Deutschlands Wachstumsprognose ist dürftig - und gibt dennoch Hoffnung
Auf 0,9 Prozent taxieren die deutschen Wirtschaftsforscher das heurige BIP-Wachstum - und sprechen von beginnendem Aufschwung.
BERLIN (ag./red.). Die Frühlingsstimmung in der internationalen Gilde der Konjunkturforscher verfestigt sich. So orteten die sechs führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrer am Dienstag vorgestellten Prognose den Beginn eines Aufschwungs für Deutschland; das Bruttoinlandsprodukt werde heuer allerdings nur um 0,9 Prozent wachsen. Im Herbst hatten die Wissenschaftler zwar noch mit 1,3 Prozent für das Jahr 2002 gerechnet, aber schon zum Jahreswechsel waren die Erwartungen auf 0,6 Prozent gesunken und lagen damit in etwa auf der Höhe des Wirtschaftswachstums 2001. Die deutsche Bundesregierung geht offiziell von 0,75 Prozent aus.
Der Arbeitsmarkt werde allerdings erst im nächsten Jahr vom Konjunkturaufschwung profitieren, meinen die Institute. Dann werde die Arbeitslosenrate von 9,3 auf 8,9 Prozent zurückgehen. Voraussetzung für den Aufschwung seien unter anderem moderate Lohnabschlüsse.
Als typische Folge der Konjunkturkrise wird heuer eine Pleitewelle erwartet, die laut Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen die größte der deutschen Nachkriegsgeschichte sein könnte. Der Verband rechnet mit 37.000 Firmenzusammenbrüchen. Im ersten Quartal lag die Zahl der Insolvenzen um 15 Prozent über dem Wert von vor einem Jahr.
Greenspan sieht Licht
Auch die EZB spricht davon, daß die Konjunktur der Eurozone an Fahrt gewinnt. Die Voraussetzungen seien gegeben, das Ausmaß sei noch unsicher, heißt es in dem am Dienstag vorgestellten Jahresbericht der Europäischen Zentralbank. Ihr Chef, der Niederländer Wim Duisenberg, mahnt in diesem Zusammenhang Strukturreformen ein, damit die Eurozone ihr Wachstumspotential von derzeit 2 bis 2,5 Prozent noch weiter ausbauen könne.
Alan Greenspan, der weltweit als Konjunktur-Orakel geschätzte Chef der US-Notenbank, zeigte sich in der Nacht auf Dienstag ebenfalls optimistischer als bisher. Er sehe erste Zeichen der Belebung der Unternehmensinvestitionen, bei den zuletzt stark dezimierten Unternehmensgewinnen stehe möglicherweise eine Trendumkehr bevor, sagte Greenspan, der vor seiner Berufung in die Notenbank Konjunkturforscher war. In der Vorwoche hatte er noch einen sehr verhaltenen Ausblick gegeben. Aber auch diesmal schränkte Greenspan ein: Die Erholung werde sicher nicht schnell vonstatten gehen.
Optimismus versprühen die österreichischen Manager, zumindest wenn man das relativ kleine Sample von 205 als repräsentativ betrachtet, das vom Wirtschaftsforum der Führungskräfte, der Triconsult und dem Magazin "Gewinn" befragt wurde: 65 Prozent rechnen mit einer Konjunkturbelebung in den nächsten vier Monaten - damit ist die Zukunftshoffnung derzeit ausgeprägter als in den vergangenen Jahren.
Auf 0,9 Prozent taxieren die deutschen Wirtschaftsforscher das heurige BIP-Wachstum - und sprechen von beginnendem Aufschwung.
BERLIN (ag./red.). Die Frühlingsstimmung in der internationalen Gilde der Konjunkturforscher verfestigt sich. So orteten die sechs führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrer am Dienstag vorgestellten Prognose den Beginn eines Aufschwungs für Deutschland; das Bruttoinlandsprodukt werde heuer allerdings nur um 0,9 Prozent wachsen. Im Herbst hatten die Wissenschaftler zwar noch mit 1,3 Prozent für das Jahr 2002 gerechnet, aber schon zum Jahreswechsel waren die Erwartungen auf 0,6 Prozent gesunken und lagen damit in etwa auf der Höhe des Wirtschaftswachstums 2001. Die deutsche Bundesregierung geht offiziell von 0,75 Prozent aus.
Der Arbeitsmarkt werde allerdings erst im nächsten Jahr vom Konjunkturaufschwung profitieren, meinen die Institute. Dann werde die Arbeitslosenrate von 9,3 auf 8,9 Prozent zurückgehen. Voraussetzung für den Aufschwung seien unter anderem moderate Lohnabschlüsse.
Als typische Folge der Konjunkturkrise wird heuer eine Pleitewelle erwartet, die laut Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen die größte der deutschen Nachkriegsgeschichte sein könnte. Der Verband rechnet mit 37.000 Firmenzusammenbrüchen. Im ersten Quartal lag die Zahl der Insolvenzen um 15 Prozent über dem Wert von vor einem Jahr.
Greenspan sieht Licht
Auch die EZB spricht davon, daß die Konjunktur der Eurozone an Fahrt gewinnt. Die Voraussetzungen seien gegeben, das Ausmaß sei noch unsicher, heißt es in dem am Dienstag vorgestellten Jahresbericht der Europäischen Zentralbank. Ihr Chef, der Niederländer Wim Duisenberg, mahnt in diesem Zusammenhang Strukturreformen ein, damit die Eurozone ihr Wachstumspotential von derzeit 2 bis 2,5 Prozent noch weiter ausbauen könne.
Alan Greenspan, der weltweit als Konjunktur-Orakel geschätzte Chef der US-Notenbank, zeigte sich in der Nacht auf Dienstag ebenfalls optimistischer als bisher. Er sehe erste Zeichen der Belebung der Unternehmensinvestitionen, bei den zuletzt stark dezimierten Unternehmensgewinnen stehe möglicherweise eine Trendumkehr bevor, sagte Greenspan, der vor seiner Berufung in die Notenbank Konjunkturforscher war. In der Vorwoche hatte er noch einen sehr verhaltenen Ausblick gegeben. Aber auch diesmal schränkte Greenspan ein: Die Erholung werde sicher nicht schnell vonstatten gehen.
Optimismus versprühen die österreichischen Manager, zumindest wenn man das relativ kleine Sample von 205 als repräsentativ betrachtet, das vom Wirtschaftsforum der Führungskräfte, der Triconsult und dem Magazin "Gewinn" befragt wurde: 65 Prozent rechnen mit einer Konjunkturbelebung in den nächsten vier Monaten - damit ist die Zukunftshoffnung derzeit ausgeprägter als in den vergangenen Jahren.