Die folgenschwersten Schulmassaker

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Elan:

Die folgenschwersten Schulmassaker

 
27.04.02 18:25
8. Juni 2001: Bei einem Amoklauf in einer Grundschule in der japanischen Stadt Ikeda ersticht ein vermutlich psychisch kranker Mann 8 Kinder. 13 weitere Schüler und 2 Lehrer werden verletzt. Der mit einem Küchenmesser bewaffnete 37-Jährige wird schließlich von 2 Lehrern überwältigt.

20. April 1999: Zwei mit Gewehren und Sprengstoff bewaffnete Jugendliche stürmen in die Columbine High School in Littleton im US- Bundesstaat Colorado und töten 12 Schüler und 1 Lehrer. Anschließend erschießen sich die 17 und 18 Jahre alten Täter selbst.

24. März 1998: In der Stadt Jonesboro im US-Bundesstaat Arkansas locken 2 Jungen im Alter von 11 und 13 Jahren mit einem falschen Feueralarm die Schüler aus der Westside Middle School und eröffnen dann das Feuer aus einem Gebüsch: 4 Mädchen und 1 Lehrerin sterben. Der 13-Jährige war von seiner Freundin verlassen worden.

30. März 1997: Ein Mann (42), der die Entführung und Vergewaltigung seiner Tochter rächen will, beschießt in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa zwei Schulhöfe. 4 Kinder und 2 Lehrer kommen ums Leben. Der Todesschütze wird hingerichtet.

13. März 1996: Beim schlimmsten Massaker der jüngeren britischen Kriminalgeschichte sterben in der Turnhalle der Grundschule von Dunblane in Schottland 11 Mädchen, 5 Jungen und 1 Lehrerin. Der Pistolenschütze, ein entlassener Jugendbetreuer, richtet sich selbst.

3. Juni 1983: Auf einem Schulhof im hessischen Eppstein- Vockenhausen werden 3 Kinder im Alter von 11 und 12 Jahren, 1 Lehrer und 1 Verkehrspolizist von einem 34-Jährigen erschossen. Danach begeht der Mann Selbstmord.

11. Juni 1964: Ein Invalide stürmt mit einem Flammenwerfer bewaffnet die Volksschule in Volkhoven bei Köln. 8 Kinder erleiden tödliche Brandverletzungen. Bevor der Amokläufer Gift nimmt, ersticht er 2 Lehrerinnen.
Elan:

Amoklauf. Wie kommts dazu...

 
27.04.02 18:27
Hamburg (dpa) - Meistens verbergen sich hinter einem Amoklauf unbewältigte psychische Konflikte. Bei den Tätern haben sich nach Experteneinschätzung Angst, Eifersucht, Scham oder Demütigung oft lange aufgestaut. Die Wut - das Wort Amok kommt aus der malaiischen Sprache und bedeutet Wut - wird unbeherrschbar. Fast alle Amokläufer sind Männer. Und häufig richten sie mit Schusswaffen ein Blutbad an.

Sehr viele Amokläufer richten ihre Waffe gegen sich selbst. Der typische Amokläufer ist nach Erkenntnissen der Polizeipsychologen bieder und unauffällig, zeigt seine Gefühle nicht und neigt zu Selbstüberschätzung. Neben psychisch schon länger kranken Tätern gibt es auch Amokläufer, die aus banalen Gründen plötzlich «ausrasten».

Der - vor Erfurt - folgenschwerste Amoklauf im Nachkriegs- Deutschland geschah im Sommer 1964. Damals brachte ein geistesgestörter Invalide mit einem Flammenwerfer und einer Lanze zehn Menschen um.
Schnorrer:

Ich glaube, daß jeder, wirklich jeder, der nie

 
27.04.02 20:13
Distanz zu sich selbst geübt hat oder üben mußte, ein potentieller Amokläufer ist.

Die meisten Menschen leben ihr Leben unreflektiert, d. h.: sie planen nicht. Wenn man zur Bank geht und einen Sparvertrag oder eine sonstige 10-jährige Verpflichtung eingeht, nennt man das im offiziellen Jargon "Planung". Aber die wahre Planung bedeutet: was passiert, wenn ich diese Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann?

Das gesamte Ossi-Land ist m. E. ein Amok-Potential. Die haben noch kein Gespür für Selbstverantwortung.
mod:

schnorrer, "gut analysiert", ehrlich o.T.

 
27.04.02 20:15
Hill:

Da hab ich aber Glück gehabt !

 
27.04.02 20:30
Da ich im "Ossi-Land" schon gearbeitet habe. Sogar meinen Urlaub habe ich im "Amok-Potential-Land" verbracht. Das ich das überlebt habe ! Ich kann es nicht glauben !
Elan:

was ich mich frage ist:

 
27.04.02 20:40
wieso töten sich die amokläufer stets nach ihrer tat...???
Egozentriker:

Elan

 
28.04.02 00:37
Die Ausweglosigkeit der Situation im Hinblick auf die Tat, verbunden mit der emotionalen Verfassung in diesem Moment lässt wahrscheinlich in den allermeisten Fällen keine andere Handlungsweise zu.
vega2000:

Zum Verständnis

 
28.04.02 00:46
Die Aggression des Täters richtet sich nicht nur auf Andere, sondern auch auf sich selbst, -im Sinne eines erweiterten Suizids.
vega2000:

"Gequälte Täter"

 
28.04.02 01:20

"Traumatische Spiele"
Auslöser für einen Amoklauf wie in Erfurt sind nach Ansicht von Psychologen oft Kränkungen. Für die Schüler, die Augenzeugen der Tat wurden, beginnt eine quälend lange Zeit der Verarbeitung.



Die Psyche eines Amokläufers steckt voller Widersprüche. Zumeist sind sie aufs schwerste gekränkt worden, wollen sich am Ort des Geschehens rächen. "In den seltensten Fällen wird dabei aber auch der Mensch getötet", sagt Psychologe Steffen Dauer aus Halle, "der tatsächlich diese Kränkung begangen hat." Die Täter seien meist intelligente und differenzierte Menschen, die jedoch Konflikte nicht selbst lösen könnten.
"Amokläufern sind einige Besonderheiten gemein: Sie sind sehr introvertiert, wenig im sozialen Umfeld integriert und haben über einen längeren Zeitraum Kränkungen erfahren und Enttäuschungen erlebt", sagte Dauer. Die Psychologie wisse jedoch nur bedingt etwas über die Empfindungen der Täter, da sie meist die Tat nicht überlebten und man auf die Aussagen ihrer Umfelds angewiesen sei. "Ein Choleriker wird jedoch nie Amokläufer werden", sagte Dauer.

Bei einem klassischen Amoklauf handle der Täter ungezielt und töte Menschen beliebig. "Die Tat dient dem Abbau von Spannungen." Das Verhalten des klassischen Amokläufers sei ferner darauf angelegt, selbst zu sterben - entweder durch Selbstmord oder durch den Zugriff der Polizei "Eine geplante und gezielte Tötung mehrerer Menschen ist eine Serientötung." Darum könne hier eher von einer Schuldfähigkeit des Täters ausgegangen werden, sagte Dauer. Häufig werde aber der Eindruck eines Amoklaufs erweckt, weil es in Folge des Geschehens weitere Opfer gäbe.

Benutze der Amokläufer eine Schusswaffe, sei ihm der Umgang damit durch das soziale oder familiäre Umfeld vertraut. "Wir finden keinen Täter, der nicht schon vorher Kontakt zur Waffe hatte und sie sich extra für die Tat gekauft hat", sagte Dauer. Dafür sei die Hemmschwelle zu hoch.

Schüler müssen durch "traumatische Spiele" verdrängen

Die Bilder vom tödlichen Amoklauf in Erfurt werden nach Expertenansicht die betroffenen Schüler wahrscheinlich monatelang in ihrem Unterbewusstsein quälen. "Die größte Gefahr bei der emotionalen Verarbeitung besteht darin, dass die Kinder Schuldgefühle entwickeln. Sie glauben dann, sie seien mitverantwortlich an dem Amoklauf", sagte der Trauma-Psychologe Christian Lüdke. Er ist Geschäftsführer der Gesellschaft Human Protect, die Opfer von Gewalttaten psychologisch betreut.

Die Erfurter Schüler müssten nach Beendigung des Dramas bald damit beginnen, die schrecklichen Bilder durch "traumatische Spiele" zu verdrängen. "Sie spielen solche Szenarien in ihrer Fantasie, beim Malen oder Erzählen so lange durch, bis sie eine Lösung finden. Hundert Mal stellen sie sich die Leiche des toten Lehrers vor, beim 101. Mal ist er dann im Krankenhaus gestorben und das Ereignis wird vorstellbar", erklärte Lüdke. Dieser Verarbeitungsprozess könne länger als drei Monate dauern.

Die Eltern dürften in diese "Interventionsfantasien" nicht eingreifen. Es sei völlig normal, wenn sich ihre Kinder in den nächsten Tagen nicht normal verhielten. "Manche sind stille Verarbeiter und verstummen, andere sind besonders aggressiv", sagte Lüdke.

Quelle:Der Spiegel

Kicky:

das kann man nicht auf die Ossis schieben

 
28.04.02 01:51
das ist doch wirklich unglaublich,denen generell fehlende Selbstverantwortung vorzuwerfen.Offensichtlich war dies einer von den jungen Männern,die Ihre Agressionen nicht verarbeiten können,und die findet man überall.Schwierigkeiten mit den Eltern und den Lehrern.
news.independent.co.uk/europe/story.jsp?story=289735
Elan:

wer hat denn hier irgendetwas auf ossis

 
28.04.02 02:47
geschoben?

Amok...Reizüberflutung und mangelnde Anerkennung, sowie schlechte Behandlung von Mit Menschen ist kein Ostproblem, das ist global!

Mobbing und überhebliche und ignorante Art mit Menschen umzugehen dürfte einer Hauptauslöser zu sein.

Elan
Elan:

Kicky? wasn nu? o.T.

 
28.04.02 13:14
Kicky:

sch....

 
28.04.02 13:23
"Das gesamte Ossi-Land ist m. E. ein Amok-Potential. Die haben noch kein Gespür für Selbstverantwortung"s.o.
Elan:

Kicky

 
28.04.02 13:34
ist mir gar nicht aufgefallen...aber ich muss sagen, ich sehe das jetzt auch so wie du...

@schnorrer: ist sehr wenig real dieser satz von dir...und überhaupt, mein Mitarbeiter ist ein Ossi...und am A...lieber wie so mancher Wessi, der hat wenigstens noch eine gesunde Einstellung zur Arbeit un Pflichtbewusstsein und Verantwortungsbewusstsein ist bei ihm enorm ausgeprägt.

Soviel dazu.

Thüringen rulezzz.....
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