Deutschland AG - zum Sturm freigegeben?

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das Zentrum d.:

Deutschland AG - zum Sturm freigegeben?

 
16.12.01 12:16
14. Dez. 2001 Es war einmal, da galt Finanzminister Hans Eichel den großen deutschen Unternehmen als Wohltäter. Im Frühjahr 2000 wurde klar, dass ab dem 1.1. 2002 Unternehmensbeteiligungen steuerfrei verkauft werden können. Der Jubel war groß und das nicht ohne Grund. Die 50-prozentige Kapitalertragssteuer auf Verkäufe von Beteiligungen an einheimischen Unternehmen ist ab Anfang nächsten Jahres Geschichte.

Bilanztechnisch bedeutete dies eine enorme Aufwertung der gesamten Beteiligungsmasse eines jeden Unternehmens aus dem Nichts heraus beziehungsweise auf Kosten der potentiellen Staatseinnahmen. Vor allem die deutschen Banken, die anders als Banken in vielen europäischen Ländern erhebliche Wirtschaftbeteiligungen aufweisen, werden davon profitieren, wenn sie das bislang eher träge Kapital in ihren Beteiligungsportfolios aktiver verwalten können. Ähnliches gilt auch für die großen Versicherer Allianz und Münchener Rück.

Undurchsichtiges Beziehungsgeflecht

Das Geflecht gegenseitiger Beteiligungen der Unternehmen in Deutschland, die Übernahmen durch ausländische Unternehmen erschweren, wird mit der Metapher Deutschland AG oder noch martialischer mit dem Bild der Festung Deutschland umschrieben.

Wer bislang eines der großen Unternehmen in Deutschland übernehmen wollte, musste nicht nur den vielen Kleinaktionären ein attraktives Angebot unterbreiten. Er musste sich auch und vor allem mit den Großaktionären arrangieren und deren Wohlwollen erlangen. Um das zu erreichen, war häufig mehr nötig als die glaubhafte Versicherung, den Aktienkurs steigern zu können. Denn Kurssteigerungen allein machten ja nicht glücklich, wenn man an die hohe Kapitalertragssteuer dachte, die ein kommerzielles Gebaren der Banken und Versicherer unterdrückte.

Zaghafte Entflechtung

Nun soll das alles anders werden, sagen Prognosen. Die Deutschland AG wird sich entflechten, längerfristig. Jedenfalls so schnell, wie unter dem unmittelbaren Eindruck der Entscheidung zum Wegfall der Kapitalertragssteuer gedacht, wird es nicht gehen. Glaubte man zunächst, Hans Eichel habe eine Revolution entfacht, die die alten Strukturen der deutschen Unternehmenslandschaft hinwegfegen würde, macht man sich heute eher auf einen langen Abschied gefasst. Denn warum sollten die in Frage kommenden Unternehmen ab dem Stichtag in wilder Hast die Beteiligungen losschlagen? Sie werden sich Zeit lassen und auf einen günstigen Augenblick warten.

Die Öffnung des Marktes für Unternehmensbeteiligungen wird ihn effektiver machen. Das hat sicher Auswirkungen auf die Unternehmen selber, die sich einrichten müssen, mit einem größeren Anteil freihandelbarer Aktien zu leben und auf Aktionäre, die schneller kaufen und verkaufen, als das bislang der Fall war.

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Alpet:

Ist doch wirklich wunderbar,

 
16.12.01 12:23
dass diese Verkrustung endlich gelöst wird.
Welchen Sinn macht eine "Deutschland AG" in Zeiten der Globalisierung.
Das war genau der richtige Schritt, der getan werden musste !

alpet
Siedler:

Sehr interessant und absolut lesenswert! o.T.

 
16.12.01 12:33
das Zentrum d.:

mit toller Grafik aller Beteiligungen

 
16.12.01 17:08
alpnet - ich stimme dir voll und ganz zu. Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß mit Überkreuzbeteiligungen zu arbeiten.
prom:

danke für den Beitrag. Das läuft dann unter

 
16.12.01 17:16
"sozialer Fortschritt".

Vor allem die vielen Klein- Mittelunternehmen werden das Eichel & Cie. danken.
"lol" für die oder den, die oder der die Ironie nicht versteht.
Happy End:

Mmmmmh....

 
16.12.01 17:18
prom:

nix, Mmmmmh, man steckt den Konzernen

 
16.12.01 17:24
durch die Körperschaftssteuer-Reform ab 01.01.02das Geld in den A.....

Da freuen sich die Grünen und die Sozis ..

Die Grosskonzerne schaffen natürlich in Deutschland die Arbeitsplätze und haben keine Möglichkeit, ihre Gewinne ins Ausland zu verschieben.

Das machen nur die bösen, bösen Klein- und Mittelunternehmen...
Reila:

Seltsam, prom.

 
16.12.01 17:35
Manchmal schreibst Du den letzten Scheiß, und dann wieder Dinge, die man blind unterschreiben könnte. Seid ihr Zwillinge? Oder liegt es am (prom)illespiegel?

Ist Rotbuschtee vielleicht ein anderer Name für Gras?

:-)

R.
prom:

psst, Reila

 
16.12.01 17:38
sag es bitte nicht weiter ...
Ich bin doch der Verrückte, den Du persönlich kennst:
39 Jahre, Italien, A ..
Jdm. seine Zweit-ID.

Reila:

Mensch prom, dann müßtest Du im

 
16.12.01 17:48
normalen Leben ja ziemlich sympathisch sein, Du Maske.

So habe genug von Euch eigenartigem Volk. Wünsche allseits einen schönen Abend.

R.
Happy End:

Mmmmhh... o.T.

 
16.12.01 17:49
prom:

haddu watt gelehrt, Her Mmmmhh? o.T.

 
16.12.01 17:52
Happy End:

Mm mm! o.T.

 
16.12.01 17:54
das Zentrum d.:

es ist unglaublich welche Summen da im Spiel sind

 
16.12.01 20:21
schaut euch mal die Beteiligungen genau an. Alleine 25% hält die Allianz an der Münchener Rück. Es ist unglaublich was die Großen an Beteiligungen angehäuft haben.  
MOTORMAN:

hm & AHHH`?!! o.T.

 
16.12.01 20:23
das Zentrum d.:

Montags UP o.T.

 
17.12.01 14:30
Brummer:

Gute Aufstellung, lesenswert o.T.

 
17.12.01 14:35
hjw2:

USA abhängig?

 
09.10.02 08:35
Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind die
deutschen Ausfuhren in die Vereinigten Staaten im Juli 2002 im
Vorjahresvergleich um 9,7 % auf 5,7 Mrd. Euro gefallen. Gegenüber
dem Juni 2002 ist das eine Zunahme um 5,9 %. Die deutschen Ausfuhren
insgesamt sind im Juli 2002 gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,9 %
und gegenüber dem Vormonat um 2,8 % auf 54,8 Mrd. Euro gesunken.

In die EU-Länder wurden im Juli 2002 von Deutschland mit einem
Volumen von 29,5 Mrd. Euro 0,8 % weniger Güter exportiert als im
Vorjahr. Hierbei fiel der Rückgang der Ausfuhren in diejenigen
EU-Länder, die nicht der Eurozone angehören, mit einem Minus von 3,1
% auf 6,3 Mrd. Euro stärker aus als bei den deutschen Ausfuhren in
die Länder der Eurozone (- 0,2 % auf 23,2 Mrd. Euro). Eine deutliche
Abnahme war im Juli 2002 auch bei den deutschen Exporten nach Japan
zu verzeichnen (- 9,4 % auf 1,1 Mrd. Euro), während nach China 19,3
% mehr Güter aus Deutschland exportiert wurden (für 1,3 Mrd. Euro)
als im Juli 2001.

Aus den Vereinigten Staaten wurden im Juli 2002 Waren im Wert von
3,0 Mrd. Euro eingeführt. Das waren 19,4 % weniger als zwölf Monate
zuvor und 17,0 % weniger als im Vormonat. Die Einfuhren nach
Deutschland insgesamt gingen im Juli 2002 im Vorjahresvergleich um
7,7 % und im Vormonatsvergleich um 5,9 % auf 43,0 Mrd. Euro zurück.
Deutliche Abnahmen gegenüber dem Juli 2001 waren hier neben den
Vereinigten Staaten u. a. bei den Importen aus Russland (- 18,1 %
auf 1,1 Mrd. Euro) und aus Großbritannien (- 11,6 % auf 2,5 Mrd.
Euro) und Zunahmen gegenüber den Mittel- und Osteuropäischen Ländern
(+ 2,3 % auf 6,2 Mrd. Euro) zu verzeichnen.

Ein- und Ausfuhr nach Ländern



Veränderung gegenüber
Januar Januar
Juli bis Juli bis
Tatbestand 2002 Juli 2001 Juli
2002 2001
Mrd. Euro %


Ausfuhr insgesamt 54,8 373,2 - 0,9 - 0,6


darunter:
EU-Länder 29,5 205,4 - 0,8 - 1,9
Eurozone 23,2 160,8 - 0,2 - 2,4
darunter:
Frankreich 5,8 41,0 - 3,9 - 3,7
Niederlande 3,2 22,6 + 2,4 - 2,9
Italien 4,2 28,0 + 0,4 - 2,9
Nicht Eurozone 6,3 44,6 - 3,1 - 0,3
darunter:
Vereinigtes
Königreich 4,5 30,9 - 4,4 - 1,0
Drittländer 25,3 167,8 - 0,9 + 1,0
darunter:
USA 5,7 38,5 - 9,7 - 4,9
Japan 1,1 6,9 - 9,4 - 10,1
China 1,3 7,8 + 19,3 + 18,2
Mittel- und Ost-
europäische Länder 6,5 43,2 + 4,1 + 7,7
darunter:
Russland 1,0 6,3 + 2,1 + 20,4


Einfuhr insgesamt 43,0 299,6 - 7,7 - 8,5


darunter:
EU-Länder 22,2 154,3 - 7,9 - 10,1
Eurozone 18,3 125,0 - 6,9 - 9,6
darunter:
Frankreich 4,0 28,7 - 5,8 - 7,3
Niederlande 3,4 24,3 - 8,9 - 12,1
Italien 3,1 19,7 - 3,0 - 8,1
Nicht Eurozone 3,9 29,2 - 12,4 - 11,8
darunter:
Vereinigtes
Königreich 2,5 19,3 - 11,6 - 13,5
Drittländer 20,8 145,3 - 7,5 - 6,7
darunter:
USA 3,0 23,6 - 19,4 - 16,1
Japan 1,6 11,0 - 8,9 - 21,5
China 1,6 11,2 - 0,5 + 4,7
Mittel- und Ost-
europäische Länder 6,2 41,3 + 2,3 + 1,5
darunter:
Russland 1,1 7,5 - 18,1 - 14,5


Weitere Auskünfte erteilt: Hans Seibel,
Telefon: (0611) 75-2475,
E-Mail: florian.eberth@destatis.de



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