Die Aktie der Deutschen Telekom gerät zum Wochenausklang erneut unter Abgabedruck, nachdem aus Kreisen der US-Kabelgesellschaft Liberty Media bekannt wird, dass diese offenbar nicht bereit ist, Zugeständnisse gegenüber dem Bundeskartellamt zu machen, was den Kauf der Telekom-Kabelnetze angeht. Dies könnte schon bald das Ende der Verkaufspläne bedeuten, auch wenn die Telekom sich immer noch zuversichtlich gibt.
Wie die „Financial Times Deutschland“ am Freitag berichtet, sei Liberty nicht bereit, auf die Forderungen der Wettbewerbshüter einzugehen. Diese haben das US-Unternehmen in der vergangenen Woche bereits abgemahnt und ein Veto gegen die Übernahme der Telekom-Kabel angekündigt, sollte Liberty nicht gewisse Zugeständnisse machen. Der Behörde geht es dabei vor allem darum, dass die Amerikaner eine zu dominierende Stellung in der Gestaltung und Vermarktung von Kabelprogrammen hätten. Zudem wünscht sich das Kartellamt eine Aufrüstung der Kabelnetze, sodass zumindest auf diesem Weg eine Konkurrenz für die Telekom bei schnellen Internetzugängen und bei der Sprachübertragung entstehen könnte.
Für die Telekom würde ein Veto der Kartellwächter bedeuten, dass das Geschäft über 5,5 Mrd. Euro zunächst nicht zustande kommt. Der Erlös war eigentlich zum Abbau des 65 Mrd. Euro schweren Schuldenberges eingeplant. Die Anleger strafen die schlechten Nachrichten am Freitag mit einem Kursverlust der T-Aktie von 0,7 Prozent ab. Das Papier notiert derzeit bei 15,39 Euro.
Autor: Björn Grabbe (© wallstreet:online AG),11:28 08.02.2002
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