Die Laternenrüttler aus Lübeck

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Marius:

Die Laternenrüttler aus Lübeck

 
21.11.00 20:38

Wenn vielleicht auch kein Megatrend, dann aber ein schier unerschöpflicher Markt.
Wer glaubt, das sich nur mit High Tech oder Bio oder sonst welchen Sachen von denen außer den Fachleuten selber sonst sowiso keiner so richtig versteht was die da eigentlich machen Geld verdienen lässt, der kann sich die Zeit sparen und an dieser Stelle mit dem Lesen aufhören.

Für alle anderen hoffe ich eine Grundlage zusammengetragen zu haben, auf denen Ihr eure eigenen Recherchen aufbauen könnt.
Die Firma die ich hier bekannt machen möchte hatte eine einfache wie geniale Idee mit der man in einen pur unerschöpflichen Weltweiten Markt Geld verdienen kann. Es gibt KEINE konkurierende Firma. Warum nicht ? Das Verfahren ist Patentgeschützt und die Firma will sich nicht aufkaufen lassen. Anfragen gab es bereits. Die Aktien liegen zu 70 % bei den beiden Firmengründern und zu ca 15 % in anderen festen Händen. Der reine freefloat beträgt also man gerade 15 %.
Das heißt: Jede Kursbewegung geht direkt ans Geld der Unternehmer . Und zwar im umfassenden maße. Meineserachtens ist das der Idealfall.

Ich überlasse es dem Nebenwertejournal, die als bisher einzige Analysten auf die Roch Prüfdienste aufmerksam geworden sind, deren Tätigkeit zu beschreiben.
   

Ausgangspunkt ist eine simple Idee

Aus der Idee, die Standsicherheit von Beleuchtungsmasten zu prüfen, hat sich innerhalb der letzten Jahre mit der Roch Prüfdienste AG ein äußerst profitables Unternehmen entwickelt, das neue Maßstäbe setzt und den Stand der Technik in diesem riesigen Markt anführt. Schätzungen gehen von einem Markt mit weltweit mehr als 250 Mio. Masten aus, davon 25 Mio. in Deutschland. Allein bei uns sind mehr als 12.5 Mio. Mastsysteme älter als 20 Jahre. Bei nur 1 Mio. auszutauschender Mastsysteme würden auf die Städte und Gemeinden Kosten in Milliardenhöhe zukommen. Und das, obwohl nur ein Bruchteil der Mastsysteme wirklich gefährdet ist und kostenträchtig ausgetauscht werden müsste. Optisch ist es nicht möglich, den wirklichen Zustand der Systeme zu erkennen. So wurde durch die Betrachtung des Mastsystems in seinem natürlichen Umfeld und Rückbesinnung auf einfache physikalische Prinzipien das Roch-Verfahren auf Basis der Simulation der Windbelastung entwickelt und pateniert. Die Patente konnten von Dritten bisher noch nicht umgangen werden. Wohl gab es Anfragen, diese oder gleich das ganze Unternehmen zu kaufen. Doch die Brüder Roch lehnten ab. Neben einer zunehmend länger werdenden deutschen und europäischen Referenzliste reicht das Interesse an der Überprüfung von Masten bis nach Indien. Roch verfügt zur Zeit über 12 Prüfgeräte, die jeweils imstande sind, täglich 50 Mastprüfungen durchzuführen.


Soweit das Nebenwertejournal.



Die meisten Betreiber haben Probleme bei Wartung und Instandhaltung ihrer Masten, oft fehle eine Dokumentation darüber, oder diese liege nur schwer auswertbar auf Papier vor.
So wurde zusätzlich im ersten Halbjahr 2000  eine Software für das Straßenbeleuchtungsmanagement entwickelt, die die Kunden beim Management ihrer  Straßenbeleuchtungs-systeme auf Basis der  Standsicherheitsprüfungsdaten unterstützt.

Die Auslandsaktivitäten wurden in der Roch GfaT mbH gebündelt und sollen zukünftig in die Roch Prüfdienste  AG integriert werden. Die Tochtergesellschaften in  England und Frankreich haben bereits im ersten vollständigen operativen Geschäftsjahr Gewinne
verzeichnet. Darüber hinaus ist das Unternehmen in der  Schweiz, Belgien, den Niederlanden, Schweden und  Dänemark tätig. Eine Expansion ist auch in den USA  geplant.

Finanziel steht das Unternehmen wie folgt da:


· Der Umsatz verdoppelte sich (ohne Tochtergesellschaften) auf DM 7.7 (3.7)   Mio.
· Der Jahresüberschuss vervierfachte sich fast auf
 DM 1.33 (0.37) Mio.
· Die Nettoumsatzrendite beträgt 17 %,
· die Eigenkapitalrendite 190 %.

Es existieren 500.000 Aktien bei einem Kurs von 350 €.  Die Marktkap. ist also um die  175.000.000 €.
Für 2001 ist ein Unsatz von DM 31,4 Mio. und ein Gewinn nach Steuern von DM 6,8 Mio, (Nettoumsatzrendite 22 %) geplant. Das ist ein Gewinn je Aktie von 13,6 DM und ein KGV von um die 50.

Das ist zwar nicht billig, aber man muss den riesigen Markt sehen in dem es noch absolut keine Konkurenz gibt. Dementsprechend sind die Margen.  
Es ist also kein Vergleich mit den IT's , die wegen der großen Konkurenz kaum Geld im Hause behalten und denen oftmals trotzdem ein weit höheres KGV zugebilligt wird.(Zumindest bis vor kurzem)

Hier ein kleiner Auszug aus der Kundendatei:

Hamburgische Electricitäts-Werke AG
Stadtwerke Düsseldorf AG
Berliner Kraft- und Licht (BEWAG)
RWE Energie AG - Niederrhein
EWE AG Oldenburg
Siemens AG - Berlin
Hamburger Aluminiumwerke GmbH
Clariant AG
Bayer AG
Stadt Göttingen
Stadtwerke Aachen AG
Und ... und...und...



DasTochterunternehmen EWIS AG

Dort werden die Aktivitäten der Roch-Gruppe außerhalb des Kerngeschäfts Standsicherheitsprüfung gebündelt. Dies sei zum Beispiel Werkstoffprüfung, Materialentwicklung und -prüfung, auch für Bereiche wie die Biotechnologie oder die Brennstoffzellentechnik. Zunächst habe die EWIS AG nur einen Mitarbeiter gehabt, dann sei 1999 das Zentrallabor eingegliedert worden. Auch im Jahr 2000 habe es bereits eine sehr positive Entwicklung gegeben. Der Umsatz der EWIS AG sei von 89 TDM im Jahr 1998 auf knapp 529 TDM im Jahr 1999 gesteigert worden. Nach einem Verlust von 3.500 DM in 1998 habe das Unternehmen schon 1999 einen Gewinn von über 51 TDM gemacht.

Die EWIS AG solle zunächst über die Valora Effekten Handel AG in den außerbörslichen Handel geführt werden. Später sei auch der Börsengang geplant.

Vom Grundkapital der EWIS AG in Höhe von 1,4 Mio. Euro, eingeteilt in 1,4 Mio. Stückaktien, werden 150.000 Stück außerbörslich zu einem Ausgabekurs von 17 Euro platziert. Dies sei für den November/Dezember  2000 geplant.

Soviel zum Tochterunternehmen EWIS



Die Aktie der Roch Prüfdienste AG wird vorbörslich bei der Valora Effekten Holding, gehandelt. Nach einem Tiefstkurs von 75 Euro im Juli 1999 stieg der Kurs bis heute auf einen von Valora gestellten Briefkurs von 352 Euro an. Die Valora Effekten Holding ist an der Roch Prüfdienste AG beteiligt.
Als Berater für den Börsengang der Roch Prüfdienste AG habe man den Aufsichtsratsvorsitzenden der Mobilcom AG, Herrn Klaus Ripken, gewinnen können. Der Börsengang ist für das erste halbjahr 2000 geplant.
In welches Börsensegment man gehen wolle, habe man noch nicht endgültig festgelegt.
Die WKN der Aktie Roch Prüfdienste AG lautet: 512 350

Weitere Informationen zu Roch Prüfdienste AG findet Ihr auf der Home Page

www.rochgroup.de/

Ein Bericht der Hauptversammlung von Roch ist zu finden unter:

www.gsc-research.de/hvberichte/...kel/2000/08/14/38/index.html


Ein Bericht der Hauptversammlung von EWIS ist zu finden unter:

www.gsc-research.de/hvberichte/...ikel/2000/09/03/9/index.html


Eine Investition in die Roch Prüfdienste AG sollte als Langfristinvestment gesehen werden.
Das die Firma Roch es versteht Geld zu verdienen haben sie schon einige Zeit bewiesen.
Trotzdem bringt eine Investition in  Junges Unternehmen Risiken mit sich. Doch bei Roch steht dem ein enormes Potential gegenüber das die Risiken wert sein sollte einzugehen.  

Die Roch Prüfdienste AG befinden sich schon jetzt unter den 10 Prozent der profitabelsten deutschen Unternehmen.





Langsam wird die Wirtschaftspresse auf Roch und deren genialer Idee aufmerksam.
Vor kurzem schrieb die Wirtschaftswoche:


Tickende Zeitbomben

Die Roch Prüfdienste AG rüttelt professionell an Laternen

Sie beugen sich millionenfach dem Wind, werden von Hunden mit
Vorliebe markiert und halten her, wenn Jugendliche randalieren
wollen. Weil das an die Substanz geht, fallen Straßenlaternen
mitunter auch mal um. Das zu verhindern, haben sich Oliver, 37,
und Mathias, 32, Roch vorgenommen. Wenn die beiden Brüder an
Laternen-, Strom-oder Ampelmasten rütteln, wollen sie weder ihre
Kräfte messen, noch sind sie alkoholisiert. Die Lübecker haben
vielmehr das Laternenrütteln zu ihrer Profession erklärt.
Zwei Spinner? Keineswegs.



Geschäftsidee:    Oliver und Mathias Roch testen die Standsicherheit von
                 Beleuchtungs- und Ampelmasten

Potenzial:        Energieversorger, Kommunen, Stadtwerke

Mitarbeiter:      110

Umsatzziel:       20 Millionen Mark im Jahr 2000


Vor fünf Jahren entwickelten die beiden gelernten
Chemielaboranten ein mittlerweile weltweit patentiertes Verfahren
zur Standsicherheitsprüfung von stehend verankerten Systemen.
Die Innovation der 1995 gegründeten Roch Prüfdienste wissen,
Kommunen und Energieversorger - kurzum alle, die für die
Verkehrssicherheit von Masten haften - durchaus zu schätzen.
Die Stadtwerke Düsseldorf etwa ließen gleich ihr ganzes
Straßenbeleuchtungsnetz von 40000 Masten von den
Laternenrüttlern überprüfen. Insgesamt haben die beiden Lübecker
hier zu Lande bereits das Stehvermögen von 200 000 Masten
getestet, 70 000 weitere Rütteltests wurden im Ausland
durchgeführt. Aus dem Zwei-Mann-Betrieb ist längst eine AG
geworden 110 Mitarbeitern, über 10 Millionen Mark Umsatz allein
im vergangenen Jahr und Töchtern in Frankreich, Großbritannien
und den USA.
Mit bloßen Händen gehen die Laternenrüttler natürlich nicht ans
Werk. Sie bedienen sich umgebauter Minibagger, die die Masten
in den Schwitzkasten nehmen. Mit Hilfe hydraulischer Zylinder
drückt und zieht das Prüfmobil, mit bis zu zweieinhalb Tonnen
Last, die Metallrohre in alle Windrichtungen. Sensoren erfassen
die Auslenkung der Masten und übermitteln die Daten auf den
Computermonitor im Cockpit des Prüfmobils. "Die Messwerte
werden in Form von Kurven dargestellt", so Oliver Roch. "Verläuft
die Kurve gleichmäßig, können wir Entwarnung geben." Weist die
Kurve Verformungen auf, ist der Stahl ermüdet oder das
Fundament ist nicht mehr tragfähig. Roch: "Wir erstellen eine Art
Rüttel-EKG und können daher genaue Diagnosen stellen, wo der
Fehler liegt."

Das spart den Betreibern jede Menge Geld. "Wurden früher alle
25 bis 30 Jahre sämtliche Masten ausgetauscht, kann man heute
gezielt vorgehen," erklärt Mathias Roch. In der Regel seien nur
zwei bis fünf Prozent der Masten schadhaft. Roch: "Wenn einer
Zahnschmerzen hat, muss auch nicht gleich das ganze Gebiss
raus, sondern nur der kranke Zahn." Rund 100 Mark kostet der
10-minütige Rütteltest, der Austausch eines Mastes hingegen im
Schnitt 2500 Mark.
Auf die Idee, die Robustheit von Straßenlaternen zu überprüfen,
kamen die beiden Rochs beim Gassigehen mit ihrem Dackel
Bobby. Beide träumten davon, sich selbständig zu machen und
suchten nach etwas, "von dem es möglichst viel auf der Welt
gibt." Plötzlich fielen den beiden Brüdern die vielen
Laternenmasten auf. Recherchen ergaben, dass einige Betreiber
ihre Masten per Hammerschlagtest oder per Ultraschall
durchchecken ließen. "Doch damit kann man nur die Wandstärke
der Stahlrohre prüfen", so Mathias Roch. "Als
Werkstoffspezialisten war uns klar, dass es für einen
Standsicherheitstest nicht ausreicht, den Laternenpfahl auf
Korrosionsschäden hin zu überprüfen, kann er doch aus vielerlei
Gründen umkippen." Die Brüder erkannten, dass sie auf einen
"gigantischen Markt" gestoßen waren. "Allein in Deutschland gibt
es 25 Millionen Masten, weltweit werden es mindestens 250
Millionen sein." Das Gros der Laternenmasten sei in den
Siebzigerjahren installiert worden und käme jetzt in ein kritisches
Alter, meint Mathias Roch: "Das sind kleine tickende Zeitbomben,
die entschärft werden müssen." In den nächsten drei bis fünf
Jahren peilen die Gründer einen Umsatz von 500 Millionen Mark
an. Angekurbelt wird ihr Geschäft auch durch tragische
Unglücksfälle. So wurde in Saudi-Arabien ein Betender vor einer
Moschee durch einen Mast getötet. Mathias Roch: "Jetzt
verhandeln wir darüber, alle Laternen des Landes zu prüfen." Und
auch in London waren die Rochs bereits aktiv, "Vor dem
Buckingham-Palast war eine Laterne umgestürzt." Doch seitdem
die Lübecker die Londoner Laternen durchgerüttelt haben, kann
selbst die Queen wieder beruhigt über die Straße gehen.

JULIA LEENDERTSE

Nr. 43 / 19.10.2000 Wirtschaftswoche 215



Ich hoffe bei einigen die Neugier geweckt zu haben. Denen wünsche ich
Fiel Spaß beim Nachrecherchieren.


Gruß Marius
Marius:

Was fürs Wochenende

 
10.12.00 12:26
Vor ein paar Tagen auf die Empfehlungsliste von DieAnalysten.de aufgenommen.
Auf Empfehlungen soll man ja nicht viel geben. Weiß ich. Aber die sind wirklich interesant. Und vieleicht hat am ruhigen Wochenende ja der eine oder andere ja lust ein bischen zu stöbern. Habe selber gerade die EWIS Emission bei Roch gezeichnet.

www.dieanalysten.de/Empfehlungen/...G/roch_prufdienste_ag.html


Gruß Marius
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