Frankfurt (vwd) - Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) erwägt, die Live-Übertragungen des Pay-TV-Senders Premiere aus den neun Stadien der Fußball-Bundesliga am kommenden Samstag zu verhindern. "Ja, dieses denktheoretische Modell wird von Seiten der Geschäftsführung im Moment geprüft und diskutiert", erklärte DFL-Sprecher Tom Bender am Donnerstag. Den Anstoß für einen Boykott haben offenbar einzelne Bundesligavereine gegeben. Bei einer ausbleibenden Überweisung der am 15. Mai fälligen Fernseh-Rate in Höhe von 100 Mio EUR hätten einige Klubs große Probleme, Bedingungen und Auflagen im Zuge der Lizenzerteilung für die kommende Saison zu erfüllen.
Bis zum Samstag erwarten die Vereine vom Insolvenzverwalter der KirchMedia, Michael Jaffe, nun eine Zahlungssicherheit über die anfallende TV-Rate. Ansonsten wollen die betroffenen Erstligisten von ihrem "Leistungsverweigerungsrecht" Gebrauch machen und dem Lizenznehmer KirchMedia die Übertragung des 33. und 34. Spieltages untersagen. "Des weiteren wird die Möglichkeit der außerordentlichen Kündigung seitens der Liga in Betracht gezogen", heißt es in einer Presseerklärung der DFL am Donnerstag.
Premiere-Chef Georg Kofler, der derzeit gemeinsam mit der KirchMedia Verhandlungen mit der DFL führt, bleibt gelassen: "Die Fußballfans können sich weiterhin auf den kommenden, spannenden Samstag freuen. Ich gehe davon aus, dass Premiere aus allen neun Stadien live berichten wird. Und wir werden auch alle TV-Stationen mit unseren Bildern versorgen."
vwd/12/25.4.2002/sbs/apo
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