Deutschland droht ein heißer Jahresausklang

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sir charles:

Deutschland droht ein heißer Jahresausklang

 
07.09.01 12:51

Schlechte Nachrichten zum Konjunkturverlauf für Deutschland, Großbritannien und Japan.  

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Deutschlands Kanzler Gerhard Schröder ereilen derzeit von der Konjunkturfront Hiobsbotschaften am laufenden Band. Am Mittwoch wurden für den Monat August erstmals seit dem Regierungswechsel im Herbst 1998 steigende Arbeitsmarktzahlen ausgewiesen. Tags darauf stürzte der "Deutsche Aktien Index" (DAX) erstmals seit mehr als zwei Jahren unter die Marke von 5000 Punkten. Nicht besser erging es dem Technologie-Index Nemax, der deutlich unter die 1000-Punkte-Schwelle gefallen ist.

Pessimistischer IWF

Die Unsicherheit an den Aktienmärkten ist vor allem durch die jüngsten Konjunkturdaten zu erklären. Anlaß zur Sorge gibt - neben den schlechten Arbeitsmarktdaten - die hohe Inflationsrate. Sie lag im August noch immer auf dem relativ hohen Niveau von 2,6 Prozent. Zudem wurden enttäuschende Zahlen aus dem Produktionssektor bekannt. Im Juli sind im Verarbeitenden Gewerbe saison- und preisbereinigt um 1,4 Prozent weniger Orders eingetroffen als noch im Juni. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) übt sich in Pessimismus: Die Prognose für die deutsche Konjunktur wurde für heuer von 1,9 Prozent auf 0,9 Prozent zurückgenommen. Damit liegt der IWF im Konsens mit den wichtigsten Konjunkturforschern Europas. Trifft diese Einschätzung ein, so droht der deutschen Wirtschaft im zweiten Halbjahr ein Null-Wachstum. Schließlich ist das BIP unserer Nachbarn im ersten Halbjahr noch um zwei Prozent gewachsen. Schröder sieht im Zusammenhang mit den drohenden Budget-Nöten die Einführung der sogenannten "Tobin-Steuer" für diskussionswürdig. Darunter ist eine Umsatzsteuer auf Devisengeschäfte zu verstehen. Linke Sozialdemokraten, Grüne und Globalisierungsgegner finden mit Schröder somit einen wichtigen Fürsprecher dieser Steuer. Österreichs Finanzminister Karl-Heinz Grasser kann einer derartigen Steuer nichts abgewinnen. Von schlechten Nachrichten ist auch Großbritannien betroffen. Der wichtigste britische Aktienindex, der FTSE 100, rutschte gestern auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. Japan steht wiederum angesichts der zu erwartenden Konjunkturkrise eine Abstufung seiner Kreditwürdigkeit ins Haus, wodurch der Yen unter Druck kommen könnte.  
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