DIE AKTIEN DES TODES...

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Infomatec kein aktueller Kurs verfügbar
 
Nase:

DIE AKTIEN DES TODES...

 
17.11.00 12:50
Ich sehe schon bald die Meldung in den Zeitungen, dass über 50 %
der Spielcasinos dicht machen müssen, weil keiner mehr in diesen
zocken will. Der Grund ist aber nicht das fehlende Interesse an
Glücksspielen, sondern die Konkurrenz. Der grösste ist dabei der
Neue Markt. Einst als deutsche Technologiebörse gefeiert, ist sie
heute zum Paradies für Zocker verkommen.
Aber was ist denn die Alternative, gibt es sie überhaupt noch ?
Einstige Musterknaben wie EM.TV, Intershop, Mobilcom, Singulus oder
Qiagen werden seit Wochen abgestraft. Die Kurse fallen in den
Keller, wobei die Gründe aber die verschiedensten sind. Ein Grund
ist sicherlich das schlechte Börsenumfeld, ein anderes..schlechte
Nechrichten.
Also, was soll man machen...ausser zu zocken ?
Wenn man noch nicht mal in die soeben genannten Werte anlegen kann,
weil der Abwärtstrend mehr als intakt ist...wo soll man anlegen ?
Unternehmen wie Gigabell oder Teamwork beantragen Insolvenz, weil
sie entweder sich zu viel vorgenommen haben, oder enttäuscht waren,
dass der Traum vom ,,Millionär an einem Tag" aufgrund des sinkenden
Aktienkurses nicht wahr geworden ist. Bei anderen Unternehmen wie
Infomatec werden sogar die Vorstands-Chefs verhaftet und sind nun
in Untersuchungs-Haft. Als Grund werden falsche AdHoc-Informationen
genannt, was man als BETRUG an den Anlegern bezeichnen kann.
Gute Geschäftszahlen kann man an einer Hand abzählen, wobei vier
Finger jedoch amputiert sein müssen, während man für schlechte Zahlen
vier Hände haben müsste. Aber das ist ja heutzutage auch möglich...
Die Nasdaq spielt zur Zeit ebenfalls verrückt, was aber ver-
ständlich ist. Auch wenn die amerikanische Technologiebörse mittler-

weise sehr viel federn lassen musste, war diese Reaktion nicht übertrieben.
Es wird halt die Zeit kommen, an dem viele Werte, die in den letzten
Jahren immens gestiegen sind, weil das Wachstum immens war, die
Erwartungen des Marktes nicht mehr erfüllen können. Deshalb mussten
sie auf das Niveau, auf dem sie heute sind. Jeder Mensch braucht mal
eine Pause, ewig joggen kann keiner. Aber nach der Pause geht es
weiter...wie die Aktien. Pause und weiter, Pause und weiter, Pause
und weiter.
Obwohl die Nasdaq um vieles grösser ist als der Nemax, was die Zahl
der gelisteten Unternehmen betrifft, ist der Neue Markt mit mehr
Nieten belastet als das amerikanische Vorbild.
Zwei Unternehmen haben schon Konkurs gemeldet, Infomatec, Euromed,
Internetmediahouse.com, CPU Softwarehouse und viele andere werden
ihnen höchstwahrscheinlich folgen. Ja sogar GEDYS scheint keine Lust
mehr zu haben.
Also frage ich noch einmal : Was ist die Alternative zum Zocken ?
Spielcasinos...?
Hmm..mal sehen...

Gruss
Nase


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Barney:

Einen Stern würd ich Dir geben - punktgenau! o.T.

 
17.11.00 13:04
cyb1:

Wiso sollte Infomatec Konkurs gehen ??? o.T.

 
17.11.00 13:12
Kicky:

130 Dotcoms dies Jahr in USA pleite! 8000 Jobs

 
17.11.00 13:16
11/16 13:32
Dot-com Shutdowns Hit 130 for Year, Claim 8,000 Jobs (Update3)
By Randy Whitestone


San Francisco, Nov. 16 (Bloomberg) -- Dot-com companies are closing at a rate of more than one a day, eliminating 8,000 jobs since January, as the collapse in Internet stock prices chokes off the flow of capital keeping startups afloat, according to a new report.

As many as 130 dot-com companies have closed since January, according to San Francisco-based Webmergers.com, which tracks Internet mergers and acquisitions. And the pace is accelerating. Through the first half of November, 21 Internet companies closed, almost as many as during all of October, when a record 22 were shuttered.

Online retailers Garden.com, Pets.com, Furniture.com and MotherNature.com have all closed their doors in the approach to the holiday shopping season, victims of investors' reluctance to pump more money into businesses with little prospect of turning a profit any time soon.

``The capital drought has gone on long enough that more and more startups are hitting their fume dates,'' said Brian Horey, partner with Equity Growth Management LLC, a New York-based hedge fund, and a 12-year veteran of the venture capital industry.

The number of dot-com casualties increased today as TheStreet.com Inc., a financial news site, said it will fire 40 employees, or 20 percent of its workforce, and end its U.K. operation and its joint venture with the New York Times. In other cost-cutting moves, Audiohighway.com, which lets users download audio content, said it fired 21 of 30 employees, while Chapters Online Inc., a Canadian Internet retailer, said it cut 73 jobs, or 18 percent of its staff.

`Running Low'

Three-fourths of the shutdowns this year have involved Internet retailers. Twenty-six companies serving the business market have also closed. More than a third of the shutdowns have come in California, with New York next at 11 percent, the report said. European shutdowns accounted for 8 percent of the total.

Because many companies raised their last round of funding before stock prices plunged in March, and because startups typically raise a year's worth of money at a time, shutdowns should continue into the first quarter of 2001, said Bill Burnham, principal managing director with Softbank Venture Capital in Mountain View, California.

``There's clearly about 50 public companies still out there that can't raise capital and they're running low,'' said Burnham. ``Could we see another 130 in total close by the end of next year? Sure, if market conditions don't change.''

About 1,500 to 2,000 U.S. Internet startups have received venture funding in the past three years, and more than 300 are public, he estimated. Some companies raised less than a year's capital in the first quarter because they thought they could quickly go public, and those companies have likely already failed or been sold. The companies now failing, he said, are doing so for capital reasons, not because of mismanagement.

Acquirers

Webmergers.com said many venture capital firms are busy tending to current portfolios and don't have time to act as matchmakers for struggling firms that might otherwise make attractive acquisition candidates. And traditional ``bricks and mortar'' companies haven't made a big push to acquire failing companies, it said.

``A fair number have inherently flawed business models that offer no value to acquirers, especially those which have their own problems to fix,'' said Horey of Equity Growth Management. ``The last thing a ship taking on water needs is another anchor.''

The Bloomberg U.S. Internet index has declined more than 50 percent from its peak in March. And initial public offerings, which raised an average of more than $18 billion in March and April alone, have since raised an average of only $7 billion a month.

Venture spending will likely fall in the current quarter for the second straight quarter, the first time that's happened in five years. Venture firms' returns in the second quarter fell to a nine-year low.

Ihr seht dort gibt es ähnliche Probleme,nur ist der Nasdaq grösser,es fällt nicht so auf wie hier,wo man jetzt täglich Negatives in der Presse liest.
HAHAHA:

glaube aber kaum, dass diese 8000

 
17.11.00 13:23
Leute Probleme haben werden, einen neuen Job zu finden (ausser vielleicht die eine oder andere Sekrtärin).

8000 die könnte warscheinlich alleine Silicon Valley in einem Monat aufnehmen.

Ist sogar gut, denn eine echte Knappheit an solchen Leuten schadet den Unternehmensgewinnen.

Gruss
haha
eyron:

Re: 130 Dotcoms dies Jahr in USA pleite! 8000 Jobs

 
17.11.00 13:39
Na und?

Wer ein wenig kontakte in die Staaten hat wird wissen, dass die Bereitschaft Startups zu unterstützen sehr hoch ist. Wer in Deutschland eine Idee hat rennt sich die Füße wund um eine Firma aufzubauen. Die besten Ideen vergammeln in der Schublade. Kein Support von Banken, Regierung usw.

Wenn eine von 10 Firmen mit einem Konzept durchkommt finden die Mitarbeiter von den 9 gestorbenen mit sicherheit in dieser Firma einen Job. Am ende hat sich die Investition in alle 10 dotComs gelohnt.

eyron
Nase:

Ja, mit den Pleiten stimmt das schon...

 
17.11.00 13:39
...und warum das so ist, kann man einfach erklären :

Internet-Startups haben früher, in der Internet-Boomphase, sehr
viel Geld von Venture Capitals bekommen.
Dieses viele Geld hat dazu geführt, dass man zu anspruchsvoll
geworden ist. Und zwar in den folgenden Punkten :

- Meine Büros müssen unbedingt in Silicon Valley oder New York City sein,
 sonst läuft nichts. Bekanntlich haben diese Gegenden die höchsten Mieten.

- Ich muss viele Leute einstellen, bringt mehr Umsatz. Aber wie sieht es
 mit dem Geld aus, das verdient werden muss ? Fehlanzeige. Der Lohn
 wird mit dem Venture Capital-Geld bezahlt. Fazit : Das Eigenkapital
 schmilzt dahin.

- Marketing, Marketing, Marketing. Werbung bringt Geld...als viel
 werben. Werbung kostet ebenfalls Geld. Aber wie sieht das mit der
 Kostenkalkulation aus ? Verdiene ich an den Kunden, die ich durch
 die Werbung gewinne genug Geld, um die Kosten aufzufangen.
 Ist doch egal...ich habe ja noch so viel Eigenkapital..

- Die Börse. Jedes dotcom-Unternehmen muss an die Börse, denn es
 muss expandiert werden. Der Gang an die Börse kostet jedoch auch noch
 Geld, das wirkt sich anfänglich auf die Bilanzen aus.
 Nach dem Börsengang kommt fisches Geld in die leere Kassen. Damit
 kann eine Weile lang wieder die Gehälter bezahlt werden...ja sogar
 die Zahl der Mitarbeiter erhöht werden.
 Umsatz, Umsatz, Umsatz..mehr Umsatz...wir müssen übernehmen, expandieren
 und unseren Börsenkurs steigern.
 Aber was ist mit dem Gewinn ? Wo kommen plötzlich die vielen Mit-
 arbeiter her ? Was soll ich mit den übernommen Unternehmen anfangen ?
 Wozu habe ich die überhaupt übernommen ? Und warum zu DIESEM Preis ?
 Oh Gott...oh Gott..oh Gott...

Tja, so sieht das aus. Aber die neuen Startups werden nie mehr so
viel Venture-Geld bekommen...
Vielleicht ist es auch gut so...

Gruss
Nase
Nase:

Obwohl man aber sagen muss...

 
17.11.00 14:33
...,dass es am Neuen Markt noch kein reines Internet-Unternehmen pleite
gegangen ist.
Ich würde mal sagen : Totgesagte leben länger...

Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit reagiert die Börse wieder auf
den guten Nasdaq-Future.
Ich hoffe, das geht so weiter...und noch mehr hoffe ich, dass wir
nun den wohlverdienten Boden erreicht haben...

Ich wünsche euch auf jeden Fall ein wunderschönes Wochenende...
Byeeeee..

Gruss
Nase
Speculator:

@Nase, mind. ein "grüner" Stern ...

 
17.11.00 14:49
...würde ich Dir geben wenn ich Moderator wäre.

Du triffst mit Deinem Beitrag den Nagel voll auf dem Kopf.
Ähnliches wollte ich heute Abend mit meinem Beitrag "Die Märkte von Morgen und übermorgen" (ist noch in vorbereitung) ins Board stellen.

Ich werde es einfach hier einfügen. Bis dann...

mfG: Specualtor
Speculator:

Die Märkte von Morgen und Übermorgen!

 
19.11.00 14:00
Hallo Nase!

Am Freitag ist mir mein PC abgestürzt, die ganze Arbeit um den erwähnten Beitrag war (da nicht gespeichert) weg!!!

Du hast sicherlich dafür Verständnis, dass ich dann keine Lust hatte mich noch einmal dran zu setzen. Immerhin ist das ein stückchen Arbeit gewessen!

Aber jetzt ist der erste Teil fertig. Ich habe mich aufgrund der Grösse doch dafür entschlossen einen eigene Thread auf zu machen.

Du findest den Beitrag hier: blau.ariva.de/cgi-bin/f_anz.pl?a=gesamt&suchwort=&nr=47544&81

mfG: Speculator
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