Die Börse verlangt zu viel von den US-Verbrauchern

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mothy:

Die Börse verlangt zu viel von den US-Verbrauchern

 
15.03.02 04:06
Aus der FTD vom 15.3.2002  
Das Kapital: Die Börse verlangt zu viel von den US-Verbrauchern

Undank ist der Welt Lohn. Die US-Verbraucher haben 2001 drei Prozent mehr ausgegeben als 2000 und damit der ganzen Weltwirtschaft unter die Arme gegriffen. Aber statt Dank zu ernten, werden sie als Verschwender angesehen, meint Merrill Lynch.Stimmt. Und es stimmt auch, dass das finanzielle Nettovermögen der Haushalte, also die Aktiva abzüglich der Schulden, in den USA höher ist als in allen anderen G7-Nationen. Zudem sind Häuser in Amerika deutlich billiger als anderswo, sodass die Haushalte nicht so viel sparen müssen. Und schließlich wäre die US-Sparquote deutlich höher, wenn Abschreibungen auf private Häuser mitgezählt würden, wie in England.

An der Börse indes geht es um eine andere Frage: Ob die Konsumausgaben weiter um nominal 6,1 Prozent steigen, wie zwischen 1992 und 2000. Nie und nimmer, trotz der Steuersenkungen. Die Arbeitslosenquote ist von Anfang 1992 bis Ende 2000 von 7,4 auf vier Prozent gesunken. Die gemessene Sparquote - irgendwo muss das Leistungsbilanzdefizit herkommen - ist von 8,7 auf ein Prozent gefallen. Das hat die Ausgaben um etwa ein halbes Prozent jährlich beflügelt. Der Rest geht auf das Konto zusätzlicher Schulden, die um 7,2 Prozent pro Jahr gewachsen sind.


Die Firmen sind ihrerseits massiv verschuldet und sitzen auf Überkapazitäten. Da gibt es nur eins: sparen, auf Kosten der Verbraucher. Das ist die Schattenseite von Flexibilität und Produktivität. Es wäre schon gut, wenn der Konsum um nominal fünf Prozent wachsen könnte. Das Markt-KGV von 26 ist unter diesen Umständen mehr als dankbar.






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