18.06.2001
Kommentar: Die New Economy belügt sich wieder selbst
Eine seltsame Studie aus Frankreich mit vielen Fragezeichen: Österreich ist Weltspitze? Hungernde Menschen ohne Web?
Wien/Paris. Sich selbst und anderen etwas vorzumachen, darin sind viele New Economy-Unternehmen Weltklasse. Das funktioniert unter anderem mit obskuren Prognosen und seltsamen Studien ganz ausgezeichnet.
Aus der zweiten Kategorie kommt ein Produkt aus Frankreich, die angeblich die Web-Nutzung in 30 Ländern unter die Lupe genommen hat. Die Ergebnisse sind verblüffend, in mehrfacher Hinsicht:
Staunen Nummer Eins
Die erste Verblüffung betrifft den gelernten Österreicher: Unser Land soll Weltspitze sein bei der Internet-Nutzung? 54 Prozent surfen täglich im Internet, wird behauptet.
Ob in dieser Zahl nur Konsumenten zwischen 14 und 80 gewertet wurden, ist nicht bekannt. Überhaupt scheint die Zahl etwas zu hoch gegriffen, etwa im Vergleich mit dem Internet-"Mutterland" USA.
Staunen Nummer Zwei
Verblüfft sind aber auch die Autoren der Studie selbst: Nur sechs Prozent der gesamten Weltbevölkerung surfen im Internet - das sind lächerliche 400 Millionen Menschen. Fazit der klugen Experten: "Die übrigen Personen haben entweder kein Interesse oder nicht die finanzielle Möglichkeit, sich einen Internetzugang zu verschaffen."
Na so etwas! Da wagen doch tatsächlich 94 Prozent der Rasse Mensch, sich für das neue Medium Internet nicht zu begeistern. Okay, rund zwei Milliarden Menschen weltweit haben keinen Strom, aber das darf und kann doch keine Ausrede sein!
Und man darf auch nicht argumentieren, dass 49 Staaten der Welt zu den extrem unterentwickelten Ländern zählen und das durchschnittliche Jahreseinkommen der dort lebenden Bewohner unter 900 Dollar liegt - Geld spielt doch im Internet keine Rolle - wozu gibt es schliesslich Gratis-Internet-Services?
Na und?
Was soll man also von solchen halbseidenen Studie halten, die Zahlen und Fakten präsentieren, die null Aussage haben? Null! Von Robert Prazak
Quelle: www.wirtschaftsblatt.at
Wie recht er doch hat... Die Frage ist sogar: Zahlt irgendjemand für sowas? Wenn ja, kann man ihn/sie noch heilen? Wenn nein, wird die Studienherstellerfirma nicht bald pleite sein...?
Viele Grüße
Guru Brauni
Kommentar: Die New Economy belügt sich wieder selbst
Eine seltsame Studie aus Frankreich mit vielen Fragezeichen: Österreich ist Weltspitze? Hungernde Menschen ohne Web?
Wien/Paris. Sich selbst und anderen etwas vorzumachen, darin sind viele New Economy-Unternehmen Weltklasse. Das funktioniert unter anderem mit obskuren Prognosen und seltsamen Studien ganz ausgezeichnet.
Aus der zweiten Kategorie kommt ein Produkt aus Frankreich, die angeblich die Web-Nutzung in 30 Ländern unter die Lupe genommen hat. Die Ergebnisse sind verblüffend, in mehrfacher Hinsicht:
Staunen Nummer Eins
Die erste Verblüffung betrifft den gelernten Österreicher: Unser Land soll Weltspitze sein bei der Internet-Nutzung? 54 Prozent surfen täglich im Internet, wird behauptet.
Ob in dieser Zahl nur Konsumenten zwischen 14 und 80 gewertet wurden, ist nicht bekannt. Überhaupt scheint die Zahl etwas zu hoch gegriffen, etwa im Vergleich mit dem Internet-"Mutterland" USA.
Staunen Nummer Zwei
Verblüfft sind aber auch die Autoren der Studie selbst: Nur sechs Prozent der gesamten Weltbevölkerung surfen im Internet - das sind lächerliche 400 Millionen Menschen. Fazit der klugen Experten: "Die übrigen Personen haben entweder kein Interesse oder nicht die finanzielle Möglichkeit, sich einen Internetzugang zu verschaffen."
Na so etwas! Da wagen doch tatsächlich 94 Prozent der Rasse Mensch, sich für das neue Medium Internet nicht zu begeistern. Okay, rund zwei Milliarden Menschen weltweit haben keinen Strom, aber das darf und kann doch keine Ausrede sein!
Und man darf auch nicht argumentieren, dass 49 Staaten der Welt zu den extrem unterentwickelten Ländern zählen und das durchschnittliche Jahreseinkommen der dort lebenden Bewohner unter 900 Dollar liegt - Geld spielt doch im Internet keine Rolle - wozu gibt es schliesslich Gratis-Internet-Services?
Na und?
Was soll man also von solchen halbseidenen Studie halten, die Zahlen und Fakten präsentieren, die null Aussage haben? Null! Von Robert Prazak
Quelle: www.wirtschaftsblatt.at
Wie recht er doch hat... Die Frage ist sogar: Zahlt irgendjemand für sowas? Wenn ja, kann man ihn/sie noch heilen? Wenn nein, wird die Studienherstellerfirma nicht bald pleite sein...?
Viele Grüße
Guru Brauni