DICKE GEWINNE
US-Firmen jubeln über teuren Euro
Von Anselm Waldermann
Für deutsche Exporteure ist der hohe Wechselkurs ein Graus, für US-Firmen dagegen ein Segen. Ihre Tochterunternehmen nehmen in Europa wertvolle Euros ein - die dann in Dollar umgerechnet werden. Selbst wenn der Absatz fällt, steht am Ende ein dickes Gewinnplus.
Hamburg - US-Unternehmen haben es in Deutschland mitunter schwer. Da gibt es die Macht der Gewerkschaften, den hohen Urlaubsanspruch oder Besonderheiten wie die Mitbestimmung, an die sich manch amerikanischer Manager nur ungern gewöhnt. In jüngster Zeit allerdings erfreut sich der Standort Deutschland großer Beliebtheit. Der Grund ist der teure Euro.
Nie war es für US-Firmen so rentabel wie heute, eine Filiale in Old Europe zu betreiben. McDonald's, Coca-Cola oder Starbucks; Procter & Gamble, Ford oder General Motors (GM); Microsoft, Google oder Yahoo: Alle diese Unternehmen haben Niederlassungen in Deutschland. Und alle wickeln sie ihr hiesiges Geschäft in Euro ab. In guten, harten, krisenfesten Euros.
Der dicke Gewinn kommt am Ende des Jahres. Denn dann werden all die Euros an die Konzernzentralen in den USA überwiesen. Und dort umgerechnet. "In Dollar sind die Profite viel mehr wert", sagt Dierk Müller, Geschäftsführer der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (AmCham).
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