HINTERGRUND: Deutsche Börse geht bis zum Sommer selbst an die Börse
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse AG geht bis zum nächsten Sommer selbst an die Börse. Der seit Monaten diskutierte Börsengang werde innerhalb des ersten Halbjahres 2001 in die Tat umgesetzt, kündigte die Betreibergesellschaft am Montag nach einer Aufsichtsratssitzung in Frankfurt am Main an. Die Einnahmen aus der Kapitalerhöhung sollten für künftige Investitionen eingesetzt werden; zudem wolle die Deutsche Börse "eine Akquisitionswährung schaffen, um die führende Marktposition in ihren Kernmärkten zu behaupten und die nötige Flexibilität im sich konsolidierenden Börsenumfeld zu haben". Der genaue Zeitpunkt für die Erstnotiz im Amtlichen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse stehe noch nicht fest; er werde abhängig vom Marktumfeld festgelegt, erklärte die Deutsche Börse. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) soll der Erlös aus dem Börsengang unter anderem in den Aufbau von Handelsplattformen per Internet fließen. Ein konkreter Übernahmekandidat sei in der Aufsichtsratsvorlage nicht genannt, meldete das Blatt am Montag unter Berufung auf Mitglieder des Gremiums. Das Grundkapital der Deutschen Börse AG solle klar um 76 Millionen Euro auf 95 Millionen Euro (148,6 auf 185,8 Millionen Mark) erhöht werden. Rund 40 Prozent der neuen Anteile sollten an Privatanleger gehen. Wie viele Anteile internationale Investmentbanken erhalten könnten, hänge davon ab, in welchem Ausmaße sich die Altaktionäre von Anteilen trennten. Bislang halten Banken und Wertpapierhäuser 81 Prozent an der Deutschen Börse, Kurs- und Freimakler neun Prozent und die deutschen Regionalbörsen von München bis Hamburg zehn Prozent. Offiziellen Angaben zufolge will die Börse mit dem Börsengang eine Kapitalerhöhung in zunächst ungenannter Höhe vornehmen; zudem sollen die derzeitigen Aktionäre einen Teil ihrer Aktien verkaufen. Den Börsengang weltweit koordinieren sollen Deutsche Bank und Goldman Sachs. Börsen-Chef Werner Seifert erklärte, es handele sich um einen "wichtigen nächsten Schritt, um die Stärken der Deutschen Börse weiter zu entwickeln". Die Deutsche Börse AG betreibt vor allem den Parketthandel an der Frankfurter Wertpapierbörse und das elektronische Handelssystem Xetra, das unter anderem an den Börsen in Wien und Dublin eingesetzt wird. Ein Börsengang des Unternehmens ist bereits seit längerem geplant; das Vorhaben war aber wegen der inzwischen gescheiterten Fusion mit der Londoner Börse monatelang zurückgestellt worden./FP/pin/ms null
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse AG geht bis zum nächsten Sommer selbst an die Börse. Der seit Monaten diskutierte Börsengang werde innerhalb des ersten Halbjahres 2001 in die Tat umgesetzt, kündigte die Betreibergesellschaft am Montag nach einer Aufsichtsratssitzung in Frankfurt am Main an. Die Einnahmen aus der Kapitalerhöhung sollten für künftige Investitionen eingesetzt werden; zudem wolle die Deutsche Börse "eine Akquisitionswährung schaffen, um die führende Marktposition in ihren Kernmärkten zu behaupten und die nötige Flexibilität im sich konsolidierenden Börsenumfeld zu haben". Der genaue Zeitpunkt für die Erstnotiz im Amtlichen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse stehe noch nicht fest; er werde abhängig vom Marktumfeld festgelegt, erklärte die Deutsche Börse. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) soll der Erlös aus dem Börsengang unter anderem in den Aufbau von Handelsplattformen per Internet fließen. Ein konkreter Übernahmekandidat sei in der Aufsichtsratsvorlage nicht genannt, meldete das Blatt am Montag unter Berufung auf Mitglieder des Gremiums. Das Grundkapital der Deutschen Börse AG solle klar um 76 Millionen Euro auf 95 Millionen Euro (148,6 auf 185,8 Millionen Mark) erhöht werden. Rund 40 Prozent der neuen Anteile sollten an Privatanleger gehen. Wie viele Anteile internationale Investmentbanken erhalten könnten, hänge davon ab, in welchem Ausmaße sich die Altaktionäre von Anteilen trennten. Bislang halten Banken und Wertpapierhäuser 81 Prozent an der Deutschen Börse, Kurs- und Freimakler neun Prozent und die deutschen Regionalbörsen von München bis Hamburg zehn Prozent. Offiziellen Angaben zufolge will die Börse mit dem Börsengang eine Kapitalerhöhung in zunächst ungenannter Höhe vornehmen; zudem sollen die derzeitigen Aktionäre einen Teil ihrer Aktien verkaufen. Den Börsengang weltweit koordinieren sollen Deutsche Bank und Goldman Sachs. Börsen-Chef Werner Seifert erklärte, es handele sich um einen "wichtigen nächsten Schritt, um die Stärken der Deutschen Börse weiter zu entwickeln". Die Deutsche Börse AG betreibt vor allem den Parketthandel an der Frankfurter Wertpapierbörse und das elektronische Handelssystem Xetra, das unter anderem an den Börsen in Wien und Dublin eingesetzt wird. Ein Börsengang des Unternehmens ist bereits seit längerem geplant; das Vorhaben war aber wegen der inzwischen gescheiterten Fusion mit der Londoner Börse monatelang zurückgestellt worden./FP/pin/ms null