In Schweden wurden allerdings die ersten E-Books von öffentlichen Bibliotheken über das Internet "ausgeliehen"
In der allgemeinen Euphorie für digitale Zukunftsperspektiven könnte wohl das E-Book das am meisten überbewertete Medium gewesen sein. Ende der Neunziger Jahre sagten die Technofreaks voraus, dass das Papierbuch bald der Vergangenheit angehören würde. Statt dessen würden sich die Leser in der Hand zu haltenden Computern in verschiedenen Größen bedienen, die Text, Bild, Ton und Filmsequenzen wiedergeben können. Auf der Frankfurter Buchmesse 2000 waren E-Books noch der letzte Schrei. Es wurden auch Preise verliehen für die besten E-Romane, beispielsweise für Zadie Smiths White Teeth oder Vilim Vasatas Radical Brand, die es allerdings auch in herkömmlicher Form gab.
Bibliothekare, Buchhändler, Autoren und Buchfreunde waren zu diesem Zeitpunkt äußerst alarmiert. Ein dialektischer Effekt setze ein, der zu Kampagnen für "das Buch" führte. Selten in der Mediengeschichte konnte sich das Gutenbergsche Medium so großer Aufmerksamkeit erfreuen. Das Buchmedium per se wurde von dessen Gralshütern hochstilisiert, obwohl das gedruckte Buch natürlich keineswegs ein Garant für Qualität war und ist.
In der Verlagsbranche war man zunächst sehr wegen der neuartigen Urheberrechtsprobleme besorgt. Die Copyrightfrage bei elektronischen Büchern mit ihrem multimedialen Drum und Dran erwies sich schnell als äußerst komplex - aber auch verheißungsreich für Anwaltsbüros, die hier ein neues lukratives Wirkungsfeld witterten. Die anfänglich hysterische Reaktion der Bewahrer des Buchs wurde allmählich vom Common Sense geläutert. Schließlich ist das papierne Buch doch ein ganz praktisches Medium, besonders wenn man auf Reisen ist oder sich mit einer Bettlektüre versorgt Das sehen sogar die meisten Cyberbegeisterten ein. Folglich lässt sich die Revolution des E-Books noch auf sich warten.
Ein klares Zeichen dafür ist die Beendigung der International eBook Award Foundation (IeBAF). Die in den USA angesiedelte Stiftung beschloss im April, keine mehr Preise zu verleihen, der ganze Vorstand ist zurückgetreten, die Website wurde Ende Juni vom Netz genommen. Finis E-Book? Die fortschrittlichen Bibliothekare sehen dies anders, jedenfalls in Schweden, wo schon der Begriff "cybrarie" landläufig ist.
Auch in diesem computerbegeisterten Lande ist der Verkauf von E-Books nicht gerade das große Geschäft. Aber in einigen größeren Volksbibliotheken, wie in Stockholm oder Göteborg, kann nun jedermann die zur Zeit meist begehrten Bestseller - wie die Krimis von Liza Marklund oder Henning Mankell - mit seinem PC abrufen. Der Leser kann dann das Buch in einer begrenzten Zeit lesen. In Stockholm kooperiert man mit Elib. Die Bücher können die Benutzer sowohl vom PC/Mac als auch von PDAs abrufen (zumindest zu 70 %). In Göteborg arbeitet man mit der amerikanischen Firma NetLibrary zusammen. Ein entsprechender Service wird auch in Universitätsbibliotheken angeboten.
Für lesehungrige Kunden, besonders für Studenten oder Wissenschaftlern, ist dieser neuer Zugang ein klarer Vorteil. Für die Bibliotheken aber auch: Es wird Geld eingespart. Für die Volksbibliotheken kommt ein anderer Vorteil hinzu. Bestseller in der Form von Trivialliteratur haben oft eine nur kurze Lebensdauer, und nach ihrem Absterben belasten sie nur die Bücherregale der Bibliotheken. Das digitale Ausleihen bedeutet hier eine erhebliche Erleichterung, hofft man in den "Cybraries".
In der allgemeinen Euphorie für digitale Zukunftsperspektiven könnte wohl das E-Book das am meisten überbewertete Medium gewesen sein. Ende der Neunziger Jahre sagten die Technofreaks voraus, dass das Papierbuch bald der Vergangenheit angehören würde. Statt dessen würden sich die Leser in der Hand zu haltenden Computern in verschiedenen Größen bedienen, die Text, Bild, Ton und Filmsequenzen wiedergeben können. Auf der Frankfurter Buchmesse 2000 waren E-Books noch der letzte Schrei. Es wurden auch Preise verliehen für die besten E-Romane, beispielsweise für Zadie Smiths White Teeth oder Vilim Vasatas Radical Brand, die es allerdings auch in herkömmlicher Form gab.
Bibliothekare, Buchhändler, Autoren und Buchfreunde waren zu diesem Zeitpunkt äußerst alarmiert. Ein dialektischer Effekt setze ein, der zu Kampagnen für "das Buch" führte. Selten in der Mediengeschichte konnte sich das Gutenbergsche Medium so großer Aufmerksamkeit erfreuen. Das Buchmedium per se wurde von dessen Gralshütern hochstilisiert, obwohl das gedruckte Buch natürlich keineswegs ein Garant für Qualität war und ist.
In der Verlagsbranche war man zunächst sehr wegen der neuartigen Urheberrechtsprobleme besorgt. Die Copyrightfrage bei elektronischen Büchern mit ihrem multimedialen Drum und Dran erwies sich schnell als äußerst komplex - aber auch verheißungsreich für Anwaltsbüros, die hier ein neues lukratives Wirkungsfeld witterten. Die anfänglich hysterische Reaktion der Bewahrer des Buchs wurde allmählich vom Common Sense geläutert. Schließlich ist das papierne Buch doch ein ganz praktisches Medium, besonders wenn man auf Reisen ist oder sich mit einer Bettlektüre versorgt Das sehen sogar die meisten Cyberbegeisterten ein. Folglich lässt sich die Revolution des E-Books noch auf sich warten.
Ein klares Zeichen dafür ist die Beendigung der International eBook Award Foundation (IeBAF). Die in den USA angesiedelte Stiftung beschloss im April, keine mehr Preise zu verleihen, der ganze Vorstand ist zurückgetreten, die Website wurde Ende Juni vom Netz genommen. Finis E-Book? Die fortschrittlichen Bibliothekare sehen dies anders, jedenfalls in Schweden, wo schon der Begriff "cybrarie" landläufig ist.
Auch in diesem computerbegeisterten Lande ist der Verkauf von E-Books nicht gerade das große Geschäft. Aber in einigen größeren Volksbibliotheken, wie in Stockholm oder Göteborg, kann nun jedermann die zur Zeit meist begehrten Bestseller - wie die Krimis von Liza Marklund oder Henning Mankell - mit seinem PC abrufen. Der Leser kann dann das Buch in einer begrenzten Zeit lesen. In Stockholm kooperiert man mit Elib. Die Bücher können die Benutzer sowohl vom PC/Mac als auch von PDAs abrufen (zumindest zu 70 %). In Göteborg arbeitet man mit der amerikanischen Firma NetLibrary zusammen. Ein entsprechender Service wird auch in Universitätsbibliotheken angeboten.
Für lesehungrige Kunden, besonders für Studenten oder Wissenschaftlern, ist dieser neuer Zugang ein klarer Vorteil. Für die Bibliotheken aber auch: Es wird Geld eingespart. Für die Volksbibliotheken kommt ein anderer Vorteil hinzu. Bestseller in der Form von Trivialliteratur haben oft eine nur kurze Lebensdauer, und nach ihrem Absterben belasten sie nur die Bücherregale der Bibliotheken. Das digitale Ausleihen bedeutet hier eine erhebliche Erleichterung, hofft man in den "Cybraries".