Die Angstmacher

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vega2000:

Die Angstmacher

 
23.06.02 23:21
Die Erklärung des Al-Qaida-Sprechers Abu Ghaith zur Verantwortung für den Anschlag in Djerba und der Funktionsfähigkeit der Gruppe lässt Schlimmes befürchten. Die Botschaft: Al-Qaida und seine Führung sind am Leben, dem Terrornetz geht es den Umständen entsprechend gut. Die Nachricht scheint authentisch und neueren Datums zu sein, was ein Stimmenvergleich und die Textanalyse mit Bezügen auf politischen Streit in den USA vermuten lassen.

Für die Anti-Terror-Spezialisten ist diese Botschaft allerdings nicht überraschend, weil wichtigste Merkmale des Al-Qaida-Netzes eben seine Verzweigtheit und die wenig fassbare Organisation sind. Nachdem nur wenige Top-Terroristen aus der Führung der Gruppe getötet oder verhaftet wurden, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Spitze um den vermutlich sehr lebendigen Osama bin Laden regruppieren würde. Die Anschlagsankündigung des Sprechers kommt fast zwei Wochen vor dem symbolbeladenen amerikanischen Nationalfeiertag und wird ihre Wirkung erzielen. Terror regiert vor allem mit der Furcht.

Umso irritierender, dass die Anti-Terror-Allianz so einfallslos auf die Drohung reagiert. Al-Qaida ist kein Haufen von Sozialrevolutionären oder weltverbessernden Gerechtigkeitsfanatikern, denen mit klassischem Appeasement beizukommen wäre. Aufklärung, Unterwanderung, Fahndung, Polizeiarbeit und Militär – das sind die Mittel gegen den Terror. Und endlich auch ein politisches Konzept, wie dem Islamismus in seinen Brutstätten besser begegnet werden kann. Die EU-Regierungschefs hätten auf ihrem Einwanderungs- und Entwicklungshilfe-Gipfel ein deutlicheres Wort dazu finden können.  

SZ
vega2000:

„Der Krieg gegen die USA fängt erst an“

 
23.06.02 23:25
Al-Qaida-Sprecher Suleiman Abu Ghaith hat im Fernsehsender Al-Dschasira weitere Anschläge angekündigt. Auszüge aus der Erklärung im Wortlaut:
(...) „Acht Monate nach dem amerikanischen Krieg gegen Afghanistan (...) sind Scheich Osama bin Laden (...) und Mullah Omar am Leben (...) entgegen der Gerüchte, nach denen sie in Tora Bora umgekommen sind.“ (...) „Die ganze Welt und die befreundeten Mudschaheddin werden bald das Vergnügen haben, Osama bin Laden im Fernsehen zu sehen.“ (...) „Der Kampf zwischen uns und den Amerikanern ist ein Kampf zwischen den Guten und den Bösen. Amerika repräsentiert den Kopf des Bösen. Wir sind davon überzeugt, dass der Sieg unabwendbar auf der Seite der Moslems sein wird.“

(...) „Amerika muss sich vorbereiten und den Sicherheitsgurt enger schnallen. Wir werden dort zuschlagen, wo (die US-Bürger) es nicht erwarten.“ (...) „Der Krieg gegen die USA fängt erst an (...). Ich kann sagen, dass 98 Prozent der Anführer von Al-Qaida unbeschadet sind und dass die Organisation nicht berührt wurde.“ (...) „Unsere militärischen, sicherheitstechnischen, wirtschaftlichen und kommunikativen Fähigkeiten sind intakt. Wir überwachen erneut amerikanische Ziele. Die Moslems werden ihre Freude haben.“

(...) „Wir hören nicht auf, Amerika auf der ganzen Welt zu treffen. Wir haben noch immer die Möglichkeiten dazu. Die ganze Welt wird sehen, dass es nicht nur Drohungen sind.“ (...) „Unsere Mitglieder sind bereit, Operationen gegen amerikanische und jüdische Ziele vorzunehmen.“

(...) „Die Operation gegen die Synagoge auf Djerba wurde von einem jungen Mitglied der Organisation Al-Qaida durchgeführt, der es nicht mehr ertragen konnte, wie seine Brüder in Palästina sich töten ließen, während die Juden spazieren gehen, sich amüsieren und ihre Rituale öffentlich praktizieren können.“

(...) „Die palästinensische Sache ist Opfer des Verrats und des sehr großen Komplotts, der von verräterrischen arabischen und moslemischen Regierungen angezettelt wurde.“ (...) „Die Initiative von (dem saudiarabischen Kronprionzen) Emir Abdullah bedeutet den Moslems nichts. Sie ist ein Komplott und ein großer Verrat.  

SZ
vega2000:

Al-Qaida bekennt sich zu Anschlag auf Djerba

 
23.06.02 23:31

Al-Dschasira
Al-Qaida bekennt sich zu Anschlag auf Djerba


Suleiman Abu Ghaith, Sprecher der Organisation, hat in einer vom Fernsehsender Al-Dschasira ausgestrahlten Erklärung die Verantwortung für die Tat übernommen und zugleich ein Interview mit Osama bin Laden angekündigt.
Bei dem Anschlag auf die jüdische Synagoge waren im vergangenen April 19 Menschen getötet worden, darunter 14 deutsche Touristen. Bereits kurz nach dem Attentat waren Hinweise auf eine Verbindung des tunesischen Selbstmordattentäters zu El Kaida aufgetaucht.

„Diese Operation wurde von einem jungen Mitglied der El-Kaida-Organisation verübt, das nicht zusehen konnte, wie seine Brüder in Palästina sich töten lassen müssen, während die Juden spazieren gehen, sich amüsieren und ihre Rituale (in Tunesien) öffentlich begehen können“, sagte Abu Ghaith.

Auf dem Tonband drohte Abu Gheith gleichzeitig mit neuen Anschlägen gegen amerikanische Ziele und kündigte an, Bin Laden werde sich in den kommenden Wochen im Fernsehen zeigen. Er, der Anführer der afghanischen Taliban, Mullah Omar, und das ägyptische El-Kaida-Führungsmitglied Eiman el Sawahiri seien noch am Leben und erfreuten sich bester Gesundheit.

Neue Terrorwarnung in den USA

Knapp zwei Wochen vor dem amerikanischen Nationalfeiertag, der am 4. Juli traditionell mit großen Volksfesten gefeiert wird, haben die US-Behörden erneut vor Terroranschlägen gewarnt.

Das Bundeskriminalamt FBI informierte, dass Terroristen in den USA und Drittländern Anschläge mit Tankwagen auf Synagogen und andere jüdische Einrichtungen planen könnten. US-Präsident George W. Bush bezeichnete die Hinweise als Anlass zu besonderer Wachsamkeit.

Die Warnung geht auf Informationen zurück, die einige der El-Kaida- Gefangenen auf dem Stützpunkt Guantanamo Bay in Kuba preisgaben, hieß es. Die Hinweise seien allerdings nicht präzise.

Als „unglaubwürdig“ schätzte das FBI dagegen den Hinweis eines libanesischen Einwanderers ein, der auf die Möglichkeit eines Anschlags am 4. Juli in Las Vegas hingewiesen hatte. Das FBI verhörte den Mann viereinhalb Stunden. Er hatte nach eigenen Angaben ein Telefongespräch mitgehört, in dem von einem bevorstehenden Anschlag in Las Vegas die Rede gewesen sein soll.

SZ
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