Der Ölpreis steigt unaufhaltsam. In New York ist er wegen der niedrigen Öllagerbestände und des drohenden Irakkriegs auf ein neues Zwölfjahreshoch empor geschnellt und hat dabei die Marke von 40 Dollar je Barrel gestreift.
Am späten Donnerstag stand der Preis für Rohöl zur April-Auslieferung an der New Yorker Warenterminbörse Nymex bei 39,98 Dollar - ein Plus von rund sechs Prozent gegenüber dem Vortag. Damit nähert sich der Preis seinem Rekord vom 10. Oktober 1990, nach dem Überfall des Iraks auf Kuweit. Damals notierte das Faß Öl bei 41,15 Dollar.
Bis zum Freitagmorgen war der Preis im elektronischen Nymex-Handel allerdings auf 37,34 Dollar gefallen. Der Ölmarkt reagierte damit auf Meldungen, dass der Irak der Zerstörung seiner Raketen "im Prinzip" zugestimmt hat, sagten Händler.
Die eskalierende Kriegsgefahr im Irak habe zu einer Hysterie geführt, sagten Marktbeobachter. Daneben ließen auch immer noch zu geringe Öllieferungen aus Venezuela sowie das extrem kalte Winterwetter im Nordosten der USA die Preise steigen. Die OPEC bekräftigte, dass sie Produktionsrückgänge im Falle eines Irak-Kriegs ausgleichen will.
Verliert die Opec die Kontrolle?
Führende Vertreter Opec haben mittlerweile allerdings eingeräumt, dass sie die Entwicklung der Ölpreise nicht mehr im Griff haben. Wie das "Wall Street Journal Europe" am Freitag berichtet, sehen sie nur eingeschränkte Möglichkeiten, der weltweiten Nachfrage durch den Einsatz zusätzlicher Förderkapazitäten zu begegnen.
Die Opec hat sich verpflichtet, den Preis in einem Korridor deutlich unter 30 Dollar pro Barrel zu halten. Zwar profitieren die Förderstaaten kurzfristig von höheren Preisen. Bricht ihretwegen die Konjunktur weg, würde die Opec aber unter der sinkenden Nachfrage leiden.
"Mächtiger als die Opec" - Händler und Spekulanten an der Nymex.
"Derzeit sind die Fonds, Händler und Spekulanten an der Nymex (New York Mercantile Exchange) mächtiger als die OPEC", zitiert das Blatt einen Vertreter eines der wichtigsten Mitgliedsstaaten. "Manches lässt sich kontrollieren, manches nicht." Voraussichtlich werde auf dem nächsten Treffen des OPEC-Ministerrats am 11. März in Wien beschlossen, alle Produktionsbeschränkungen aufzuheben. Wenn die Preise weiter anzögen, könnte dies aber auch schon früher geschehen.
OPEC-Generalsekretär Alvaro Silva-Calderon sagte am Donnerstag erklärt, das Kartell könne bei Bedarf bis zu vier Millionen Barrel täglich zusätzlich auf den Markt bringen. Er zeigte sich über die andauernd hohen Ölpreise besorgt. Der Preisanstieg liege aber nicht an der am Markt verfügbaren Ölmenge, sondern an den Kriegsängsten, betonte Silva-Calderon.
Rohöl kostet 45 Prozent mehr als vor drei Monaten
Die Rohölpreise sind in den vergangenen drei Monaten in New York um mehr als 45 Prozent in die Höhe geschossen. Heizöl hatte allein am Mittwoch um 2,88 Prozent und Erdgas sogar um 12,3 Prozent zugelegt.
Der Preisanstieg sei in erster Linie politisch getrieben, betonte der Rohstoffexperte bei der Dresdner Bank, Wolfgang Wilke. "Die Märkte sind zur Zeit paralysiert." Sollte der Ölpreis über seine bisherige Höchstmarke steigen, seien weitere Höchststände denkbar. Zugleich zeigten die Terminmärkte, dass auf Sicht von einem Jahr die Marktteilnehmer mit einem Zusammenbrechen des Ölpreises rechnen.
US-Lagerbestände stark rückläufig
Zuletzt hätten vor allem die rückläufigen US-Lagerbestände bei Rohöl, Heizöl, Benzin und Dieseltreibstoff zu einem zusätzlichen Anstieg der Ölpreise geführt, sagte Analyst Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank. Die amerikanischen Rohölbestände sind nach Angaben des US-Energieministeriums auf das niedrigste Niveau seit fast 28 Jahren gefallen. Die amerikanischen Heizöl- und Dieselreserven befinden sich auf dem niedrigsten stand seit Mai 2000.
Die OPEC hatte im Januar mit Wirkung vom 1. Februar einer Produktionssteigerung von 6,5 Prozent oder 1,5 Millionen Barrel pro Tag zugestimmt, um die Preise zu drücken und um den Lieferausfall durch den Streik in Venezuela auszugleichen. Venezuela liefert momentan wieder zwei Millionen Barrel pro Tag gegenüber einem Normalniveau von drei Millionen Barrel.
So long,
Calexa
www.investorweb.de
Am späten Donnerstag stand der Preis für Rohöl zur April-Auslieferung an der New Yorker Warenterminbörse Nymex bei 39,98 Dollar - ein Plus von rund sechs Prozent gegenüber dem Vortag. Damit nähert sich der Preis seinem Rekord vom 10. Oktober 1990, nach dem Überfall des Iraks auf Kuweit. Damals notierte das Faß Öl bei 41,15 Dollar.
Bis zum Freitagmorgen war der Preis im elektronischen Nymex-Handel allerdings auf 37,34 Dollar gefallen. Der Ölmarkt reagierte damit auf Meldungen, dass der Irak der Zerstörung seiner Raketen "im Prinzip" zugestimmt hat, sagten Händler.
Die eskalierende Kriegsgefahr im Irak habe zu einer Hysterie geführt, sagten Marktbeobachter. Daneben ließen auch immer noch zu geringe Öllieferungen aus Venezuela sowie das extrem kalte Winterwetter im Nordosten der USA die Preise steigen. Die OPEC bekräftigte, dass sie Produktionsrückgänge im Falle eines Irak-Kriegs ausgleichen will.
Verliert die Opec die Kontrolle?
Führende Vertreter Opec haben mittlerweile allerdings eingeräumt, dass sie die Entwicklung der Ölpreise nicht mehr im Griff haben. Wie das "Wall Street Journal Europe" am Freitag berichtet, sehen sie nur eingeschränkte Möglichkeiten, der weltweiten Nachfrage durch den Einsatz zusätzlicher Förderkapazitäten zu begegnen.
Die Opec hat sich verpflichtet, den Preis in einem Korridor deutlich unter 30 Dollar pro Barrel zu halten. Zwar profitieren die Förderstaaten kurzfristig von höheren Preisen. Bricht ihretwegen die Konjunktur weg, würde die Opec aber unter der sinkenden Nachfrage leiden.
"Mächtiger als die Opec" - Händler und Spekulanten an der Nymex.
"Derzeit sind die Fonds, Händler und Spekulanten an der Nymex (New York Mercantile Exchange) mächtiger als die OPEC", zitiert das Blatt einen Vertreter eines der wichtigsten Mitgliedsstaaten. "Manches lässt sich kontrollieren, manches nicht." Voraussichtlich werde auf dem nächsten Treffen des OPEC-Ministerrats am 11. März in Wien beschlossen, alle Produktionsbeschränkungen aufzuheben. Wenn die Preise weiter anzögen, könnte dies aber auch schon früher geschehen.
OPEC-Generalsekretär Alvaro Silva-Calderon sagte am Donnerstag erklärt, das Kartell könne bei Bedarf bis zu vier Millionen Barrel täglich zusätzlich auf den Markt bringen. Er zeigte sich über die andauernd hohen Ölpreise besorgt. Der Preisanstieg liege aber nicht an der am Markt verfügbaren Ölmenge, sondern an den Kriegsängsten, betonte Silva-Calderon.
Rohöl kostet 45 Prozent mehr als vor drei Monaten
Die Rohölpreise sind in den vergangenen drei Monaten in New York um mehr als 45 Prozent in die Höhe geschossen. Heizöl hatte allein am Mittwoch um 2,88 Prozent und Erdgas sogar um 12,3 Prozent zugelegt.
Der Preisanstieg sei in erster Linie politisch getrieben, betonte der Rohstoffexperte bei der Dresdner Bank, Wolfgang Wilke. "Die Märkte sind zur Zeit paralysiert." Sollte der Ölpreis über seine bisherige Höchstmarke steigen, seien weitere Höchststände denkbar. Zugleich zeigten die Terminmärkte, dass auf Sicht von einem Jahr die Marktteilnehmer mit einem Zusammenbrechen des Ölpreises rechnen.
US-Lagerbestände stark rückläufig
Zuletzt hätten vor allem die rückläufigen US-Lagerbestände bei Rohöl, Heizöl, Benzin und Dieseltreibstoff zu einem zusätzlichen Anstieg der Ölpreise geführt, sagte Analyst Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank. Die amerikanischen Rohölbestände sind nach Angaben des US-Energieministeriums auf das niedrigste Niveau seit fast 28 Jahren gefallen. Die amerikanischen Heizöl- und Dieselreserven befinden sich auf dem niedrigsten stand seit Mai 2000.
Die OPEC hatte im Januar mit Wirkung vom 1. Februar einer Produktionssteigerung von 6,5 Prozent oder 1,5 Millionen Barrel pro Tag zugestimmt, um die Preise zu drücken und um den Lieferausfall durch den Streik in Venezuela auszugleichen. Venezuela liefert momentan wieder zwei Millionen Barrel pro Tag gegenüber einem Normalniveau von drei Millionen Barrel.
So long,
Calexa
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