfolio-"Gewinn"
-52%


Der schlimmste Teil daran ist, dass sie nun 100% Gewinn machen müssen, um wieder dorthin zu gelangen, wo sie waren, bevor sie die 50% dadurch verloren, dass sie aus Intel raus waren, während es von 69 auf 115 Dollar stieg.


Schlüssel 7: Keine Panik während eines Markteinbruchs

Es gilt das gleiche finanzielle Szenario wie im oben angeführten Beispiel. Wenn der Markt um 20% oder mehr einbricht, wird er offiziell ein Bärenmarkt. Den Investoren wird von den Brokerhäusern empfohlen, ihre Portfolios zu erleichtern. 95% der Zeit, in der der Markt sich auf diesem Niveau bewegt, überlegen die Investoren , nachdem sie ihre Gewinne mitgenommen und den ersten Teil der neuen "Bullenbewegung" verpasst haben, ob sie mit ihren reduzierten Resourcen jetzt in den Markt einsteigen sollen.

Ich will Ihnen dabei helfen, diese typischen Fehler zu vermeiden, die die meisten Einzelanleger machen.

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Bevor Sie abonnieren, lesen Sie bitte die Gewährleistungsansprüche.

baanbruch:

Sehr interessant und auch etwas tröstend

 
25.05.02 23:47

angesichts der katastrophalen Entwicklung des eigenen Depots.

Heute habe ich bei einem Freund auf N-tv die Dummschwätzerin
Iris Albrecht (in "N-tv Geld") gesehen. Das ist die, die immer
die ganz tollen Fonds (die mit dem "professionellen" Management)
empfiehlt und aktuell ca. 30% oder so Minus (!!!) vorzuweisen hat.
Und dauernd denke ich an Heiko Thieme, der vor einem halben Jahr
erklärte, daß Sun Micro bei knapp über 13 Dollar ein absolutes Schnäppchen sei
und jeder, der jetzt nicht zugreife sich bald ärgern werde.
Die unzähligen Kaufempfehæungen zu IPC Arschdreck bis Anfang März bei
über 20 Euro, sowie die Verkaufsempfehlungen von z.T. denselben Banken
jetzt bei unter 4 Euro sollen auch nicht vergessen werden.

Aber, kannst Du auch einige der Computer-Titel von Herrn Hager nennen?
Die würden mich mal sehr interessieren.
Ansonsten Vielen Dank für die obigen Beiträge.
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