Die Gewinner des Dollarabsturz

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caaaaaaaaaa.:

Die Gewinner des Dollarabsturz

 
19.11.03 20:01
Der Dollar stürzt jetzt schon  seit 26 Monaten gegenüber den wichtigsten Handelswährungen ab und hat in dieser Zeit über 30% seines Wertes gegenüber dem Euro eingebüsst . Es ist
höchste Zeit einmal zu schauen welche Unternehmen am meisten davon profitieren können .
                                                                   
                                                                                                                                                       
Doch sammeln wir zuerst die Fakten .                                                                                                
Die Dollarhausse begann 1998 mit einem Tauschwert gegenüber dem Euro   1.16 $ / Euro      
und erreichte ihren Höhepunkt im Juli 2001 mit einem Tauschwert von          0.84$ / Euro    

Der Dollarabsturz begann im Juli 2001 mit einem Tauschwert von            0.84$/ Euro  
und steht im Moment bei ca.                                                                               1.19$/ Euro

Nun welche Möglichkeiten hat ein Unternehmen  auf solch starken Schwankungen    
zu Reagieren      
                                                                                                                       
Wenn ein Unternehmen alle Kosten ( Löhne, Rohstoffe , Steuern ) und alle Einnahmen          (Umsatz ) in einer Währung  abrechnet muss es gar nichts machen . Es besteht kein
Währungsrisiko    Möglichkeit 0

Wenn ein Internationales Unternehmen sein Währungsrisiko minimieren will muss es
nichts anderes  tun als für entsprechende Einnahmen in einer Währung im gleichen mass
Kosten in derselben haben . Diese Möglichkeit ist sehr sicher und sehr günstig . Möglichkeit 1

Wenn ein Unternehmen  Kosten und Einnahmen in einer fremden Währung nicht ausgleichen
kann  z.B. Importeur  bleibt ihm die Möglichkeit die Währungsrisiken  mit Hilfe  von   Währungs-Derivaten  ( Call oder Put –Optionen )  abzusichern . Das Problem ist nur das das
sehr teuer ist und  das Währungsrisiko deswegen meist nur bis zu 50% abgesichert wird .
Entsprechend sind die Margen dem Währungsrisiko ausgesetzt  Möglichkeit 2

Nun welches Unternehmen kann effektiv von einem Dollarabsturz  von 30 % profitieren

Es müsste ein Importeur sein der hohe Kosten ( Einkauf ) in Dollar aber gleichzeitig
keine Einnahmen in Dollars hat und gleichzeitig sein Währungsrisiko nur zum Teil mit
Derivaten absichert   ( Möglichkeit 2)

Es kommen einem sofort die Europäischen Bekleidunshändler in den Sinn . Einkauf in Asien
( Dollar-Währungen )   Verkauf  in Europa .  Der grösste Bekleidungshändler in Europa
H&M  fällt leider nicht in diese Kategorie weil die Expansion in die USA bringen schwache
Dollars ein und die Margen sind stabil also eher ein Möglichkeit 1 Unternehmen .

Also müssen wir einen Bekleidungshändler suchen dessen Margen während der Dollarhausse        1998-2001 am meisten gelitten haben .Da es nicht sooo viele kotierte Bekleidunghändler
in Europa gibt , nehmen wir als Beispiel den Händler mit dem grössten Margen-crash

Charles Voegele WKN 693 777  Umsatz 2002 = 1500 Mio.
über 750 Läden in Deutschland, Benelux, Oestereich, Schweiz  ist ein typisches Unternehmen
der Möglichkeit 2   . Kosten in Dollar für Einkauf in Asien 35-40 % des Umsatz  , Einnahmen in Dollar = 0   ,  50 % Absicherung des Währungsrisiko mit Derivaten .
Schauen wir uns mal die  Brutto-Margenentwicklung  der letzten 5 Jahre  an .

1998 – 7. 2001 in der Zeit der Dollarhausse die Marge schmolz wie Schnee an der Sonne von
56 % auf nur noch 47 %   oder anders gesagt bei 50 % Absicherung  = 80 Mio. weniger Cash .
Dann war die  Dollarhausse zu ende und der Dollarabsturz begann

Juli 2001 – Juli 2003  die Bruttomarge erholt sich fast parallel zum Euro von 47 % auf 57 %

Interessant ist auch zu wissen das die Bekleidungshändler die Lieferungen 6 Monate zum voraus ( bei Bestellung )  zahlen müssen , also die ausgewiesenen Brutomargen real 6-9
Monate verzögert sind . Nun gut der Dollar hatte vor 9 Monaten noch 15 % mehr Wert

Da wird es noch einige schöne Ueberraschungen geben beim veröffentlichen der Zahlen für 2003

gruss und viel glück bei euer Währungsabsicherung !
Müder Joe:

Blödsinn. Man kann alles hedgen.

 
20.11.03 00:39
Sofern man es will. Margen bleiben berechenbar. Alles andere ist Zockerei.

Glaubst Du im Ernst, daß die Ölindustrie oder sonstige exportintensive Industrien sich von Währungsschwankungen heiß machen lassen?

Dann hätten sie ihr Geschäft nicht verstanden und wären schon längst weg vom Fenster.

calexa:

Ich glaube

 
20.11.03 00:47
die machen sich sogar sehr verrückt. Denn ansonsten müßten diese ja jede Währungsschwankung voraussehen - das ist jedoch unmöglich. Man kann sicherlich einen Teil absichern, aber nicht das gesamte Unternehmensergebnis.

Und noch etwas Müder Joe:
Wenn die Unternehmen von Währungsschankungen unberührt blieben, warum klagt dann die Wirtschaft ab bestimmten Wechselkurszonen? Weil sie von diesen Wechselkursen unberührt bleibt???? Nene, sonst wäre es ja zu einfach.

So long,
Calexa
www.investorweb.de
geldschneider:

@caash Interessanter Beitrag!

 
20.11.03 18:08
Hat dafür einen Stern verdient! meine ich.

Man könnte auch umgekehrt schauen, welche Unternehmen haben Verluste durch den starken Euro, schwachen Dollar.

Und außer den Bekleidungsunternehmen gibt es sicher auch noch mehr Profiteure vom
Euro/dollar Verhältnis!

Für Depots mit US Werten, oder auf US $ Basis Werten, zu denen meines auch gehört empfielt sich auf jeden Fall eine Währungsabsicherung. Mit einem Euro/Dollar Call.

Es ist sicher nicht einfach, genau diese Summe zu berechnen,die man absichern will, wenn man nicht ständig damit zu tun hat.

Und den richtigen Optionsschein dann auch noch zu finden, an dem die Bank nicht
unfaire Bewertungen stellt. Das ist nicht einfach!

Meine Beiden $ Fonds haben sich wegen des Währungsverfalls sehr schlecht entwickelt.
Ich habe mich heute von diesen entledigt. Allerdings auch von andern Fonds, die auch
überwiegend in US werte investiert waren, die entwickelten sich zunehmend schlechter.

der einzige der gut liegt ist der "Goldfond". Ob die eine Währungssicherung drin haben weiß ich nicht. Ich nehme es aber an, Die entwicklung ist 50 % in 1 1/4 Jahren.

good Trades
geldschneider

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