Deutsche Wirtschaft wächst dynamisch

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Deutsche Wirtschaft wächst dynamisch

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14.08.06 08:24
HANDELSBLATT, Montag, 14. August 2006, 08:18 Uhr
Bruttoinlandsprodukt

Deutsche Wirtschaft wächst dynamisch


Die deutsche Wirtschaft ist im Frühjahr so stark gewachsen wie seit fünf Jahren nicht mehr.


Deutsche Wirtschaft wächst dynamisch 2729163
Deutsche Wirtschaft wächst dynamisch 2729163
Deutsche Wirtschaft wächst dynamisch 2729163
Deutsche Wirtschaft wächst dynamisch 2729163Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist im zweiten Quartal 2006 um 0,9 Prozent gesteigen. Archivfoto: dpa

HB WIESBADEN. Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist auch im zweiten Quartal 2006 gestiegen. Der Wert der im Inland erwirtschafteten Leistung war in den Monaten April bis Juni um 0,9 Prozent höher als im ersten Quartal, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag bekannt gab.

Die guten Zahlen überraschten die Ökonomen, die mehrheitlich mit einem kleineren Plus von 0,7 Prozent gerechnet hatten. Die Wirtschaft hat sich im ersten Halbjahr somit sehr viel besser entwickelt als von vielen erwartet. Das Statistische Bundesamt revidierte am Montag auch die Zahl für das erste Quartal nach oben. Das Wachstum habe zu Jahresbeginn 0,7 Prozent betragen statt wie zunächst berechnet 0,4 Prozent. Im Gesamtjahr soll die deutsche Wirtschaft nach bisherigen Schätzungen mit 2,0 Prozent so stark zulegen wie seit Jahren nicht mehr.

Dabei kamen die Wachstumsimpulse im saisonbereinigten Vorjahresvergleich im zweiten Quartal überwiegend aus dem Inland: Während sich beim Außenhandel die Dynamik abschwächte, trugen vor allem Investitionen in Bauten und Ausrüstung zur wirtschaftlichen Belebung in den Monaten April bis Juni bei.

Im Vorjahresvergleich wuchs die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2006 um 1,0 Prozent nach 3,1 Prozent im ersten Quartal des Jahres. Allerdings standen wegen der Osterfeiertage, die 2006 in das zweite Quartal fielen, drei Arbeitstage weniger zur Verfügung als ein Jahr zuvor, während das erste Quartal 2006 drei Arbeitstage mehr hatte. Nach rechnerischer Ausschaltung dieser Kalendereffekte stieg das kalenderbereinigte BIP im zweiten Quartal 2006 gegenüber dem Vorjahresquartal mit 2,4 Prozent stärker als im ersten Quartal, in dem es um 1,8 Prozent wuchs.

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Aufschwung hat Wirtschaft voll erfasst

 
14.08.06 11:12
HANDELSBLATT, Montag, 14. August 2006, 08:18 Uhr
Bruttoinlandsprodukt

Aufschwung hat Wirtschaft voll erfasst


Die deutsche Wirtschaft ist im Frühjahr so stark gewachsen wie seit fünf Jahren nicht mehr.


Deutsche Wirtschaft wächst dynamisch 2729513
Deutsche Wirtschaft wächst dynamisch 2729513
Deutsche Wirtschaft wächst dynamisch 2729513
Deutsche Wirtschaft wächst dynamisch 2729513Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist im zweiten Quartal 2006 um 0,9 Prozent gestiegen. Archivfoto: dpa

HB WIESBADEN. Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist auch im zweiten Quartal 2006 gestiegen. Der Wert der im Inland erwirtschafteten Leistung war in den Monaten April bis Juni um 0,9 Prozent höher als im ersten Quartal, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag bekannt gab.

Die guten Zahlen überraschten die Ökonomen, die mehrheitlich mit einem kleineren Plus von 0,7 Prozent gerechnet hatten. Die Wirtschaft hat sich im ersten Halbjahr somit sehr viel besser entwickelt als von vielen erwartet. Das Statistische Bundesamt revidierte am Montag auch die Zahl für das erste Quartal nach oben. Das Wachstum habe zu Jahresbeginn 0,7 Prozent betragen statt wie zunächst berechnet 0,4 Prozent. Im Gesamtjahr soll die deutsche Wirtschaft nach bisherigen Schätzungen mit 2,0 Prozent so stark zulegen wie seit Jahren nicht mehr.

Dabei kamen die Wachstumsimpulse im saisonbereinigten Vorjahresvergleich im zweiten Quartal überwiegend aus dem Inland: Während sich beim Außenhandel die Dynamik abschwächte, trugen vor allem Investitionen in Bauten und Ausrüstung zur wirtschaftlichen Belebung in den Monaten April bis Juni bei.

Im Vorjahresvergleich wuchs die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2006 um 1,0 Prozent nach 3,1 Prozent im ersten Quartal des Jahres. Allerdings standen wegen der Osterfeiertage, die 2006 in das zweite Quartal fielen, drei Arbeitstage weniger zur Verfügung als ein Jahr zuvor, während das erste Quartal 2006 drei Arbeitstage mehr hatte. Nach rechnerischer Ausschaltung dieser Kalendereffekte stieg das kalenderbereinigte BIP im zweiten Quartal 2006 gegenüber dem Vorjahresquartal mit 2,4 Prozent stärker als im ersten Quartal, in dem es um 1,8 Prozent wuchs.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten im Mittel mit einem BIP-Plus von 0,8 Prozent zum Vorquartal und 1,8 Prozent im Jahresvergleich gerechnet. Sie sagten in ersten Reaktionen:

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Lesen Sie weiter auf Seite 2: "Nun stimmt die Geschichte"

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Holger Schmieding, Ban of America:
: "Nun passt das erste Quartal wesentlich besser zu den Frühindikatoren und den Zahlen vom Arbeitsmarkt. Nun stimmt die Geschichte.

Den Höhepunkt bei den quartalsweisen Wachstumszahlen haben wir im zweiten Vierteljahr wohl gesehen. Der besondere Baueffekt und der WM-Effekt waren aber Sonderfaktoren. Insgesamt wird es im Schnitt mit 0,4 bis 0,5 Prozent Wachstum in den kommenden vier Quartalen für deutsche Verhältnisse aber weiter gut aussehen. Nun sieht es so aus, als könnten wir im Gesamtjahr leicht über zwei Prozent erreichen."

Bernd Weidensteier, DZ-Bank:
"Dass das erste Quartal auf 0,7 Prozent nach oben revidiert wurde, spricht dafür, dass die Bundesbank mit ihrer Einschätzung Recht hat: Das Wachstum ist befriedigend. Entscheidend sind die Wachstumsimpulse vom Bau und von der Investitionstätigkeit, das heißt von der Binnennachfrage. Neben dem Export trägt nun auch die Binnennachfrage das Wachstum.

Spannender wird die Entwicklung im zweiten Halbjahr, da sieht es verhaltener aus. Die Frühindikatoren haben das schon angezeigt. Die EZB wird auf ihrem Kurs der vorsichtigen Zinsanhebung bleiben. Sie sieht sich durch die deutsche und die anderen Wachstumsraten bestätigt."

Ulrike Kastens, Sal. Oppenheim
"Das sind sehr gute Zahlen. Generell bestätigt sich das Bild, dass wir eine stärkere Dynamik aus dem Inland haben, vor allem von den Investitionen und vom Bau, der die Defizite vom Jahresbeginn nachgeholt hat. Wir gehen auch davon aus, dass sich der private Verbrauch positiv im Wachstum niedergeschlagen hat, weil die Einzelhandelsumsätze aufwärts revidiert wurden.

Zurzeit läuft die Weltkonjunktur noch relativ gut, aber es deuten sich ausgehend von den USA Abschwächungstendenzen an. Der Außenhandel wird in den kommenden Quartalen nicht entscheidend zum Wachstum beitragen, wir rechnen aber wegen des Vorzieheffektes der Mehrwertsteuererhöhung mit einer Belebung der Inlandsnachfrage und vor allem des privaten Konsums. Zu Beginn des kommenden Jahres hängt dann die Steuererhöhung wie ein Damoklesschwert über der Konjunktur.

Da auch die Zahlen für die Vorquartale nach oben genommen wurden, deuten sich auf jeden Fall Aufwärtsrevisionen der Prognosen für das Gesamtjahr 2005 an."

Matthias Rubisch, Commerzbank:
"Die Vorquartale wurden kräftig hoch revidiert. Die Überraschung liegt nicht im zweiten Quartal, wo man mit einem starken Wachstum gerechnet hatte, sondern in den deutlich stärkeren Vorquartalen. Das bedeutet für den Jahresdurchschnitt einen stärkeren Überhang aus dem letzten Jahr. Wahrscheinlich sind die Zahlen so stark, dass man die Prognosen für 2006 heraufsetzen muss.

Die Wachstumsrate im zweiten Quartal ist stark von der Erholung am Bau getragen. Das ist ein Sondereffekt, das passiert nicht nochmal im dritten Quartal. Wahrscheinlich wächst die deutsche Wirtschaft da nicht mehr so stark, aber ein ordentliches Wachstum - etwa 0,5 Prozent - sind schon drin. Wir liegen im Jahr so um die zwei Prozent. Man kann schon sagen, dass Deutschland sich im Aufschwung befindet."


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