Nachbörslich veröffentlichte der US-Chip -Riese Intel mit cts. 16 ein um cts. 2 über der Konsensschätzung der Analysten liegendes Quartalsergebnis. Licht und Schatten! Einerseits blieb auf der anderen Seite der Ausblick lediglich verhalten.
Ausgesprochen negativ auf den nachbörslichen Handel wirkte zudem die Intention des Unternehmens ,die Neuinvestitionen im laufenden Jahr um
25 % zu reduzieren. Zwar konnte der Kurs von Intel auch im nachbörslichen Geschäft noch geringfügig zulegen, doch wirkte diese Nachrichtenlage ausgesprochen negativ auf die Werte der Chipzuliefererbranche. Die Moral von dieser Geschichte ist sicherlich, daß man nicht mehr positive Einzelergebnisse auf das gesamte Technologiesegment projizieren kann. Wohl bedarf es in diesen Märkten zunehmend feiner Unterscheidung.
Nehmen wir als weiteres Beispiel das gestrige Zahlenwerk von Alcatel. Auch dieses war keineswegs zu verallgemeinern, da das Unternehmen offenbar Marktanteile zu Lasten seiner Mitbewerber Lucent, Nortel und Ericsson gewann. Trotzdem legten letztere um respektable 11 % zu. Affektkäufe, wenn man berücksichtigt, daß der Alcatel- Vorstandsvorsitzende Serge Tchuruk gar für die Gesamtbranche der Telekomzulieferer einen neuerlichen Umsatzeinbruch um 10-15 % auch in diesem Jahr prognostiziert. Verallgemeinerungen könnten sich folglich auch einmal als tödlich erweisen.
Branchen- und Einzelwertselektion könnte sich hingegen absehbar allerdings als erfolgreich erweisen (unser Motto: Wir sind stets bemüht!). Der reine Indextracker hat möglicherweise hingegen wenig mehr als eine unbefriedigende Seitwärtsbewegung zu erwarten.
Die weltweiten Wirtschaftsnachrichten erweisen sich als uneinheitlich. So enttäuschten die US - Einzelhandelsumsätze mit einem Anstieg von lediglich 1,2 % die Ökonomen. Diesem kommt insofern besondere Bedeutung zu, als daß es lediglich die durch Rabattaktionen geschüttelten Autos waren, welche diesen Anstieg verursachten. Ohne diese hätte die Umsatzentwicklung gar stagniert.
Positiv war andererseits der gestern unerwartet hohe Anstieg der britischen Industrieproduktion um 0,4 %, welche gar von Frankreich mit + 1,2 % übertroffen wurde
Aus dem Irak wurde gestern bekannt, daß die Waffeninspektoren offenbar große Mengen geschmuggelter rüstungsrelevanter Materialien entdeckten. Ob diese jedoch zur Herstellung von Massenvernichtungsmitteln geeignet sind, blieb hingegen bislang unklar. US-Präsident Bush will zwar den Angriff, doch sehen wir eine anhaltend starke Ablehnungsfront anderer Regierungen, welche den UN - Waffeninspektoren genügend Zeit für die Durchführung der relevanten Besichtigungen gewähren wollen. Abgesehen von der humanitären Seite könnte sich hierbei sicherlich die Kostenseite als abschreckend erweisen. $ 100 Mrd Kriegs- zzgl. entsprechender unkalkulierbarer Folgekosten stehen einer Fortsetzung der Inspektionen im Gegenwert von relativ bescheidenen $ 80 Mio. entgegen.
Die Meldungen von der Wirtschaftsfront könnte man im Fazit als "fußwarm" bezeichnen, stehen jedoch aktuell weniger stark im Fokus der Anleger.
Andere Themen , wie etwa der Irak oder die Lage in Nordkorea, wo Präsident offenbar Bereitschaft zum Zugeständnis wirtschaftlicher Hilfe signalisiert , stehen aktuell stärker im Fokus der Anleger.
Wir glauben absehbar an den Aktienmärkten Geld verdienen zu können, doch bezweifeln wir, uns bereits aktuell an der Schwelle zu einer nachhaltigen Gesundung der Weltwirtschaft zu befinden. Das Problem dieser Welt liegt weiterhin in der Existenz weltweiter industrieller Überkapazitäten.
Die Chancen für einer konjunkturellen Gesundung erscheinen uns daher eng verzahnt mit der zunehmenden Wirtschaftsentwicklung in Osteuropa und der Volksrepublik China. Hier gibt es noch Produktnachfrage und kann mit wachsendem Wohlstand noch zusätzlich generiert werden! Diese Entwicklung kann sich allerdings über Jahre hinweg ziehen, so daß den Märkten immer wieder abrupten Störungen drohen dürften.
Absehbar bleiben wir jedoch positiv und empfehlen ein Halten der in den letzten Tagen empfohlenen Bestände.
Hamburgische Landesbank
- Girozentrale -
Dieter Bohlens
Ausgesprochen negativ auf den nachbörslichen Handel wirkte zudem die Intention des Unternehmens ,die Neuinvestitionen im laufenden Jahr um
25 % zu reduzieren. Zwar konnte der Kurs von Intel auch im nachbörslichen Geschäft noch geringfügig zulegen, doch wirkte diese Nachrichtenlage ausgesprochen negativ auf die Werte der Chipzuliefererbranche. Die Moral von dieser Geschichte ist sicherlich, daß man nicht mehr positive Einzelergebnisse auf das gesamte Technologiesegment projizieren kann. Wohl bedarf es in diesen Märkten zunehmend feiner Unterscheidung.
Nehmen wir als weiteres Beispiel das gestrige Zahlenwerk von Alcatel. Auch dieses war keineswegs zu verallgemeinern, da das Unternehmen offenbar Marktanteile zu Lasten seiner Mitbewerber Lucent, Nortel und Ericsson gewann. Trotzdem legten letztere um respektable 11 % zu. Affektkäufe, wenn man berücksichtigt, daß der Alcatel- Vorstandsvorsitzende Serge Tchuruk gar für die Gesamtbranche der Telekomzulieferer einen neuerlichen Umsatzeinbruch um 10-15 % auch in diesem Jahr prognostiziert. Verallgemeinerungen könnten sich folglich auch einmal als tödlich erweisen.
Branchen- und Einzelwertselektion könnte sich hingegen absehbar allerdings als erfolgreich erweisen (unser Motto: Wir sind stets bemüht!). Der reine Indextracker hat möglicherweise hingegen wenig mehr als eine unbefriedigende Seitwärtsbewegung zu erwarten.
Die weltweiten Wirtschaftsnachrichten erweisen sich als uneinheitlich. So enttäuschten die US - Einzelhandelsumsätze mit einem Anstieg von lediglich 1,2 % die Ökonomen. Diesem kommt insofern besondere Bedeutung zu, als daß es lediglich die durch Rabattaktionen geschüttelten Autos waren, welche diesen Anstieg verursachten. Ohne diese hätte die Umsatzentwicklung gar stagniert.
Positiv war andererseits der gestern unerwartet hohe Anstieg der britischen Industrieproduktion um 0,4 %, welche gar von Frankreich mit + 1,2 % übertroffen wurde
Aus dem Irak wurde gestern bekannt, daß die Waffeninspektoren offenbar große Mengen geschmuggelter rüstungsrelevanter Materialien entdeckten. Ob diese jedoch zur Herstellung von Massenvernichtungsmitteln geeignet sind, blieb hingegen bislang unklar. US-Präsident Bush will zwar den Angriff, doch sehen wir eine anhaltend starke Ablehnungsfront anderer Regierungen, welche den UN - Waffeninspektoren genügend Zeit für die Durchführung der relevanten Besichtigungen gewähren wollen. Abgesehen von der humanitären Seite könnte sich hierbei sicherlich die Kostenseite als abschreckend erweisen. $ 100 Mrd Kriegs- zzgl. entsprechender unkalkulierbarer Folgekosten stehen einer Fortsetzung der Inspektionen im Gegenwert von relativ bescheidenen $ 80 Mio. entgegen.
Die Meldungen von der Wirtschaftsfront könnte man im Fazit als "fußwarm" bezeichnen, stehen jedoch aktuell weniger stark im Fokus der Anleger.
Andere Themen , wie etwa der Irak oder die Lage in Nordkorea, wo Präsident offenbar Bereitschaft zum Zugeständnis wirtschaftlicher Hilfe signalisiert , stehen aktuell stärker im Fokus der Anleger.
Wir glauben absehbar an den Aktienmärkten Geld verdienen zu können, doch bezweifeln wir, uns bereits aktuell an der Schwelle zu einer nachhaltigen Gesundung der Weltwirtschaft zu befinden. Das Problem dieser Welt liegt weiterhin in der Existenz weltweiter industrieller Überkapazitäten.
Die Chancen für einer konjunkturellen Gesundung erscheinen uns daher eng verzahnt mit der zunehmenden Wirtschaftsentwicklung in Osteuropa und der Volksrepublik China. Hier gibt es noch Produktnachfrage und kann mit wachsendem Wohlstand noch zusätzlich generiert werden! Diese Entwicklung kann sich allerdings über Jahre hinweg ziehen, so daß den Märkten immer wieder abrupten Störungen drohen dürften.
Absehbar bleiben wir jedoch positiv und empfehlen ein Halten der in den letzten Tagen empfohlenen Bestände.
Hamburgische Landesbank
- Girozentrale -
Dieter Bohlens