die Mär vom Weltmarktpreis

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Slater:

die Mär vom Weltmarktpreis

 
03.01.06 10:10

HB MOSKAU. In Russland liegt der Gaspreis bei 40 Dollar pro 1000 Kubikmeter, während ins befreundete Weißrussland für 46,68 Dollar geliefert wird. Die kaum weiter entfernten drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen bekommen ihr russisches Erdgas, mit dem sie 100 Prozent ihres Bedarfs decken, für 125 Dollar. Nach Moldawien, das ebenfalls ukrainische Transitpipelines versorgt wird, liefert Gazprom für 160 Dollar, ins angrenzende Rumänien für 250 Dollar.

Mit der Ukraine handelte der staatlich kontrollierte russische Gaskonzern vor den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2004 einen Fünfjahresvertrag aus, der vorsah, dass das Land bis 2009 Erdgas für 50 Euro pro 1000 Kubikmeter bekommt. Nach dem Machtwechsel in Kiew setzte in Moskau ein Umdenken ein: Plötzlich wollte Gazprom 160 Dollar für die gleiche Menge. Als Kiew in Dezember auf die Forderung eingehen wollte, schraubte Gazprom seine Forderung auf 230 Dollar hoch. Der Streit zwischen Moskau und Kiew über Gaslieferungen, Preise und das Anzapfen der Leitungen in den Westen begann bereits 1993. Aus Turkmenistan bezieht Gazprom Erdgas für 65 Dollar.

Insgesamt deckt die Ukraine ein Viertel ihres Jahresverbrauchs von 80 Mrd. Kubikmetern aus eigenen Vorkommen. 24 Mrd. Kubikmeter kamen 2005 aus Russland, 36 Mrd. Kubikmeter aus Turkmenistan.

Da die Gazprom-Transportleitungen ins Ausland zum Teil über ukrainisches Territorium verlaufen, bekommt das Land laut den bisherigen Lieferverträgen 1,09 Dollar Transitgebühren pro 1000 Kubikmeter russisches Erdgas und je 100 Kilometer Durchleitung. Diese Gebühren werden - wie die bisher 93 Millionen Dollar Pachtgebühren für den russischen Teil der Schwarzmeerflotte auf der ukrainischen Halbinsel Krim - mit Gas bezahlt, das die Ukraine aus Russland bekommt. Dabei handelt es sich um 15 Prozent der für Europa bestimmten Transitmenge des Gases von Gazprom.

die Mär vom Weltmarktpreis 2308493
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Libuda:

Ukrainer sind Gasdiebe

 
03.01.06 10:26
da hat der Putin nun einmal recht, auch wenn man ihm in anderen Dingen nicht zustimmt. Es kann doch nicht sein, dass Putin auf Kosten des Lebensstandards seiner eigenen Bevölkerung und auf Kosten eines Privatunternehmens, an dem allerdings auch der Staat beteiligt ist, die Bewohner eines anderen Landes subventioniert, die sich bewusst von seinem Land getrennt haben. Wer dem Nationalismus frönt, muss auch dafür bezahlen - alles andere ist unverschämt, verlogen und heuchlerisch.

Wir können ja auch nicht von den Holländern verlangen, dass die uns das Gas zu einem Viertel des Marktpreises liefern - nur weil die einmal Bestandteil des Kaiserreiches waren.

Und welches Gegeifere könnte man im absurden Blödsinn schreibenden Handelsblatt lesen, wenn EXXON, Shell oder wie sie alle heißen gezwungen würden, Energie für ein Viertel des Marktpreis in die Ukraine zu liefern. Soweit ich weiss, ist die Ukraine mit Leitungen auch in die anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion verbunden, die auf reichen Gasquellen sitzten und wo die US-Konzerne das Sagen haben. Warum weisst der Bush die US-Firmen nicht an, seine ukrainischen Freunden von dort Gas zu einem Viertel des Preises zu liefern? Und warum fordern das die Heuchler vom Handelsblatt nicht?
Slater:

ach nee

 
03.01.06 10:45
2004 hat er aber mit der Regierung einen Gaspreis bis 2009 vereinbart.

Putin ist ein Vertragsbrecher
Libuda:

Du irrst

 
03.01.06 11:16
aber die Ausführungen des Handelsblattes sind auch sehr unklar. Man hat zwar einen Vertragsentwurf ausgehandelt, es ist jedoch nicht zu einem Vertragsabschluss gekommen. Aber die unklare Formulierung des Verfasser des Handelsblattartikels war wohl auch Absicht, um beispiel bei Lesern das von Dir dann gezeigte Verhalten hervorzurufen. Das hat mit Journalismus nichts zu tun, sondern ist "Journallie" von der übelsten Sorte.

Ich habe noch nie gehört, dass jemand ein Vertragsbrecher ist, der einen Vertragsentwurf nicht einhält.
IDTE2:

@libuda

 
03.01.06 11:30
schon mal daran gedacht, dass die russen diesen "diebstahl2 nur vortäuschen, indem sie weniger gas durchpumpen?

spart einerseits ne menge geld und anderereits wird die ukraine zunehmend unbeliebter im westen...
Slater:

ach, haste mit Putin telefoniert? o. T.

 
03.01.06 11:31
Libuda:

Absurd ist schon die Erwartungshaltung

 
03.01.06 11:43


dass man das Gas zu einem Viertel des Marktpreises fast geschenkt bekommt. Ich kann da nur noch einmal wiederholen, der Präsident der Ukraine sollte mit Bush telefonieren und darum bitten, dass ihm EXXON oder welcher US-Konzern auch immer aus deren Gasförderanlagen in den kaukasischen Staaten Gas zu einem Viertel des Marktpreises liefert. Das Ansinnen, dass dies Putin freiwillig tun solle, nur weil das auch so wahr als die Ukraine noch zur Sowjetunion gehörte, finde unverschämt und pervers.

Aber eigentlich wollte ich hier nicht in unbedingt in politischen Dimensionen diskutieren, sondern aufzeigen, dass die Energiepreise in 2006 fallen werden. Die Verbraucher in vielen Staaten der Welt bezahlen nämlich keine Marktpreise, durch die der Verbrauch zurückgangen wäre, sondern vom Staat heruntersubventionierte Preise. Das war in der Ukraine der Fall, das ist auch in Russland der Fall. Ebenso in China und Indien, die die Nachfrage gerade am höchsten steigerten. Zumindest China und Indien und eben auch die Ukraine werden als Nichtförderländer diese Suventionierung nicht durchhalten und daher auch schon in 2006 mit deren Abbau beginnen. Erst dann können die durch Preissteigerungen bedingte Nachfragerückgänge voll wirken.

Finger weg von allem, was mit Energie zu tun hat, zumindest auf Sicht des Jahres 2006.  
IDTE2:

@libuda

 
03.01.06 11:54
du siehst das vollkommen einseitig ohne die politischen aspekte zu betrachten. die russen halten ihren schwarzmeerflottenstützpunkt auf ukrainischem boden. dafür zahlen sie nen symbolischen betrag. zudem liefert die ukraine das gas weiter nach europa. dafür zahlen die russen ebenfalls.

dafür wurde der ukraine ein bevorzugter preis zugesichert.

Das abkommen wurde nunmehr gebrochen.

Wenn du in der ukraine etwas zu sagen hättets, würdest du mit sicherheit die durchleitungsgebühr verzehnfachen und die miete für den stützpunkt ebenfalls auf "weltmarktniveau" anheben.

Dann würden die russen sich wieder etws einfallen lassen usw. usw.

man muss dem russen jetzt deutlich machen, dass er im unrecht ist!
Slater:

Putin ist ein Krimineller

 
03.01.06 13:37
aber wäre er keiner, würde es in Rußland noch ganz anders zugehen
bammie:

Verzicht auf "Egoismus" in der Energiewirtschaft

 
24.03.06 17:59
Realität zwingt zum Verzicht auf "Egoismus" in der Energiewirtschaft

Ein namhafter russischer Atomphysiker analysiert Wladimir Putins Artikel über die globale Energiepolitik.

* * *

MOSKAU, 21. März (Akademiemitglied Jewgeni Welichow - für RIA Novosti).

Das Problem der globalen Energiesicherheit beunruhigt alle, weil es Momente enthält, die mit einer Bedrohung für die ganze Welt verbunden sind. Die rapide wirtschaftliche Entwicklung unserer Zivilisation verschärft den Konflikt zwischen Energiebedarf und den realen heutigen Möglichkeiten. Parallel existiert ein weiterer Konflikt: Zwischen einem intensiven Energieverbrauch und dessen Resultaten, die in einer anthropogenen Umweltbelastung zum Ausdruck kommen. Es entsteht die Gefahr einer globalen Einwirkung von Treibhausgasen auf das Klima.

Es gibt zwei Wege zur Lösung des globalen Energieproblems. Die erste Variante ist der "Egoismus in der Energiewirtschaft". Hier muss man Präsident Wladimir Putin beipflichten, der diesen Weg als eine "Sackgasse" bezeichnet hat. Dies würde bedeuten, dass sich die G8-Länder, die sogenannte "Wohlstandsmilliarde", auf sich selbst konzentrieren, während die anderen nach deren eigenem Ermessen überleben mögen. Dazu würde man allerdings Militärbündnisse, Flottenverbände usw. brauchen. All das wird zu großen Unannehmlichkeiten - internationalen Zusammenstößen verschiedener Ausmaße und einer Eskalation des Terrorismus - führen. Es wäre kurzsichtig, sich von denen abzuschirmen versuchen, die in eine schwere Lage geraten. Produktiv ist nur eine realistische, einheitliche und langfristige Politik. Gerade dieser Kurs könnte einen krisenfreien, sich eigendynamisch entfaltenden Prozess der wirtschaftlichen Entwicklung der Welt gewährleisten.

Einerseits ist der globale Energieverbrauch gigantisch, andererseits leben zwei Milliarden Menschen überhaupt ohne Strom. Mit natürlichen Energieressourcen sind bei weitem nicht alle Länder ausgestattet und unter den G8-Ländern verfügt darüber nur Russland (zu einem gewissen Teil gilt das auch für Kanada). Das bedeutet, dass Russland fähig ist, die Energiesituation in der Welt zu beeinflussen. Putin, der vor kurzem den Themenkreis des bevorstehenden G8-Gipfels in Sankt Petersburg konzipierte, hatte auch früher mehrmals auf die Wichtigkeit dieses Problems hingewiesen.

Bereits beim Millennium-Gipfel in New York vor sechs Jahren schlug Russlands Staatschef vor, Schritte zu erwägen, die die Situation in der Welt stabilisieren könnten. Seine ständige Aufmerksamkeit für dieses Thema ist nicht bloß ein pazifistischer Aufruf - er zeugt von der Einsicht in die Globalität der Welt.

Die Situation mit Energieressourcen in der Welt wird immer schlechter. Erinnert sei allein an die galoppierenden Ölpreise. Für viele Länder sind die heutigen hohen Preise für diese wichtigste Energieressource eine Katastrophe, die die Gefahr einer absoluten Pleite in sich birgt.

In der Geschichte hat es zwar schon Fälle gegeben, wo politische Stress-Situationen und Kriege zu galoppierenden Preisen geführt haben, danach beruhigte sich aber die Lage. Noch vor 15 bis 20 Jahren war die Energie äußerst billig. Heute hat sich aber die Situation verändert und höchstwahrscheinlich für immer. Davon muss man auch bei der Auseinandersetzung mit dem Energieproblem und mit den Vorschlägen des russischen Präsidenten ausgehen, die in seinem in der westlichen Presse veröffentlichten Artikel formuliert wurden. Diese Vorschläge sind im Namen Russlands unterbreitet worden, das in der G8 den Vorsitz führt. Diese Thematik wurde auch beim jüngsten Treffen der Energieminister der G8-Länder in Moskau behandelt.

Ausgehend von der Einsicht, dass die Energiekrise keine vorübergehende Erscheinung ist, ist es wichtig, dass wir in globalen Dimensionen zu denken beginnen. Was bedeutet eine Krise? Sie bedeutet, dass sich die Ereignisse wie eine nukleare Kettenreaktion entwickeln, während die "Antwort-Kettenreaktion" darauf unzureichend ist. Es werden spontan Maßnahmen ergriffen, um dieses oder jenes Loch zuzustopfen, während die Welle der weiteren Ereignisse nicht zu stoppen ist. Als Folge entwickeln sich explosive kritische Situationen.

Die erforderlichen Maßnahmen müssen ausgehend von der Einsicht in diesen Prozess ergriffen werden. Wichtig, so Putin, ist die Suche nach Wegen zur Steigerung der Energieeffektivität, wozu neue Technologien anzuwenden sind. Spricht man von Russland, so muss man zugeben, dass wir Gas nicht besonders effektiv verbrennen, bei der Heizung von Wohnungen übermäßig viel Wärmeenergie verbrauchen sowie den Strom für die Beleuchtung unwirtschaftlich verschwenden.

Eine weitere wichtige Aufgabe der stabilen Entwicklung besteht in einer Stabilisierung, Erweiterung und Festigung der Märkte der wichtigsten Quellen der organischen Brennstoffe - Öl und Gas. Die Märkte müssen berechenbarer und lenkbarer sein. Sie müssen entsprechende Reserven haben sowie zugänglich und transparent sein.

Ich möchte auf die Wichtigkeit einer großen Aufgabe in der Gasindustrie hinweisen, bei deren Lösung Russland eine beachtliche Rolle spielen könnte. Gas wird hauptsächlich über Pipelines geliefert und lässt sich nicht wie Öl mit Tankschiffen überall hinbringen. Riesige Gasvorräte auf dem Arktischen Schelf Russlands könnten eine Quelle dafür sein, dass der globale Markt auf Flüssiggas umgestellt wird. Notwendig ist eine große Flüssiggas-Brücke zwischen Russland und Europa, die wir auch zu bauen beabsichtigen. Das Projekt erfordert natürlich internationale Anstrengungen und eine internationale finanzielle Unterstützung, die Umstände machen es aber unabdingbar.

Heute kann man nicht mehr mit einer wesentlichen Vergrößerung der Nutzung von Kohle rechnen, obgleich ihre globalen Vorräte noch beträchtlich sind. Mit diesem organischen Rohstoff sind große Transport- und Umweltprobleme verbunden. So wirkt sich die Kohleverbrennung in China bereits heute negativ auf die Umweltsituation in Japan aus. Aerosole und saurer Regen - all das macht unser Leben keinesfalls schöner.

Um die Umweltprobleme zu lösen und Möglichkeiten des Energieverbrauchs zu erweitern, muss der Atomenergiewirtschaft ein neuer Ansporn verliehen werden. Gerade die könnte ein wesentlicher und wirksamer Faktor bei der Bekämpfung der Krise sein.

Es gibt natürlich viele alternative Energiequellen, die gebraucht werden müssen: Sonne, Wind sowie Wasser- und Biomassenenergie. Die Dimensionen und das Entwicklungstempo dieser Quellen sind aber unzureichend, um die Dynamik der Energiekrise beeinflussen zu können.

Russlands Ressourcen gehören dem Staat, sie werden aber in einer staatlich-privaten Partnerschaft gefördert.

Es ist nicht möglich, damit zu rechnen, dass hier sich alles nur mit dem Geld der Steuerzahler allein stabilisieren lässt. Das Problem der Investitionen ist natürlich mit diversen Risiken verbunden. Ein Tankschiff mit 150 000 Tonnen Öl an Bord kann z. B. versinken. Ein Atomkraftwerk kann ausfallen. In beiden Fällen sind die Verluste gigantisch, ein Privatunternehmen könnte solche Risiken nicht tragen. Deshalb sind eine Verteilung der Risiken und die Festlegung der Anteile des Staates und dessen Partners äußerst wichtig. So müssen weltweit bis zum Jahr 2030 etwa 16 Billionen Dollar für die Entwicklung der Stromwirtschaft ausgegeben werden. Bei diesen Investitionen müssen sich aber die Geschäftsleute sicher sein, dass sie das Geld nicht verlieren, sondern auch einen Gewinn haben werden.

Im Bereich bedeutender internationaler Projekte kann man heute von einem großen Erfolg sprechen. Die USA, die EU, Japan, Russland, China, Indien und Korea haben vereinbart, ihre Ausgaben und Risiken beim Bau des weltersten Kernfusionsreaktors in Frankreich aufzuteilen. Ein entsprechender Vertrag ist nahezu fertig und wird, wie ich hoffe, im Juni, im Vorfeld des G8-Gipfels in Sankt Petersburg, unterzeichnet. Während das Geld heute investiert wird, soll die Anlage erst gegen 2030 fertig sein. Der Einfluss der Kernfusionskraftwerke auf die globale Energiewirtschaft wird in Zukunft riesig sein, nicht zufällig wird diese überaus starke Energiequelle als "irdische Sonne" bezeichnet". Die Kernfusionsreaktoren werden den kommenden Generationen dienen. Diese Projekte sind gerade die Tragpfeile der globalen Energiearchitektur, die nach Putins Worten den Nachkommen überlassen werden sollte, damit sie vor einem Energiekollaps und vor Konflikten geschützt werden.

Unser Autor: Akademiemitglied Jewgeni WELICHOW ist Präsident des Russischen Forschungszentrums "Kurtschatow-Institut" und Sekretär der Gesellschaftlichen Kammer Russlands.

de.rian.ru/analysis/20060321/44587770.html
bammie:

Russland hat Europa mit Öl überfüttert

 
24.04.06 11:56
"Nesawissimaja Gaseta": Russland hat Europa mit Öl überfüttert

MOSKAU, 24. April (RIA Novosti). Russland hat Europa mit Erdöl überfüttert, schreibt Semjon Wainstok, Präsident der Ölgesellschaft Transneft, am Montag in der "Nesawissimaja Gaseta".

In jedem Wirtschaftslehrbuch heißt es, dass der Preis bei einem übermäßigen Angebot sinkt, führt er weiter aus. Russland hat aber keine Möglichkeit, das Angebot zu verringern, weil der gesamte Export auf Europa orientiert ist. Sobald Lieferungen an China, Südkorea, Australien und Japan aufgenommen werden, wird ein Teil der heutigen Lieferungen nach Europa in die umgekehrte Richtung umgelenkt.

Die Arbeit an der Ölpipeline Ostsibirien - Pazifik wird Ende April in Taischet beginnen. Danach wird die Pipeline in zwei Richtungen gebaut: Von Skowordino aus in Richtung Westen und von Taischet aus in Richtung Osten.

"Von unseren chinesischen Partnern brauchen wir keinen Kredit", stellt Wainstok fest. "Wir vereinbaren mit ihnen ein Geschenk. Der Bau des gesamten Pipelinezweigs von Skoworodino bis zur chinesischen Grenze wird von der staatlichen chinesischen Gesellschaft CNPC finanziert."

Ein weiteres Transneft-Projekt ist die Ölfernleitung Charjaga-Indiga, die die Timan-Petschowa-Ölprovinzen mit der Barentssee verbinden soll.

Fraktionsmäßig unterscheidet sich das Öl von Timan-Petschora vom Öl aus den traditionellen Vorkommen, fügt der Transneft-Chef hinzu. Er schließt nicht aus, dass eine spezielle Ölsorte, z. B. Pechora Oil, auf dem Markt angeboten wird. Dieses Öl könnte mit Großtankschiffen in die USA geliefert werden.

In Russland ist die Ölraffinerie-Branche unterentwickelt, stellt er fest. Sie befindet sich weiterhin in einem embryonalen Zustand. Die Quasi-Ölprodukte, die heute in Russland hergestellt werden, braucht im Ausland niemand. Russland kann nur begrenzte Mengen Dieseltreibstoff, Heizöl und Destillatbenzin exportieren, das anschließend verarbeitet wird. "Wenn wir ein entwickelter Staat sein wollen, müssen wir uns beeilen, widrigenfalls bleiben wir weiterhin ein Entwicklungsland mit einer rohstofforientierten Wirtschaft", betont er.

de.rian.ru/business/20060424/46829338.html
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