Der Entflechtungs-Mythos lebt weiter
Die schöne neue Steuerfreiheit bei Veräußerungsgewinnen sollte eigentlich helfen, die verflochtene Deutschland AG zu entwirren. Schließlich ging es darum, Überkreuzbeteiligungen aufzulösen, die Macht personeller Netzwerke zu schmälern, Kontrollmechanismen zu stärken und damit insgesamt frischen Wind in Corporate Germany zu bringen. Doch von einigen Ausnahmen abgesehen - so verkaufte die Deutsche Bank Anteile an der Münchener Rück, an Continental und der Deutschen Börse; Allianz und Münchener Rück bauten Teile ihrer Überkreuzbeteiligung ab - hat die seit Anfang 2002 geltende Steuerfreiheit nicht viel bewirkt. Die Kumpanenökonomie lebt weiter.
Schuld daran ist auch die Entwicklung an den Börsen. Denn viele Konzerne sitzen bei ihren Beteiligungen nach den starken Kursverlusten gar nicht mehr auf hohen verdeckten Buchgewinnen, die durch einen Verkauf gehoben werden könnten. Im Gegenteil: Nun handelt es sich oft um stille Buchverluste. Doch diese sind nicht mehr länger steuerlich abzugsfähig. Und so überlegen es sich viele Gesellschaften doppelt, ob sie ihre Beteiligungen versilbern sollen.
Die Strategen der Deutschen Bank haben die Entwicklung bei den Buchgewinnen einmal überschlagen. Ende 1999 hatten allein die Beteiligungen an Dax-Unternehmen einen Marktwert von 400 Mrd. Euro. Diese standen bei den Eigentümern - meistens Banken und Versicherungen - lediglich mit 100 Mrd. Euro in den Büchern. Die damaligen Buchgewinne von 300 Mrd. Euro betragen im Schnitt jetzt gerade noch 23 Mrd. Euro. dde/hz.
Welt.de
Die schöne neue Steuerfreiheit bei Veräußerungsgewinnen sollte eigentlich helfen, die verflochtene Deutschland AG zu entwirren. Schließlich ging es darum, Überkreuzbeteiligungen aufzulösen, die Macht personeller Netzwerke zu schmälern, Kontrollmechanismen zu stärken und damit insgesamt frischen Wind in Corporate Germany zu bringen. Doch von einigen Ausnahmen abgesehen - so verkaufte die Deutsche Bank Anteile an der Münchener Rück, an Continental und der Deutschen Börse; Allianz und Münchener Rück bauten Teile ihrer Überkreuzbeteiligung ab - hat die seit Anfang 2002 geltende Steuerfreiheit nicht viel bewirkt. Die Kumpanenökonomie lebt weiter.
Schuld daran ist auch die Entwicklung an den Börsen. Denn viele Konzerne sitzen bei ihren Beteiligungen nach den starken Kursverlusten gar nicht mehr auf hohen verdeckten Buchgewinnen, die durch einen Verkauf gehoben werden könnten. Im Gegenteil: Nun handelt es sich oft um stille Buchverluste. Doch diese sind nicht mehr länger steuerlich abzugsfähig. Und so überlegen es sich viele Gesellschaften doppelt, ob sie ihre Beteiligungen versilbern sollen.
Die Strategen der Deutschen Bank haben die Entwicklung bei den Buchgewinnen einmal überschlagen. Ende 1999 hatten allein die Beteiligungen an Dax-Unternehmen einen Marktwert von 400 Mrd. Euro. Diese standen bei den Eigentümern - meistens Banken und Versicherungen - lediglich mit 100 Mrd. Euro in den Büchern. Die damaligen Buchgewinne von 300 Mrd. Euro betragen im Schnitt jetzt gerade noch 23 Mrd. Euro. dde/hz.
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