18.12.2000
Dicom Group: Unterbewertung wird entdeckt !!
Die schweizerisch-britische Dicom Group Plc (WKN: 931486) baute in diesem
Jahr ihre marktführende Stellung auf dem Sektor elektronisches Daten- und
Document-Capture (EDC) nachhaltig aus. Nach einem hervorragenden
Fiskaljahr 1999/2000 (30. Juni) gingen im ersten Fiskalquartal (30.
September) des neuen Geschäftsjahres 2000/2001 fast 40% mehr Erlöse durch
die Bücher (45,3 gegenüber 32,4 Mio. EUR). Einen gewissen Teil trug dazu
die Neuerwerbung Kofax bei. Eine regelrechten Satz machte das
Betriebsergebnis vor Firmenwertabschreibungen: +260% auf 2,37 Mio. EUR.
Das bereinigte Nettoergebnis pro Aktie stagnierte allerdings bei nur 8
Cent; Hintergrund hier sind u.a. die Übernahmen, die nachträglich
verrechneten Verluste der veräusserten Local Government-Abteilung sowie
die erhöhte Aktienanzahl durch das Duallisting am Neuen Markt. (Dicom wird
auch am Londoner AIM-Markt gehandelt.)
In den letzten Quartalen setzte Dicom eine kleine, aber feine
Unternehmensneuausrichtung um: Der Schwerpunkt wird vom Service-Anbieter
zum Softwarehersteller verlagert. Dicom hat vor allem die super Daten- und
Dokumentenerfassungssoftware »Ascend Capture« (mittlerweile 14.000-mal
verkauft) von der US-Akquisition Kofax geerbt. Die XML-Version öffnet
jetzt den Weg zu Unternehmenslösungen mit Dokumentenerfassung über das
Internet. Ascent Capture ist der Defacto-Standard in diesem Bereich. Im
Kofax-Portfolio befindet sich noch ein Paket namens »Virtual ReScan«
(VRS), das bisher kaum beachtet wurde. VRS ermöglicht eine drastische
Verbesserung der Bilderfassungsqualität und -geschwindigkeit. Kofax goss
die Software bislang in eine Erweiterungskarte, die typischerweise für um
die 1.500 USD verkauft wurde. Adressiert wurde damit das absolute Highend
des Scanner-Marktes, der auf ein Volumen von vielleicht 50.000 Stück
kommt. Die Scanner kosten hier üblicherweise fünfstellige Beträge. Das
Kofax-Produkt ist gut, aber der Markt von sich aus begrenzt. Das
Dicom-Management erkennt aber zunehmend die Chancen der Software, die sich
auch für andere Marktsegmente eignet. Aus diesem Grund wurde jetzt VRS in
den USA für diverse kostengünstigere Modelle von Canon, Fujitsu,
Hewlett-Packard, Kodak, Panasonic und Ricoh vorgestellt. Im mittleren
Preissegment, also Scanner für vierstellige Verkaufsbeträge, werden
immerhin Märkte mit einem Volumen von rund einer halben Mio. Geräte
adressiert. Da das reine Softwareprodukt mit ca. 150 bis 200 EUR deutlich
preiswerter ist als die bisherige Erweiterungskarte, winken hier
erklecklich Umsätze. Mit einer jüngst eingegangen 6%-Beteiligung an der
privat gehaltenen US-Firma Cardiff Software baut Dicom darüber hinaus sein
Engagement im Bereich Web-Datenerfassung kräftig aus. Die Produkte
ergänzen sich hervorragend mit denen von Kofax.
Nach einer neuen Studie von Dresdner Kleinwort Benson zog der Dicom-Kurs
kürzlich bis auf 9 EUR an, um nun etwas zu verschnaufen. Mehrere Tage lang
gingen sechsstellige Stückzahlen in teilweise sehr grossen Blockorders vor
allem in England um. Bei diesen Volumina ist klar: hier steigen
Institutionelle ein. Es sieht so aus, dass der Titel nun von Profis
entdeckt wird. Auch wurden etliche Widerstandsmarken überwunden, so dass
der Wert nun etwas nach unten abgesichert ist. Wird der Bereich 10/11 EUR
überwunden, ist zunächst Luft bis etwa 14/15 EUR.
Dass die Bewertung von Dicom unvergleichbar günstig ist, zeigte auch die
DKB-Studie erneut auf. Das KGV liegt auch nach dem jüngsten Kursanstieg
bei nur rund 11, und das KUV bei immer noch schlappen 0,7. Dass Dicom eine
deutlich höhere Bewertung verdient hätte, zeigt ein Blick nach Schweden:
Das in etwa vergleichbare Unternehmen Readsoft macht derzeit keine Gewinne
und kommt auf ein KUV von rund 5.
Meine Meinung: In den nächsten beiden Jahren ist mit einer
Gewinnsteigerungsrate von durchschnittlich 30% zu rechnen. Das heisst, das
KGV dürfte problemlos im Bereich um die 30 liegen. Mit den aktuell
unvergleichlich günstigen Eckdaten können mittel- und längerfristig
orientierte Anleger eigentlich nichts verkehrt machen.
Wenn der Neue Markt nächstes Jahr wieder entdeckt wird,
werden Value-Werte wie Dicom ganz vorne mit dabei sein.
Dicom Group: Unterbewertung wird entdeckt !!
Die schweizerisch-britische Dicom Group Plc (WKN: 931486) baute in diesem
Jahr ihre marktführende Stellung auf dem Sektor elektronisches Daten- und
Document-Capture (EDC) nachhaltig aus. Nach einem hervorragenden
Fiskaljahr 1999/2000 (30. Juni) gingen im ersten Fiskalquartal (30.
September) des neuen Geschäftsjahres 2000/2001 fast 40% mehr Erlöse durch
die Bücher (45,3 gegenüber 32,4 Mio. EUR). Einen gewissen Teil trug dazu
die Neuerwerbung Kofax bei. Eine regelrechten Satz machte das
Betriebsergebnis vor Firmenwertabschreibungen: +260% auf 2,37 Mio. EUR.
Das bereinigte Nettoergebnis pro Aktie stagnierte allerdings bei nur 8
Cent; Hintergrund hier sind u.a. die Übernahmen, die nachträglich
verrechneten Verluste der veräusserten Local Government-Abteilung sowie
die erhöhte Aktienanzahl durch das Duallisting am Neuen Markt. (Dicom wird
auch am Londoner AIM-Markt gehandelt.)
In den letzten Quartalen setzte Dicom eine kleine, aber feine
Unternehmensneuausrichtung um: Der Schwerpunkt wird vom Service-Anbieter
zum Softwarehersteller verlagert. Dicom hat vor allem die super Daten- und
Dokumentenerfassungssoftware »Ascend Capture« (mittlerweile 14.000-mal
verkauft) von der US-Akquisition Kofax geerbt. Die XML-Version öffnet
jetzt den Weg zu Unternehmenslösungen mit Dokumentenerfassung über das
Internet. Ascent Capture ist der Defacto-Standard in diesem Bereich. Im
Kofax-Portfolio befindet sich noch ein Paket namens »Virtual ReScan«
(VRS), das bisher kaum beachtet wurde. VRS ermöglicht eine drastische
Verbesserung der Bilderfassungsqualität und -geschwindigkeit. Kofax goss
die Software bislang in eine Erweiterungskarte, die typischerweise für um
die 1.500 USD verkauft wurde. Adressiert wurde damit das absolute Highend
des Scanner-Marktes, der auf ein Volumen von vielleicht 50.000 Stück
kommt. Die Scanner kosten hier üblicherweise fünfstellige Beträge. Das
Kofax-Produkt ist gut, aber der Markt von sich aus begrenzt. Das
Dicom-Management erkennt aber zunehmend die Chancen der Software, die sich
auch für andere Marktsegmente eignet. Aus diesem Grund wurde jetzt VRS in
den USA für diverse kostengünstigere Modelle von Canon, Fujitsu,
Hewlett-Packard, Kodak, Panasonic und Ricoh vorgestellt. Im mittleren
Preissegment, also Scanner für vierstellige Verkaufsbeträge, werden
immerhin Märkte mit einem Volumen von rund einer halben Mio. Geräte
adressiert. Da das reine Softwareprodukt mit ca. 150 bis 200 EUR deutlich
preiswerter ist als die bisherige Erweiterungskarte, winken hier
erklecklich Umsätze. Mit einer jüngst eingegangen 6%-Beteiligung an der
privat gehaltenen US-Firma Cardiff Software baut Dicom darüber hinaus sein
Engagement im Bereich Web-Datenerfassung kräftig aus. Die Produkte
ergänzen sich hervorragend mit denen von Kofax.
Nach einer neuen Studie von Dresdner Kleinwort Benson zog der Dicom-Kurs
kürzlich bis auf 9 EUR an, um nun etwas zu verschnaufen. Mehrere Tage lang
gingen sechsstellige Stückzahlen in teilweise sehr grossen Blockorders vor
allem in England um. Bei diesen Volumina ist klar: hier steigen
Institutionelle ein. Es sieht so aus, dass der Titel nun von Profis
entdeckt wird. Auch wurden etliche Widerstandsmarken überwunden, so dass
der Wert nun etwas nach unten abgesichert ist. Wird der Bereich 10/11 EUR
überwunden, ist zunächst Luft bis etwa 14/15 EUR.
Dass die Bewertung von Dicom unvergleichbar günstig ist, zeigte auch die
DKB-Studie erneut auf. Das KGV liegt auch nach dem jüngsten Kursanstieg
bei nur rund 11, und das KUV bei immer noch schlappen 0,7. Dass Dicom eine
deutlich höhere Bewertung verdient hätte, zeigt ein Blick nach Schweden:
Das in etwa vergleichbare Unternehmen Readsoft macht derzeit keine Gewinne
und kommt auf ein KUV von rund 5.
Meine Meinung: In den nächsten beiden Jahren ist mit einer
Gewinnsteigerungsrate von durchschnittlich 30% zu rechnen. Das heisst, das
KGV dürfte problemlos im Bereich um die 30 liegen. Mit den aktuell
unvergleichlich günstigen Eckdaten können mittel- und längerfristig
orientierte Anleger eigentlich nichts verkehrt machen.
Wenn der Neue Markt nächstes Jahr wieder entdeckt wird,
werden Value-Werte wie Dicom ganz vorne mit dabei sein.