Die Erklärung des Al-Qaida-Sprechers Abu Ghaith zur Verantwortung für den Anschlag in Djerba und der Funktionsfähigkeit der Gruppe lässt Schlimmes befürchten. Die Botschaft: Al-Qaida und seine Führung sind am Leben, dem Terrornetz geht es den Umständen entsprechend gut. Die Nachricht scheint authentisch und neueren Datums zu sein, was ein Stimmenvergleich und die Textanalyse mit Bezügen auf politischen Streit in den USA vermuten lassen.
Für die Anti-Terror-Spezialisten ist diese Botschaft allerdings nicht überraschend, weil wichtigste Merkmale des Al-Qaida-Netzes eben seine Verzweigtheit und die wenig fassbare Organisation sind. Nachdem nur wenige Top-Terroristen aus der Führung der Gruppe getötet oder verhaftet wurden, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Spitze um den vermutlich sehr lebendigen Osama bin Laden regruppieren würde. Die Anschlagsankündigung des Sprechers kommt fast zwei Wochen vor dem symbolbeladenen amerikanischen Nationalfeiertag und wird ihre Wirkung erzielen. Terror regiert vor allem mit der Furcht.
Umso irritierender, dass die Anti-Terror-Allianz so einfallslos auf die Drohung reagiert. Al-Qaida ist kein Haufen von Sozialrevolutionären oder weltverbessernden Gerechtigkeitsfanatikern, denen mit klassischem Appeasement beizukommen wäre. Aufklärung, Unterwanderung, Fahndung, Polizeiarbeit und Militär – das sind die Mittel gegen den Terror. Und endlich auch ein politisches Konzept, wie dem Islamismus in seinen Brutstätten besser begegnet werden kann. Die EU-Regierungschefs hätten auf ihrem Einwanderungs- und Entwicklungshilfe-Gipfel ein deutlicheres Wort dazu finden können.
SZ
Für die Anti-Terror-Spezialisten ist diese Botschaft allerdings nicht überraschend, weil wichtigste Merkmale des Al-Qaida-Netzes eben seine Verzweigtheit und die wenig fassbare Organisation sind. Nachdem nur wenige Top-Terroristen aus der Führung der Gruppe getötet oder verhaftet wurden, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Spitze um den vermutlich sehr lebendigen Osama bin Laden regruppieren würde. Die Anschlagsankündigung des Sprechers kommt fast zwei Wochen vor dem symbolbeladenen amerikanischen Nationalfeiertag und wird ihre Wirkung erzielen. Terror regiert vor allem mit der Furcht.
Umso irritierender, dass die Anti-Terror-Allianz so einfallslos auf die Drohung reagiert. Al-Qaida ist kein Haufen von Sozialrevolutionären oder weltverbessernden Gerechtigkeitsfanatikern, denen mit klassischem Appeasement beizukommen wäre. Aufklärung, Unterwanderung, Fahndung, Polizeiarbeit und Militär – das sind die Mittel gegen den Terror. Und endlich auch ein politisches Konzept, wie dem Islamismus in seinen Brutstätten besser begegnet werden kann. Die EU-Regierungschefs hätten auf ihrem Einwanderungs- und Entwicklungshilfe-Gipfel ein deutlicheres Wort dazu finden können.
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