Hintergrund: Die Siemens-Familie
In diesen Tagen erwarten Anleger und Analysten mit Spannung die Quartalszahlen der so genannten Siemens-Familie. Die Ergebnisse von Infineon, Epcos und Siemens selbst geben Aufschluss über die Lage der gesamten Hightech-Branche. Im Deutschen Aktienindex DAX sind allerdings nur noch zwei Mitglieder der Siemens-Familie vertreten. Epcos musste seinen Platz im Dezember räumen, weil die Marktkapitalisierung nicht mehr groß genug für einen Verbleib in Deutschlands wichtigstem Aktienindex war.
Die Bande zwischen den Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren zunehmend gelockert. Der Chiphersteller Infineon und der Bauelemente-Spezialist Epcos waren einst Teile des Siemens-Konzerns. Im Rahmen des radikalen Konzernumbaus brachte Siemens im Herbst 1999 Epcos -- 1989 als Gemeinschaftsunternehmen mit dem japanischen Matsushita-Konzern gegründet -- an die Börse. Seither hält Siemens noch 12,5 Prozent an Epcos. Passive elektronische Bauelemente wie Keramikteilchen, Oberflächenwellen-Komponenten und Kondensatoren werden in fast jedem elektronischen Gerät verwendet. Etwa 200 davon werden für ein Notebook oder ein Mobiltelefon benötigt, bis zu 10.000 in einem Auto der Luxusklasse.
Von der Halbleiter-Sparte trennte sich Siemens vor allem, weil das Geschäft ausgesprochen schwankungsanfällig ist. Im Frühjahr 2000 kam der Bereich unter dem Namen Infineon Technologies AG an die Börse. Siemens behielt zunächst die Mehrheit, baute die Beteiligung aber schrittweise ab. Mittlerweile ist der Stimmrechtsanteil unter 25 Prozent gesunken. Dabei liegt jeweils rund die Hälfte dieser Anteile bei einem Siemens Pensions-Fonds und bei der AG selbst. Infineon stellt unter anderem Speicherchips sowie Halbleiter für Handys und die Autoelektronik her.
Im Geschäftsjahr 2001/02, das am 30. September 2002 endete, litten alle drei Unternehmen unter der Hightech-Flaute. Der Jahresüberschuss bei Siemens stieg wegen hoher Sonderbelastungen im Vorjahr dennoch von 2,1 Milliarden Euro auf 2,6 Milliarden Euro. Der Umsatz blieb mit 84 Milliarden Euro drei Prozent unter dem Vorjahreswert. Bei Epcos brachen die Erlöse um 31 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro ein. Vor Steuern und Zinsen entstand bei dem Bauelemente-Spezialist ein Verlust von 72 Millionen Euro. Bei Infineon stieg der Verlust vor Steuern und Zinsen von 1,02 Milliarden auf 1,14 Milliarden Euro. Der Umsatz sank um acht Prozent auf 5,2 Milliarden Euro.
Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres konnte Infineon die Verluste deutlich verringern. Siemens präsentiert seine Ergebnisse am kommenden Donnerstag auf der Hauptversammlung in München. Den Abschluss bilden dann die Quartalszahlen von Epcos am 4. Februar. (dpa)
In diesen Tagen erwarten Anleger und Analysten mit Spannung die Quartalszahlen der so genannten Siemens-Familie. Die Ergebnisse von Infineon, Epcos und Siemens selbst geben Aufschluss über die Lage der gesamten Hightech-Branche. Im Deutschen Aktienindex DAX sind allerdings nur noch zwei Mitglieder der Siemens-Familie vertreten. Epcos musste seinen Platz im Dezember räumen, weil die Marktkapitalisierung nicht mehr groß genug für einen Verbleib in Deutschlands wichtigstem Aktienindex war.
Die Bande zwischen den Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren zunehmend gelockert. Der Chiphersteller Infineon und der Bauelemente-Spezialist Epcos waren einst Teile des Siemens-Konzerns. Im Rahmen des radikalen Konzernumbaus brachte Siemens im Herbst 1999 Epcos -- 1989 als Gemeinschaftsunternehmen mit dem japanischen Matsushita-Konzern gegründet -- an die Börse. Seither hält Siemens noch 12,5 Prozent an Epcos. Passive elektronische Bauelemente wie Keramikteilchen, Oberflächenwellen-Komponenten und Kondensatoren werden in fast jedem elektronischen Gerät verwendet. Etwa 200 davon werden für ein Notebook oder ein Mobiltelefon benötigt, bis zu 10.000 in einem Auto der Luxusklasse.
Von der Halbleiter-Sparte trennte sich Siemens vor allem, weil das Geschäft ausgesprochen schwankungsanfällig ist. Im Frühjahr 2000 kam der Bereich unter dem Namen Infineon Technologies AG an die Börse. Siemens behielt zunächst die Mehrheit, baute die Beteiligung aber schrittweise ab. Mittlerweile ist der Stimmrechtsanteil unter 25 Prozent gesunken. Dabei liegt jeweils rund die Hälfte dieser Anteile bei einem Siemens Pensions-Fonds und bei der AG selbst. Infineon stellt unter anderem Speicherchips sowie Halbleiter für Handys und die Autoelektronik her.
Im Geschäftsjahr 2001/02, das am 30. September 2002 endete, litten alle drei Unternehmen unter der Hightech-Flaute. Der Jahresüberschuss bei Siemens stieg wegen hoher Sonderbelastungen im Vorjahr dennoch von 2,1 Milliarden Euro auf 2,6 Milliarden Euro. Der Umsatz blieb mit 84 Milliarden Euro drei Prozent unter dem Vorjahreswert. Bei Epcos brachen die Erlöse um 31 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro ein. Vor Steuern und Zinsen entstand bei dem Bauelemente-Spezialist ein Verlust von 72 Millionen Euro. Bei Infineon stieg der Verlust vor Steuern und Zinsen von 1,02 Milliarden auf 1,14 Milliarden Euro. Der Umsatz sank um acht Prozent auf 5,2 Milliarden Euro.
Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres konnte Infineon die Verluste deutlich verringern. Siemens präsentiert seine Ergebnisse am kommenden Donnerstag auf der Hauptversammlung in München. Den Abschluss bilden dann die Quartalszahlen von Epcos am 4. Februar. (dpa)