manager-magazin.de, 17.09.2001, 17:51 Uhr
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H I S T O R I S C H E R V E R G L E I C H
Parallelen zu weltweiten Krisen
Wie reagiert der Markt auf Krisen? Der Dow Jones hat sich langfristig sehr stabil gezeigt.
New York - Vor der Wiedereröffnung der New York Stock Exchange am Montag vergleichen Investoren die Situation mit anderen Beispielen in der Geschichte. Während der Dow Jones Index üblicherweise rund zwei Prozent in der ersten Sitzung und ersten Woche nach großen Katastrophen gesunken ist, stieg er in den folgenden Monaten und Jahren, wie die Internetfirma markethistory.com ermittelt hat.
Trendwenden seit 1898
So war etwa nach der Bombardierung der "USS Maine" am 15. Februar 1898, die den Spanisch-Amerikanischen Krieg auslöste, der Dow Jones einen Tag später um 2,1 Prozent im Minus, eine Woche später um 5,9 Prozent abgesackt und nach einem Monat sogar um 11,3 Prozent. Nach einem halben Jahr hatte sich das Blatt jedoch gewendet: Ein Plus von 14,9 Prozent war festzustellen. Ein ganzes Jahr später stand der Index mit 24,9 Prozent im Plus, nach fünf Jahren mit 33,8 Prozent.
Reaktionen auf zwei Weltkriege
Noch schneller erholte sich der Index, nachdem am 7. Mai 1915 die "Lusitania" torpediert worden war, ein britisches Schiff mit vielen Amerikanern an Bord. Nach der Torpedierung traten die USA in den ersten Weltkrieg ein. Damals registierte der Dow Jones am Folgetag ein Minus von 4,7 Prozent, nach einer Woche war er um 7,3 Prozent abgerutscht. Doch nur einen Monat später stand er mit 6,3 Prozent im Plus, ein halbes Jahr nach der Katastrophe mit 45,6 Prozent, und nach einem Jahr mit 35,9 Prozent.
Der Bombardierung von Pearl Harbor am 7.Dezember 1941, die den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg nach sich zog, folgte dagegen eine längere Talfahrt des Indexes: Am Tag danach wurde ein Minus von 2,9 Prozent registriert, eine Woche später minus 4,6 Prozent und einen Monat später 1,5 Prozent. Nach sechs Monaten hatte der Index sogar 9,9 Prozent eingebüßt. Nach fünf Jahren jedoch hatte das Börsenbarometer wieder um 46,6 Prozent zugelegt.
Baisse im Kuwait-Krieg, schnelle Erholung 1993
2. August 1990: Der Irak marschiert in Kuwait ein. Einen Tag später verlor der Dow Jones 1,9 Prozent, eine Woche später 3,7 Prozent und einen Monat später 8,7 Prozent. Auch nach sechs Monaten stand er noch mit 4,7 Prozent im Minus. Nach einem Jahr war ein Plus von 4,9 Prozent festzustellen, nach fünf Jahren sogar 63,7 Prozent.
Der erste Terroranschlag auf amerikanischem Boden, die Bombe auf das World Trade Center am 26. Februar 1993, hat dagegen nur sehr kurzfristig den Markt belastet: Minus 0,5 Prozent waren am Folgetag festzustellen, nach einer Woche jedoch stand der Dow Jones schon wieder mit 1,0 Prozent im Plus. Nach einem Monat wurde ein Plus von 2,1 Prozent registriert, nach einem halben Jahr waren es 8,3 Prozent und nach einem Jahr 13,9 Prozent. Nach fünf Jahren hatte der Index um 151,9 Prozent zugelegt.
"Schwarzer Freitag" 1929
Als dunkelster Tag in der Börsengeschichte gilt nach wie vor der 25. Oktober 1929, der "schwarze Freitag", dem allerdings kein Anschlag oder Kriegseintritt vorausging, sondern eine konjunkturelle Schwächephase. Die Kurse stürzten ins Bodenlosen und darauf folgte die schwerste Weltwirtschaftskrise des vergangenen Jahrhunderts.
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Parallelen zu weltweiten Krisen
Wie reagiert der Markt auf Krisen? Der Dow Jones hat sich langfristig sehr stabil gezeigt.
New York - Vor der Wiedereröffnung der New York Stock Exchange am Montag vergleichen Investoren die Situation mit anderen Beispielen in der Geschichte. Während der Dow Jones Index üblicherweise rund zwei Prozent in der ersten Sitzung und ersten Woche nach großen Katastrophen gesunken ist, stieg er in den folgenden Monaten und Jahren, wie die Internetfirma markethistory.com ermittelt hat.
Trendwenden seit 1898
So war etwa nach der Bombardierung der "USS Maine" am 15. Februar 1898, die den Spanisch-Amerikanischen Krieg auslöste, der Dow Jones einen Tag später um 2,1 Prozent im Minus, eine Woche später um 5,9 Prozent abgesackt und nach einem Monat sogar um 11,3 Prozent. Nach einem halben Jahr hatte sich das Blatt jedoch gewendet: Ein Plus von 14,9 Prozent war festzustellen. Ein ganzes Jahr später stand der Index mit 24,9 Prozent im Plus, nach fünf Jahren mit 33,8 Prozent.
Reaktionen auf zwei Weltkriege
Noch schneller erholte sich der Index, nachdem am 7. Mai 1915 die "Lusitania" torpediert worden war, ein britisches Schiff mit vielen Amerikanern an Bord. Nach der Torpedierung traten die USA in den ersten Weltkrieg ein. Damals registierte der Dow Jones am Folgetag ein Minus von 4,7 Prozent, nach einer Woche war er um 7,3 Prozent abgerutscht. Doch nur einen Monat später stand er mit 6,3 Prozent im Plus, ein halbes Jahr nach der Katastrophe mit 45,6 Prozent, und nach einem Jahr mit 35,9 Prozent.
Der Bombardierung von Pearl Harbor am 7.Dezember 1941, die den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg nach sich zog, folgte dagegen eine längere Talfahrt des Indexes: Am Tag danach wurde ein Minus von 2,9 Prozent registriert, eine Woche später minus 4,6 Prozent und einen Monat später 1,5 Prozent. Nach sechs Monaten hatte der Index sogar 9,9 Prozent eingebüßt. Nach fünf Jahren jedoch hatte das Börsenbarometer wieder um 46,6 Prozent zugelegt.
Baisse im Kuwait-Krieg, schnelle Erholung 1993
2. August 1990: Der Irak marschiert in Kuwait ein. Einen Tag später verlor der Dow Jones 1,9 Prozent, eine Woche später 3,7 Prozent und einen Monat später 8,7 Prozent. Auch nach sechs Monaten stand er noch mit 4,7 Prozent im Minus. Nach einem Jahr war ein Plus von 4,9 Prozent festzustellen, nach fünf Jahren sogar 63,7 Prozent.
Der erste Terroranschlag auf amerikanischem Boden, die Bombe auf das World Trade Center am 26. Februar 1993, hat dagegen nur sehr kurzfristig den Markt belastet: Minus 0,5 Prozent waren am Folgetag festzustellen, nach einer Woche jedoch stand der Dow Jones schon wieder mit 1,0 Prozent im Plus. Nach einem Monat wurde ein Plus von 2,1 Prozent registriert, nach einem halben Jahr waren es 8,3 Prozent und nach einem Jahr 13,9 Prozent. Nach fünf Jahren hatte der Index um 151,9 Prozent zugelegt.
"Schwarzer Freitag" 1929
Als dunkelster Tag in der Börsengeschichte gilt nach wie vor der 25. Oktober 1929, der "schwarze Freitag", dem allerdings kein Anschlag oder Kriegseintritt vorausging, sondern eine konjunkturelle Schwächephase. Die Kurse stürzten ins Bodenlosen und darauf folgte die schwerste Weltwirtschaftskrise des vergangenen Jahrhunderts.