Die landläufige Meinung, der Markt korrigiere sich selbst, ist falsch. Das einzig wirksame Instrument zur Vermeidung eklatanter Fehlentscheidungen ist eine effektive Unternehmensaufsicht.
Keiner der grossen Liberalen, stellvertretend seien Friedrich von Hayek und Ludwig von Mises genannt, hat den Markt als gute Lösung und gar als Lösung für alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Koordinations- und Regulierungsprobleme verstanden.
Sie sind im Gegenteil konsequent von der Einsicht ausgegangen, dass der Markt eine schlechte Lösung ist, und haben von dort aus argumentiert, dass alle anderen bekannten Lösungen noch schlechter sind, und sie waren offen für die Suche nach besseren. Das hat ihnen Glaubwürdigkeit und Gewicht verschafft.
Wer die Schwächen des Marktes nicht sieht, läuft Gefahr, erstens den Markt schlichtweg zu überfordern, zweitens die Suche nach besseren Lösungen dort zu blockieren, wo es sie geben könnte, und drittens die ohnehin weit verbreitete Unkenntnis in Wirtschaftsfragen noch zu verstärken.
Auch Nobelpreisträger können irren
Ein typischer Fall ist die Meinung, der Markt sorge wirksam für die Korrektur der Fehler in der Führung großer Unternehmen. Sie beruht auf Irrlehren, wie sie zwar von berühmten Leuten, wie etwa dem Nobelpreisträger Milton Friedman vertreten werden. Das macht sie aber nicht richtiger, sondern in ihrer zerstörerischen Kraft nur wirksamer.
Management ist - man mag es begrüssen oder beklagen - der Beruf mit den größten gesellschaftlichen Wirkungen, seien sie positiver oder negativer Art. Durch Management - und nicht durch den Markt - werden die Ressourcen einer Gesellschaft, insbesondere ihr Kapital und ihre Menschen einer produktiven oder unproduktiven Nutzung zugeführt. Management schafft oder vernichtet Werte, betreibt oder verhindert Innovation, schafft oder verhindert die Zukunft.
Es muss eine wirksame Kontrolle im Management geben
Daher sind an die Ausbildung und Ausübung dieses Berufes die allerhöchsten Anforderungen zu stellen, und - noch wichtiger - deshalb muss es eine wirksame Kontrolle der Ausübung dieses Berufes - auch auf höchsten Führungsebene - geben, und zwar bevor der Markt seine Wirkung tut. Denn diese kommt leider immer zu spät.
Das Risiko eines Versagens des Managements ist viel zu groß, um es allein dem Markt zu überlassen. Der Markt mag eine ausreichende Kontroll- und Korrekturinstanz gewesen sein in Zeiten, wo ein Firmenzusammenbruch kaum spürbare Folgen hatte, weil die Unternehmen klein und ihr Wirkungsradius eng begrenzt waren.
Fehler müssen vermieden, nicht bestraft werden
Was häufig übersehen wird: Der Markt - so wichtig er ist - genügt nicht, um wirtschaftliche Leistung herbeizuführen und schon gar nicht gesellschaftliche Leistung. Diese Aussage ist keine Konzession an marktfeindliche Auffassungen - im Gegenteil. Es gibt Leute, die mit dem Markt und marktwirtschaftlichen Lösungen unzufrieden sind, weil ihnen gewisse Ergebnisse marktwirtschaftlicher Prozesse nicht passen, etwa die Einkommensverteilung oder der Leistungsdruck. Das ist nicht mein Argument.
Es gibt andere Gründe für die Unzufriedenheit mit dem Markt: Er ist erstens zu langsam, hat zweitens keine voraus-, sondern nur eine nachlaufende Wirkung, und er hat drittens im Kern keine herbeiführende, sondern nur eine bestrafende Wirkung.
Ein gutes Unternehmen muss gut beaufsichtigt werden
Der Markt sagt nicht, wo und wie Ressourcen eingesetzt werden sollen, sondern nur, wo und wie man sie einzusetzen gehabt hätte. Wenn dieses Signal vom Markt kommt, ist es insbesondere für große Unternehmen zu spät. Auch das schnellste Unternehmen hat seine "Totzeit", wie man die Zeitverzögerung zwischen Signal und Wirkung des Signals in einem System in der Kybernetik und Regelungstechnik nennt.
Der Markt als solcher bewirkt nichts Positives, und er vermeidet nicht die Fehler. Er bestraft sie nur - aber erst, wenn sie schon passiert sind und daher eben zu spät. Das sollte gerade von Befürwortern marktwirtschaftlicher Problemlösungen klar gesehen werden.
Diese Schwäche kann in hohem Maße von einer effektiven Unternehmensaufsicht kompensiert werden. Gewissermaßen als Zwillingsschwester des Marktes hat sie die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Arbeit der Unternehmensführung ganz und richtig getan wird, dass Fehler vermieden und nicht nur bestraft werden. Das ist nicht nur möglich, sondern es ist nötig, wenn man eine neue Wirtschaftsfeindlichkeit vermeiden will.
Keiner der grossen Liberalen, stellvertretend seien Friedrich von Hayek und Ludwig von Mises genannt, hat den Markt als gute Lösung und gar als Lösung für alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Koordinations- und Regulierungsprobleme verstanden.
Sie sind im Gegenteil konsequent von der Einsicht ausgegangen, dass der Markt eine schlechte Lösung ist, und haben von dort aus argumentiert, dass alle anderen bekannten Lösungen noch schlechter sind, und sie waren offen für die Suche nach besseren. Das hat ihnen Glaubwürdigkeit und Gewicht verschafft.
Wer die Schwächen des Marktes nicht sieht, läuft Gefahr, erstens den Markt schlichtweg zu überfordern, zweitens die Suche nach besseren Lösungen dort zu blockieren, wo es sie geben könnte, und drittens die ohnehin weit verbreitete Unkenntnis in Wirtschaftsfragen noch zu verstärken.
Auch Nobelpreisträger können irren
Ein typischer Fall ist die Meinung, der Markt sorge wirksam für die Korrektur der Fehler in der Führung großer Unternehmen. Sie beruht auf Irrlehren, wie sie zwar von berühmten Leuten, wie etwa dem Nobelpreisträger Milton Friedman vertreten werden. Das macht sie aber nicht richtiger, sondern in ihrer zerstörerischen Kraft nur wirksamer.
Management ist - man mag es begrüssen oder beklagen - der Beruf mit den größten gesellschaftlichen Wirkungen, seien sie positiver oder negativer Art. Durch Management - und nicht durch den Markt - werden die Ressourcen einer Gesellschaft, insbesondere ihr Kapital und ihre Menschen einer produktiven oder unproduktiven Nutzung zugeführt. Management schafft oder vernichtet Werte, betreibt oder verhindert Innovation, schafft oder verhindert die Zukunft.
Es muss eine wirksame Kontrolle im Management geben
Daher sind an die Ausbildung und Ausübung dieses Berufes die allerhöchsten Anforderungen zu stellen, und - noch wichtiger - deshalb muss es eine wirksame Kontrolle der Ausübung dieses Berufes - auch auf höchsten Führungsebene - geben, und zwar bevor der Markt seine Wirkung tut. Denn diese kommt leider immer zu spät.
Das Risiko eines Versagens des Managements ist viel zu groß, um es allein dem Markt zu überlassen. Der Markt mag eine ausreichende Kontroll- und Korrekturinstanz gewesen sein in Zeiten, wo ein Firmenzusammenbruch kaum spürbare Folgen hatte, weil die Unternehmen klein und ihr Wirkungsradius eng begrenzt waren.
Fehler müssen vermieden, nicht bestraft werden
Was häufig übersehen wird: Der Markt - so wichtig er ist - genügt nicht, um wirtschaftliche Leistung herbeizuführen und schon gar nicht gesellschaftliche Leistung. Diese Aussage ist keine Konzession an marktfeindliche Auffassungen - im Gegenteil. Es gibt Leute, die mit dem Markt und marktwirtschaftlichen Lösungen unzufrieden sind, weil ihnen gewisse Ergebnisse marktwirtschaftlicher Prozesse nicht passen, etwa die Einkommensverteilung oder der Leistungsdruck. Das ist nicht mein Argument.
Es gibt andere Gründe für die Unzufriedenheit mit dem Markt: Er ist erstens zu langsam, hat zweitens keine voraus-, sondern nur eine nachlaufende Wirkung, und er hat drittens im Kern keine herbeiführende, sondern nur eine bestrafende Wirkung.
Ein gutes Unternehmen muss gut beaufsichtigt werden
Der Markt sagt nicht, wo und wie Ressourcen eingesetzt werden sollen, sondern nur, wo und wie man sie einzusetzen gehabt hätte. Wenn dieses Signal vom Markt kommt, ist es insbesondere für große Unternehmen zu spät. Auch das schnellste Unternehmen hat seine "Totzeit", wie man die Zeitverzögerung zwischen Signal und Wirkung des Signals in einem System in der Kybernetik und Regelungstechnik nennt.
Der Markt als solcher bewirkt nichts Positives, und er vermeidet nicht die Fehler. Er bestraft sie nur - aber erst, wenn sie schon passiert sind und daher eben zu spät. Das sollte gerade von Befürwortern marktwirtschaftlicher Problemlösungen klar gesehen werden.
Diese Schwäche kann in hohem Maße von einer effektiven Unternehmensaufsicht kompensiert werden. Gewissermaßen als Zwillingsschwester des Marktes hat sie die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Arbeit der Unternehmensführung ganz und richtig getan wird, dass Fehler vermieden und nicht nur bestraft werden. Das ist nicht nur möglich, sondern es ist nötig, wenn man eine neue Wirtschaftsfeindlichkeit vermeiden will.