28.02.2000
Maxdata bei Schwäche kaufen
Performaxx
Die Analysten von Performaxx raten dem Anleger derzeit, die Aktien der
Maxdata AG (WKN
658130) bei Schwäche zu kaufen.
Wenn man den Kurschart des Nemax-All-Share-Index betrachte und dessen
Performance seit Ende letzten Jahres sehe, könne der enorme Anstieg durchaus
Zweifel aufkommen lassen über die weitere Entwicklung des Neuen Marktes. Da
möge man sich fragen, ob es nicht sinnvoll wäre, aus Kursraketen der
Vergangenheit, die man im Depot habe, in fundamental besser abgesicherte
Werte umzuschichten. Wolle man dabei dennoch nicht auf eine gewisse
Wachstumsdynamik verzichten, so erweise sich die Maxdata-Aktie als ein
interessantes Investment.
Die Maxdata-Aktie werde seit dem 9. Juni 1999 am Neuer Markt in Frankfurt
gelistet. Das Unternehmen sei der führende Hersteller von Markenmonitoren in
Europa und ein wachstumsstarker Produzent von Personal Computern, Servern
und Notebooks. Im deutschen Markt für Personal Computer sei die Maxdata AG
derzeit die Nummer drei. Diese Marktanteile würden auf den ersten Blick sehr
beeindruckend erscheinen - insbesondere die Marktführerschaft im Bereich
Markenmonitore - sie müssten allerdings insofern relativiert werden, als dass der
europäische Hardwaremarkt sehr fragmentiert sei. So sei Maxdata bereits 1998
mit 18% Marktanteil in Deutschland die unangefochtene Nummer eins gewesen.
Was Maxdata gegenüber seinen Konkurrenten aus Investorensicht jedoch
besonders hervorhebe, sei eine sehr plausible und auf Wachstum ausgerichtete
Unternehmensstrategie.
Diese enthalte folgende Kernelemente:
· Konsequente Zwei-Marken-Strategie
· Fachhandelspartner-Bindungskonzept
· Online-Built-To-Order-Produktion
· Dynamische Organisation
· Erschließung neuer Marktsegmente
· Internationalisierung
Im Rahmen der Zwei-Marken-Strategie verfüge Maxdata mit Belinea und
MAXDATA ARTIST PC über zwei Marken, die im Fachhandel sehr gut
positioniert seien und über eine hohe Akzeptanz verfügen. Über sie generiere die
Gesellschaft 90% ihres Umsatzes. Belinea sei der Markenname für Monitore von
Maxdata. Er repräsentiere drei Produktlinien, die alle aktuellen Größen und
Technologien abdeckten. Die Palette reiche vom "Entry Level" bis hin zum
"High-End"-Modell. Dabei würden alle marktgängigen PC-Modelle und sämtliche
Kundenbedürfnisse berücksichtigt. Die Zielgruppe für Belinea Monitore seien
sowohl Privat- als auch Geschäftskunden. Mit der Marke MAXDATA Computer,
zu der Personal Computer, Notebooks und Server gehören, ziele die Gesellschaft
vor allem auf Geschäftskunden ab. Dabei würden sowohl serielle Standard-PCs
als auch individuelle Lösungen mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis
angeboten.
Im Vertrieb setze Maxdata auf ein Fachhandels-Bindungskonzept. Der Absatz
erfolge dabei ausschließlich über Wiederverkäufer. Bei Belinea Monitoren seien
das Fachhändler und Distributoren. Im Bereich der Personal Computer finde die
Zusammenarbeit vor allem mit Partner-Systemhäusern und sogenannten Value
Added Resellern statt. Dieses Konzept biete eine Reihe von Vorteilen. Zum einen
würden für Maxdata die hohen Fixkosten für eine entsprechende eigene
Infrastruktur entfallen. Im Vergleich zum Direktvertrieb bleibe zudem, über die
enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Fachhändlern, eine gewisse
Kundennähe erhalten, die es Maxdata erlaube, Kundenbedürfnisse und Trends
schnell zu erkennen und rechtzeitig darauf zu reagieren. Gegenüber einer
Fokussierung auf Großabnehmer sei die Strategie von Maxdata vorteilhaft, da die
Abhängigkeit zu diesen minimiert werde. Zusätzlich werde über die Bereitstellung
eines umfassenden Dienstleistungsangebots - wie z.B. der beleglosen
Garantieabwicklung, technischer und anwenderbezogener
Informationsressourcen, einem Garantie-Austausch-Service bei Monitoren und
der Unterstützung im Vertrieb - die langfristige Bindung der Händler an das
Unternehmen erhöht. Durch seine Strategie habe Maxdata bislang mehr als
4.500 Fachhandelspartner in Deutschland gewinnen können. Für seine Monitore
habe das Unternehmen sogar nahezu 10.000 Vertriebspartner.
Um auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden schnell und flexibel reagieren zu
können, habe Maxdata ein Built-To-Order-Konzept entwickelt. Computer würden
in der Produktion individuell nach Bestellung konfiguriert und produziert, und die
Ware werde innerhalb von fünf Arbeitstagen nach Auftragseingang für den
Vertrieb freigegeben. Unterstützt werde das durch ein integriertes
Online-Bestellsystem. Via Internet könnten die Händler schnell und unkompliziert
ihre Wünsche individuell definieren und ordern. Das Built-To-Order-Konzept habe
sowohl Vorteile für den Kunden, indem es ihm ermögliche, schnell und
kostengünstig eine individuelle Hardwarelösung zu erhalten, als auch für den
Produzenten. Für Maxdata erschließe es in Verbindung mit einer
entsprechenden Fertigungstechnologie, einem leistungsfähigen, effizienten
Logistiksystem sowie einer erfahrenen Einkaufsabteilung ein
Rationalisierungspotential, das eine Voraussetzung für ein erstklassiges
Preis-Leistungs-Verhältnis sei.
Die drei beschriebenen strategischen Säulen würden die Grundlage für die
Expansionsstrategie von Maxdata bilden. Bislang habe der Fokus des
Unternehmens auf mittelständischen Unternehmen, Behörden und Kommunen
als Endkunden gelegen. In den nächsten Jahren sollten durch die Ausweitung
des Fachhandelspartnernetzes weitere Segmente erschlossen und vor allem
größere Unternehmen als Kunden gewonnen werden. Dass das Unternehmen
fähig sei, Großaufträge zu akquirieren, habe es bereits im Januar eindrucksvoll
unter Beweis gestellt, indem es zusammen mit der CompuNet AG, einem
führenden IT-Dienstleister, eine internationale Ausschreibung des
Bundesverteidigungsministeriums über 60.000 PC-Systeme gewonnen habe. Das
sei der größte Auftrag in der Firmengeschichte. Sein Auftragsvolumen belaufe
sich auf ca. 200 Millionen DM.
Neben der Erweiterung der Endnachfrager-Zielgruppe plane Maxdata aber auch
eine konsequente Intensivierung der bereits in den vergangenen Jahren
begonnenen Europäisierungsstrategie. Dazu sollten weitere
Vertriebsgesellschaften gegründet und bestehende weiter ausgebaut werden.
Finanziert werden solle diese Expansion durch die dem Unternehmen im
Rahmen des Börsengangs zugeflossenen Mittel. Der Fokus solle dabei auf die
beiden nach Deutschland größten Märkte Frankreich und Großbritannien
gerichtet werden.
Neben dem Kerngeschäft Hardware habe Maxdata inzwischen auch den Bereich
Electronic Business ins Auge gefasst. Dazu habe sich die Gesellschaft im
Dezember letzten Jahres an zwei innovativen Internet-Marketing-Unternehmen
beteiligt. Es handele sich dabei um die Essener Pansite GmbH und um die
ebenfalls in Essen ansässige Panvision GmbH. Pansite konzentriere sich auf die
Entwicklung und den Vertrieb einer Produktfamilie für das Management von
Inhalten in Inter-, Intra- und Extranets. Panvision sei eine Internet- und Electronic
Marketing-Agentur. Synergien würden sich aus diesen Beteiligungen insofern
ergeben, dass die Produkte der Softwarefirmen über das breite Vertriebsnetz der
Maxdata AG abgesetzt werden könnten. Zudem könnten die Unternehmen an der
Verbesserung der vertriebsunterstützenden Software, insbesondere für den
Online-Auftritt der Fachhändler, mitwirken. Maxdatas Engagement im Electronic
Business sei insgesamt schlüssig und sehr sinnvoll, es dürfe jedoch aufgrund
seines geringen Umsatzbeitrags gegenüber dem Kerngeschäft nicht
überbewertet werden.
Nach einer enttäuschenden Gewinnmarge von 2,6% im zweiten Quartal 1999
habe das Unternehmen einen hohen Vertrauensverlust von Anlegerseite erleiden
müssen, was die Notierung der Aktie nur wenig über dem Emissionspreis von 31
Euro erkläre. Zurückzuführen sei der Gewinnrückgang auf die Erhöhung der
Komponentenpreise durch einen starken US-Dollar und auf die deutliche
Kaufzurückhaltung der Endverbraucher im Vorfeld des Jahrtausendwechsels
gewesen. Jedoch seien die Zahlen für das dritte Quartal wieder besser
ausgefallen. Die EBIT-Marge sei auf 5,6% gestiegen und das Unternehmen habe
seinen Umsatz von 1,674 Mrd. DM im Vorjahr auf 2,150 Mrd. DM in 1999
gesteigert. Auch der Jahresüberschuss sei, begünstigt durch steuerliche
Faktoren, von 62 Mio. DM auf 85 Mio. DM gestiegen. Laut
Unternehmensangaben solle Maxdata in diesem Jahr den Umsatz um 25%
steigern. Für das nächste Jahr gehen die Experten von einer gleichen
Umsatzsteigerung aus und und verringern diese dann schrittweise auf 10%. Die
Umsatzrendite lassen die Analysten auf das branchenübliche Niveau ansteigen.
Die Maxdata-Aktie sei sicherlich kein Investment für kurzfristig orientierte
Spekulanten, die eine Kursverdopplung innerhalb von wenigen Wochen erwarten.
Jedoch sei sie mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von etwas über drei, einem
Kurs-Umsatz-Verhältnis von ca. eins und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15
für Neuer Markt-Verhältnisse günstig bewertet. Außerdem habe das
Management in der Vergangenheit bewiesen, dass seine Strategie besser sei,
als die der meisten Konkurrenten, was die im Branchenvergleich
überdurchschnittlich guten Zahlen eindrucksvoll belegen würden. Insbesondere in
unsicheren Börsenzeiten empfehlen die Experten daher die Maxdata-Aktie zum
Kauf.
Der aktuellen Kurs dieses Wertes in Frankfurt finden Sie hier!
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