Die meisten privaten Anleger, so die Erfahrung des Börsenaltmeister André Kostolany, agieren an der Börse nicht wie vernünftige Geldanleger, sondern wie Spieler beim Roulette. Wer ständig kauft und verkauft, nur hinter den neuesten Tipps und Trends herhechelt, macht in der Regel nicht sich selbst, sondern über Spesen und Gebühren vor allem Banken und Broker reich.
Vor solchem Verhalten warnt der neue Stern am Himmel der US- Aktienanalysten, James O'Shaugnessy: 'Anleger sollten sich wie Odysseus an den Mast binden, um den Sirenenrufen in Form von Gerüchten an der Börse zu widerstehen und streng bei ihrer Anlagestrategie bleiben.' Denn entscheidend für den Erfolg sind die richtige Auswahl der Papiere und die Geduld, auch langfristig engagiert zu bleiben. Nur wer einen klaren Plan verfolgt und sich nicht von kurzfristigen Entwicklungen irritieren lässt, wird auf Dauer an der Börse wirklich reich.
O'Shaugnessy untersuchte zum erstenmal empirisch, welche Strategien an der Börse auf lange Sicht zum Erfolg führen.
Das Ergebnis der Computeranalyse von 43 Jahren zeigt, warum es sich lohnt, Anlagestrategien genau zu vergleichen. Aus 10.000 Dollar, die Ende Dezember 1954 an der Wall Street angelegt wurden, waren mit der besten von O'Shaughnessy untersuchten Strategie bis Ende 1994 stolze acht Millionen Dollar geworden - durchschnittlich 18,22 Prozent Plus pro Jahr. Der Standard&Poors's-500-Index (S & P 500) selbst schaffte in diesem Zeitraum im Schnitt 11,38 Prozent jährlich. Der schlechteste Anlageplan dagegen ergab in gut vier Jahrzehnten nur 1,78 Prozent pro Jahr oder eine Verdoppelung auf 20000 Dollar.
Nach Abschluss seiner Untersuchung ist sich O'Shaughnessy sicher: Der Markt belohnt bestimmte Anlagestrategien, während er andere bestraft.
Wenn das so einfach ist, warum gelingt es dann nur jedem fünften professionellen Fondsmanager in den USA, den S & P 500 Index zu schlagen? Mangelnde Disziplin. O'Shaughnessys oberstes Gebot daher: ein sklavisches Durchhaltevermögen. Genau deshalb vertraut er bei seinen Investitionen auf Computer und nicht auf Gefühle: 'Computermodelle haben keine Launen, keinen Streit mit ihrer Frau, keinen dicken Kopf von der Nacht zuvor.' Und Computer lassen sich nicht von alten Mythen verleiten. Mit denen räumt O'Shaughnessy mächtig auf:
1. Entgegen der Ansicht vieler Investoren sind die Verlierer des vergangenen Jahres keine gute Kaufgelegenheit, sondern historisch betrachtet sogar die schlechtesten Aktien.
2. Einen Wert deshalb zu kaufen, weil er den höchsten Zuwachs an Gewinn im Vergleich zum Vorjahr aufweist, erweist sich ebenfalls als Verluststrategie. Zu oft schlägt das Pendel bei solchen Unternehmen im Folgejahr wieder in die andere Richtung aus. Konstantes Gewinnwachstum ist viel wichtiger.
3. Auch wer auf Anteilscheine mit hohem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) setzt, wagt ein gefährliches Spiel. Ebenso ist ein niedriges KGV kein Garant für ein gutes Investment. Zu oft gibt es bald einen Grund für die geringe Bewertung, wenn nämlich die Gewinnschätzungen zurückgenommen werden müssen. Anleger, die aber ständig mehr als das 20fache des Gewinns je Aktie für Werte zahlen, verschenken langfristig Geld.
4. Auf das Kurs/Umsatzverhältnis achten. Als wertvollster Indikator erwies sich das Verhältnis zwischen dem Kurs einer Aktie und dem Unternehmensumsatz pro Aktie. Wer konstant jedes Jahr neu in die 50 US-Werte mit dem niedrigsten Kurs/Umsatz-Verhältnis investierte, erreichte eine durchschnittliche jährliche Rendite von 16 Prozent über 43 Jahre. Mit dieser Strategie wurden aus 10000 Dollar, Ende 1951 angelegt, bis Ende 1994 bereits fast sechs Millionen Dollar.
5. Auch bei der Aktienauswahl nach Dividendenhöhe sollten Anleger Vorsicht walten lassen. O'Shaughnessys beweist, dass die Effektivität von hohen Dividendenrenditen als Erfolgsindikator von der Größe des Unternehmens abhängt. Anleger, die dies nicht beachten, zahlen drauf: Wer im Modell pro Jahr in die 50 Werte mit der jeweils höchsten Dividendenrendite investierte, blieb weit hinter dem Markt zurück und hatte nach 43 Jahren gerade einmal eine Million Dollar erwirtschaftet. Wer diese Strategie jedoch konsequent nur auf die jeweils 30 hochkapitalisierten Werte aus dem Dow-Jones-Index oder Deutschen Aktienindex angewendet hat, fuhr besser als der Gesamtmarkt . O'Shaugnessy gesteht: Einfache, disziplinierte Strategien, wie jedes Jahr die zehn Werte des Dow mit der höchsten Dividendenrendite zu kaufen, haben in den vergangenen 70 Jahren funktioniert.
6. Als gutes Auswahlkriterium erweist sich auch das Preismomentum. Das ist die Kursveränderung einer Aktie in einem Zeitraum. Die einfache Regel: Werte mit schlechter Kursentwicklung im Vergleich zum Vorjahr bleiben schlechte Investments. Gewinner bleiben Gewinner. Wer immer in die 50 Werte investierte, die sich im Vorjahr am besten entwickelten, konnte in den USA langfristig 14,45 Prozent Gewinn pro Jahr verbuchen.
7. Die Topstrategie ist aber eine Kombination. Wer über 43 Jahre ständig nach den 50 Werten mit einem Kurs/Umsatz-Verhältnis pro Aktie von unter eins Ausschau hielt und diese Gruppe wiederum nach denjenigen mit dem höchsten Kurswachstum im Vorjahr durchkämmte (siehe Tabelle), konnte jährliche Renditen von durchschnittlich 18 Prozent verbuchen. Aus 10000 Dollar, investiert Ende 1951, wurden bis Ende 1994 acht Millionen Dollar.
Vor solchem Verhalten warnt der neue Stern am Himmel der US- Aktienanalysten, James O'Shaugnessy: 'Anleger sollten sich wie Odysseus an den Mast binden, um den Sirenenrufen in Form von Gerüchten an der Börse zu widerstehen und streng bei ihrer Anlagestrategie bleiben.' Denn entscheidend für den Erfolg sind die richtige Auswahl der Papiere und die Geduld, auch langfristig engagiert zu bleiben. Nur wer einen klaren Plan verfolgt und sich nicht von kurzfristigen Entwicklungen irritieren lässt, wird auf Dauer an der Börse wirklich reich.
O'Shaugnessy untersuchte zum erstenmal empirisch, welche Strategien an der Börse auf lange Sicht zum Erfolg führen.
Das Ergebnis der Computeranalyse von 43 Jahren zeigt, warum es sich lohnt, Anlagestrategien genau zu vergleichen. Aus 10.000 Dollar, die Ende Dezember 1954 an der Wall Street angelegt wurden, waren mit der besten von O'Shaughnessy untersuchten Strategie bis Ende 1994 stolze acht Millionen Dollar geworden - durchschnittlich 18,22 Prozent Plus pro Jahr. Der Standard&Poors's-500-Index (S & P 500) selbst schaffte in diesem Zeitraum im Schnitt 11,38 Prozent jährlich. Der schlechteste Anlageplan dagegen ergab in gut vier Jahrzehnten nur 1,78 Prozent pro Jahr oder eine Verdoppelung auf 20000 Dollar.
Nach Abschluss seiner Untersuchung ist sich O'Shaughnessy sicher: Der Markt belohnt bestimmte Anlagestrategien, während er andere bestraft.
Wenn das so einfach ist, warum gelingt es dann nur jedem fünften professionellen Fondsmanager in den USA, den S & P 500 Index zu schlagen? Mangelnde Disziplin. O'Shaughnessys oberstes Gebot daher: ein sklavisches Durchhaltevermögen. Genau deshalb vertraut er bei seinen Investitionen auf Computer und nicht auf Gefühle: 'Computermodelle haben keine Launen, keinen Streit mit ihrer Frau, keinen dicken Kopf von der Nacht zuvor.' Und Computer lassen sich nicht von alten Mythen verleiten. Mit denen räumt O'Shaughnessy mächtig auf:
1. Entgegen der Ansicht vieler Investoren sind die Verlierer des vergangenen Jahres keine gute Kaufgelegenheit, sondern historisch betrachtet sogar die schlechtesten Aktien.
2. Einen Wert deshalb zu kaufen, weil er den höchsten Zuwachs an Gewinn im Vergleich zum Vorjahr aufweist, erweist sich ebenfalls als Verluststrategie. Zu oft schlägt das Pendel bei solchen Unternehmen im Folgejahr wieder in die andere Richtung aus. Konstantes Gewinnwachstum ist viel wichtiger.
3. Auch wer auf Anteilscheine mit hohem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) setzt, wagt ein gefährliches Spiel. Ebenso ist ein niedriges KGV kein Garant für ein gutes Investment. Zu oft gibt es bald einen Grund für die geringe Bewertung, wenn nämlich die Gewinnschätzungen zurückgenommen werden müssen. Anleger, die aber ständig mehr als das 20fache des Gewinns je Aktie für Werte zahlen, verschenken langfristig Geld.
4. Auf das Kurs/Umsatzverhältnis achten. Als wertvollster Indikator erwies sich das Verhältnis zwischen dem Kurs einer Aktie und dem Unternehmensumsatz pro Aktie. Wer konstant jedes Jahr neu in die 50 US-Werte mit dem niedrigsten Kurs/Umsatz-Verhältnis investierte, erreichte eine durchschnittliche jährliche Rendite von 16 Prozent über 43 Jahre. Mit dieser Strategie wurden aus 10000 Dollar, Ende 1951 angelegt, bis Ende 1994 bereits fast sechs Millionen Dollar.
5. Auch bei der Aktienauswahl nach Dividendenhöhe sollten Anleger Vorsicht walten lassen. O'Shaughnessys beweist, dass die Effektivität von hohen Dividendenrenditen als Erfolgsindikator von der Größe des Unternehmens abhängt. Anleger, die dies nicht beachten, zahlen drauf: Wer im Modell pro Jahr in die 50 Werte mit der jeweils höchsten Dividendenrendite investierte, blieb weit hinter dem Markt zurück und hatte nach 43 Jahren gerade einmal eine Million Dollar erwirtschaftet. Wer diese Strategie jedoch konsequent nur auf die jeweils 30 hochkapitalisierten Werte aus dem Dow-Jones-Index oder Deutschen Aktienindex angewendet hat, fuhr besser als der Gesamtmarkt . O'Shaugnessy gesteht: Einfache, disziplinierte Strategien, wie jedes Jahr die zehn Werte des Dow mit der höchsten Dividendenrendite zu kaufen, haben in den vergangenen 70 Jahren funktioniert.
6. Als gutes Auswahlkriterium erweist sich auch das Preismomentum. Das ist die Kursveränderung einer Aktie in einem Zeitraum. Die einfache Regel: Werte mit schlechter Kursentwicklung im Vergleich zum Vorjahr bleiben schlechte Investments. Gewinner bleiben Gewinner. Wer immer in die 50 Werte investierte, die sich im Vorjahr am besten entwickelten, konnte in den USA langfristig 14,45 Prozent Gewinn pro Jahr verbuchen.
7. Die Topstrategie ist aber eine Kombination. Wer über 43 Jahre ständig nach den 50 Werten mit einem Kurs/Umsatz-Verhältnis pro Aktie von unter eins Ausschau hielt und diese Gruppe wiederum nach denjenigen mit dem höchsten Kurswachstum im Vorjahr durchkämmte (siehe Tabelle), konnte jährliche Renditen von durchschnittlich 18 Prozent verbuchen. Aus 10000 Dollar, investiert Ende 1951, wurden bis Ende 1994 acht Millionen Dollar.