Aktienfonds – Auf welche Investments auch in schweren Zeiten Verlass ist
Die glorreichen sieben
Es gibt sie noch: Fonds, die der Krise trotzen und unbeirrt ihre Bahnen ziehen. Euro stellt 7 Manager vor, die dafür sorgen, dass ihre Fonds zuverlässig Geld verdienen.
Von über 200 weltweit und 260 in Europa anlegenden Aktienfonds sind nur 7 übrig geblieben. Bei ihnen stehen Chance und Risiko in einem ausgewogenen Verhältnis. Perfekte Fonds für Einsteiger, denn sie schonen die Nerven durch geringe Schwankungen und sind trotzdem überdurchschnittlich erfolgreich.
Fidelity European Growth (973 270)
Fidelity Manager Bolton sieht sich als „Contrarian“. Er sucht nach den Stiefkindern der Börse, nach Unternehmen, die seiner Ansicht nach momentan zu billig gehandelt sind. Zusammen mit 56 Analysten durchforstet er die europäischen Aktien nach Titeln. Seine Schlüsselkriterien: Unternehmen, die restrukturieren und vor einem Turnorund stehen, Firmen die unbemerkt von einer breiten Öffentlichkeit wachsen, Papiere, die unter ihrem Buchwert gehandelt werden, Übernahmekandidaten, die 2aus der Mode“ sind, und Dividendenwerte, die im Vergleich zu den direkten Wettbewerbern deutlich billiger zu haben sind. Das Portfolio umfast 230 Aktien. Der Schwerpunkt liegt auf mittleren und kleineren Unternehmen. Sie machen etwas mehr als die Hälfte des Fonds aus. „Hie ist es einfacher, noch Werte zu finden, die von den Investmenthäusern nicht so gut recherchiert werden“, meint Bolton.
Größte Positionen sind Telecom Italia (2,2 %), British Energy, Royal & Sun Alli., Unilever (alle 2,1 %), Bank of Ireland (2,0 %).
Kosten 5,25 % Ausgabeaufschlag und 1,5 % Jahresgebühr. Mindesanlage 2000 €. Sparpläne bereits ab 50 €
Templeton Growth (971 025)
Der 36jährige Murdo Murchison managt einen der ältesten und en wohl berühmtesten Fonds der Welt. Schon unter Sir John Templeton wurde der Fonds nach demselben Prinzip gemanagt wie heute: volle Konzentration auf unterbewertete Unternehmen. Der Investmentfonds ist mit 12 Milliarden $ der größte in Deutschland zugelassenen Aktienfonds.
Größte Positionen:Cheung Kong (2 %), Samsung, Seinsbury, ENI, Shell Transport (je 1,5 %)
Kosten: 5,75 % Ausgabeaufschlag und 0,9 % Jahresgebühr. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fonds schüttet der Fonds zwei Mal pro Jahr Erträge aus.
Astra Fonds (977 700)
Ist offiziell weltweit ausgerichtet, doch seine deutsche Herkunft kann der von Jens Ehrhardt verwaltete Fonds, nicht verleugnen. Aktuell stecken 55 % in Aktien aus Deutschland, vor allem in Werten aus dem Mdax. Der Anlageschwerpunkt sind mittelgroße Firmen. Je nach Marktphase wird aber auch in Blue Chips investiert. In schwierigen Börsenphasen fährt Ehrhardt die Cash-Quote stark nach oben – bis zu zulässigen 49 %. Aktuell liegt sie bei 20 %. Neben dem Astra-Fonds managt Ehrhardt weitere Fonds, die nahezu identisch ausgerichtet sind. So den FFM-Fonds, den Mischfonds FI Alpha Global. Auch der Scontinvest German Equity, einer der besten Fonds des vergangenen Jahres trägt seine Handschrift.
Ehrhardts Fondslieblinge sind seit Jahren dieselben – bodenständige deutsche Werte wie Kali & Salz oder Koenig & Bauer.
Größte Positionen: Kali & Salz (9,7 %), Allianz (4,9 %), Bilfinger Berger (4,6 %), Koenig & Bauer (4,2%), Karstadt Quelle (3,9 %).
Kosten: kein Ausgabeaufschlag, Jahresgebühr 1,55 %
Lingohr-Systematic (977 479)
Frank Lingohr ist der Kalkulator unter den Vermögensverwaltern und Fondsmanagern. Mit Hilfe des Computerprogramms Chicco, das 120 Kennzahlen verarbeitet, filtert er aus 12000 Aktien weltweit die interessantesten 20 % heraus. Was dann tatsächlich in den Fonds wandert, bestimmt Lingohr ohne Maschine. Aber „Der Computer hilft, die Emotionen im Griff zu halten“, sagt Lingohr. Seit 1983 ist er selbstständig, davor arbeitete er für Merrill Lynch.
Größte Positionen: Unilever, Wolters Kluwer, Philip Morris, DSM (alle 1,7 %), Nutreco (1,6 %).
Kosten: 5 % Ausgabeaufschlag und 1,65 % Jahresgebühr.
Morgan Stanley Global Small (986 743)
Den Nebenwerte-Fonds von Morgan Stanley managen zwei Damen und ein Herren. Federführend: Margaret Naylor. 371 Werte finden sich derzeit im Portfolio – das sorgt für jede Menge Stabilität. Das Quartett tauscht dabei eifrig um: Drei Viertel werden jährlich ausgewechselt. Vor allem Industrie- und finanzwerte liegen derzeit im Fondsdepot. Die Hauptkriterien bei der Auswahl: Firmen die zwar langsamer wachsen als vermeintliche Highflyer, dafür aber mehr Substand für ständig steigende Erlöse mitbringen. Wicht ist dabei vor allem, dass die Unternehmen Cash-Flow erwirtschaften, der entweder investiert wird, oder als Dividende an die Aktionäre ausgezahlt wird.
Größte Positionen: Neopost (1,8 %), Asatsu (1,6 %), Swedish Match (1,5 %), Campari (1,3 %), TOC (1,2 %)
Kosten: Ausgabeaufschlag 5,75 %, Jahresgebühr 1,65 %
Nordea European Value (973 347)
Von Ost nach West hat sich Tom Stubbe Olsen orientiert. 1998 wechselte er vom Nordea Far Eastern und zum Norde European Value. Bei beiden Fonds äderte er die Einstiegskriterien. Investiert wird nur in Unternehmen, die zwei Bedingungen erfüllen: sie müssen freien Cash-Flow erwirtschaften und gleichzeitig an der Börse mindestens 50 % unter Wert gehandelt werden.
Größte Positionen: Hahtamaki Oyi (3,2%), Coloplast und Amer Group (je 2,8 %), Campari (2,7 %), Autoliv (2,6 %)
Koten 5 % Ausgabeaufschlag und Jahresgebühr 1,5 %
Templeton European (971 659)
Langfristig, das ist die Lieblingsvokabel von Ken Cox, dem Manager des Fonds. Im Schnitt werden ein Viertel des Depots pro Kalenderjahr ausgetauscht. „Wir legen langfristig an, weil wir langfristig analysieren.“, sagt Cox. Nur Werte, die für die nächsten 3-5 Jahre gute Aussichten bieten, kommen ins Portfolio. Angenehmer Nebeneffekt: Die Kosten für Umschichtungen fallen sehr niedrig aus und zehren nicht am Fondsvermögen. 35 Profis arbeiten bei Templeton. Jeder Manager ist auch Analyst für eine bestimmte Branche – und die betreut er weltweit. Das jeweilige Know-How kommt der ganzen Truppe zugute.
Größte Positionen: Philips (2,3 %), Signet Group (2,2 %), Invensys (2,1 %), Oce und Hays (je 1,9 %)
Kosten 5,25 % Ausgabeaufschlag, Jahresgebühr 1,5 %
Tigerente