Die GoingPublic-Kolumne: "Kauf im Mai und bleib dabei"...
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WOLFRATSHAUSEN (GoingPublic) - ...oder vielleicht doch wieder "Sell in may and go away"? Die kommenden Tage und Wochen werden darüber entscheiden, welcher von beiden Börsenweisheiten man in diesem Jahr Glauben schenken sollte.
Ein Blick auf die Geschichte der letzten Jahre bescheinigt vor allem der Verkaufsregel ihre Daseinsberechtigung. Der Mai ist traditionell ein etwas schwieriger Börsenmonat. Daß September und Oktober seit jeher als Crashmonate gelten, ist gemeinhin bekannt. Was passiert also in der Phase zwischen Mai und September?
Die Betrachtung der letzten drei Jahre, allesamt hervorragende Börsenjahre mit überdurchschnittlichen Kursgewinnen, läßt ein recht einfaches Schema erkennen: Nach einer Frühjahrsrallye folgte jeweils die Sommerflaute, der Herbst stand für extreme Volatitlitäten, und im Winter brach die abschließende Jahresendrallye herein.
1997 bis 1999 hatten die Hauptbörsen jeweils im Frühsommer ihre damaligen Allzeithochs, danach kam es dann zu teilweise dramatischen Einbrüchen. 1997 war die Asienkrise schuld, 1998 Rußland und 1999 die vermeintliche Angst vor dem neuen Millennium. Und in diesem Jahr - vielleicht Alan Greenspan?
Eine Sache stimmt allerdings bedenklich, wenn man versucht, das obige Jahreszeitenschema auf dieses Jahr zu übertragen. In diesem Jahr folgte der Einbruch an den Märkten bereits Anfang März, so früh wie nie zuvor. Mag sein, daß ein Großteil der Frühjahrsrallye schon im Jahresausklang 1999 verfrühstückt worden war und daher nicht mehr viel übrigblieb. Möglich aber auch, daß es diesmal ganz anders kommt, als man erwarten könnte.
Der Juni gilt als ein guter Börsenmonat und hat in vergangener Zeit oft ein Zwischen- oder sogar Allzeithoch an den Börsen gebracht. Spätestens mit dem Beginn der warmen Sommermonate und Ferienzeit trocknen die Umsätze aber regelmäßig aus. Die Folge ist dann, daß für weitere Kurssteigerungen einfach nicht mehr genügend Käufer gefunden werden können und daher keine Kauflaune aufkommen kann. Weiteres Problem: Wenn im ersten Halbjahr bereits große Gewinne anfallen, schalten Institutionelle und versierte Private bewußt einen Gang zurück, um auf der sicheren Seite zu stehen.
Zwei Szenarien sind daher in den kommenden Monaten denkbar:
Erstens: Das Marktumfeld bleibt einigermaßen intakt. In diesem Fall könnte man mit einem leicht erholsamen Juni rechnen, bevor im Sommer die traditionelle Flaute einsetzt und weitere Kurssteigerungen ziemlich schwierig erscheinen läßt. Wer bis jetzt noch keine positive Jahresperformance erreichen konnte, der wird dies vermutlich auch nicht in den nächsten zwei Monaten schaffen.
Zweitens: Weitere Zinserhöhungen infolge einer realen oder auch nur eingebildeten Inflation rufen erneute Besorgnis über die Bewertung vor allem im Bereich der High Techs hervor. Auch in diesem Fall wird der Sommer sehr problematisch werden.
So oder so werden die nächsten Monate wahrscheinlich keine rechte Freude aufkommen lassen. Daß außer den "lästigen" Zinssteigerungen der FED keine richtigen Krisenherde ausgemacht werden können, taugt nicht als Ausrede. Gerade der immer noch vorherrschende Optimismus, daß es nach dem jüngsten Einbruch sicherlich genauso schnell wieder aufwärts gehen werde, sollte zur Vorsicht mahnen.
Die GoingPublic-Kolumne ist ein Service des GoingPublic-Magazins, Deutschlands führendem Börsenmagazin zu Neuemissionen und Neuer Markt. Bezogen werden kann das Magazin unter www.goingpublic-online.de. GoingPublic ist allein für die Inhalte der Kolumne verantwortlich. Informationen zu einzelnen Unternehmen stellen keine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Aktien dar. Die Kolumne erscheint in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.
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Ein Blick auf die Geschichte der letzten Jahre bescheinigt vor allem der Verkaufsregel ihre Daseinsberechtigung. Der Mai ist traditionell ein etwas schwieriger Börsenmonat. Daß September und Oktober seit jeher als Crashmonate gelten, ist gemeinhin bekannt. Was passiert also in der Phase zwischen Mai und September?
Die Betrachtung der letzten drei Jahre, allesamt hervorragende Börsenjahre mit überdurchschnittlichen Kursgewinnen, läßt ein recht einfaches Schema erkennen: Nach einer Frühjahrsrallye folgte jeweils die Sommerflaute, der Herbst stand für extreme Volatitlitäten, und im Winter brach die abschließende Jahresendrallye herein.
1997 bis 1999 hatten die Hauptbörsen jeweils im Frühsommer ihre damaligen Allzeithochs, danach kam es dann zu teilweise dramatischen Einbrüchen. 1997 war die Asienkrise schuld, 1998 Rußland und 1999 die vermeintliche Angst vor dem neuen Millennium. Und in diesem Jahr - vielleicht Alan Greenspan?
Eine Sache stimmt allerdings bedenklich, wenn man versucht, das obige Jahreszeitenschema auf dieses Jahr zu übertragen. In diesem Jahr folgte der Einbruch an den Märkten bereits Anfang März, so früh wie nie zuvor. Mag sein, daß ein Großteil der Frühjahrsrallye schon im Jahresausklang 1999 verfrühstückt worden war und daher nicht mehr viel übrigblieb. Möglich aber auch, daß es diesmal ganz anders kommt, als man erwarten könnte.
Der Juni gilt als ein guter Börsenmonat und hat in vergangener Zeit oft ein Zwischen- oder sogar Allzeithoch an den Börsen gebracht. Spätestens mit dem Beginn der warmen Sommermonate und Ferienzeit trocknen die Umsätze aber regelmäßig aus. Die Folge ist dann, daß für weitere Kurssteigerungen einfach nicht mehr genügend Käufer gefunden werden können und daher keine Kauflaune aufkommen kann. Weiteres Problem: Wenn im ersten Halbjahr bereits große Gewinne anfallen, schalten Institutionelle und versierte Private bewußt einen Gang zurück, um auf der sicheren Seite zu stehen.
Zwei Szenarien sind daher in den kommenden Monaten denkbar:
Erstens: Das Marktumfeld bleibt einigermaßen intakt. In diesem Fall könnte man mit einem leicht erholsamen Juni rechnen, bevor im Sommer die traditionelle Flaute einsetzt und weitere Kurssteigerungen ziemlich schwierig erscheinen läßt. Wer bis jetzt noch keine positive Jahresperformance erreichen konnte, der wird dies vermutlich auch nicht in den nächsten zwei Monaten schaffen.
Zweitens: Weitere Zinserhöhungen infolge einer realen oder auch nur eingebildeten Inflation rufen erneute Besorgnis über die Bewertung vor allem im Bereich der High Techs hervor. Auch in diesem Fall wird der Sommer sehr problematisch werden.
So oder so werden die nächsten Monate wahrscheinlich keine rechte Freude aufkommen lassen. Daß außer den "lästigen" Zinssteigerungen der FED keine richtigen Krisenherde ausgemacht werden können, taugt nicht als Ausrede. Gerade der immer noch vorherrschende Optimismus, daß es nach dem jüngsten Einbruch sicherlich genauso schnell wieder aufwärts gehen werde, sollte zur Vorsicht mahnen.
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