Deutsche Bank mit Derivate-Problemen

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martin_ostin:

Deutsche Bank mit Derivate-Problemen

 
14.11.05 17:50
Hat jemand die Meldung von der SDK unter
www.sdk.org/aktuell.php?id=386
gelesen?

Scheinbar hat die Deutsche bank einfach Bezugsverhältnisse von zertifikate umd en Faktor 10 zu Ungunsten des Anlegers geändert. Sie wollen also nur ein Zehntel dessen bezahlen, was sie gemäß Verkaufsprospekt schulden.

Neben der Tatasache, dass dies ja sicherlich rechtswidrig ist und ich vorsichtshalber keine Zertifikate der Deutschen bank mehr kaufe, stellt sich die Frage, wieviel Risiko dadurch bei der Deutschen bank in den Büchern steht, das sich erst nach und nach realisiert, wenn die Inhaber der Zertifikate Ihr Recht einklagen.

Ich habe mal für die fünf im Artikel genannten WKN überschlagen, falls das Volumen an der Börse Stuttgart stimmt (500.000 Stück je WKN):

500.000 x 5 x durchschnittlich 27 EUR = 67.500.000.

Wenn man bedenkt, dass dies ja nur die Spitze des Eisbergs sein könnte, weil die Deutsche Bank solche erheblichen Fehler im Derivate-Handel macht, frage ich mich, ob das schon im Kurs berücksichtig ist.

Wie sehr Ihr das?

mo
Klaus_Dieter:

Beispiel?

 
14.11.05 18:22
Haste mal ein klares Beispiel?

Kann mir echt nicht vorstellen, dass die bank auf einmal auf so eine Idee kommt, war es denn vielleicht ein Druckfehler im Verkaufsprospekt und der Markt hat das Produkt ohnehin nur zu den Konditionen gehandelt , die sich die Deutsche vorstellt!  
martin_ostin:

Derivate-Probleme bei der Deutschen Bank

 
15.11.05 14:02
Wieso Beispiel: Es ist alles kalr nachzulesen. Inzwischen auch im offiziellen Verkaufspropsket auf der Homepage der Deutschen Bank.

Und das Argument "der Markt hat es wohl eh zu den Konditionen gehandelt, die sich die Deutsche Bank vorstellt" ist etwas kurz gedacht.

Denn so wäre man der Willkür eines Emittenten und seinen Gedanken ausgeliefert, dafür gibt es doch Papier mit Verkaufsprospekten drauf und auch eine Rechtssicherheit in diesem Land.

Wo ist denn da die Grenze?

Wir sind heir doch nicht im wilden Westen :-)
Klaus_Dieter:

ja danke

 
15.11.05 14:27
Aber dann müsste doch Kurs nach Bekanntwerden, in den Keller gerutsch sein, hat sich aber wohl kaum verändert, meine sogar eine gewisse Steigerung des Aufgeldes vernommen zu haben!

So what?  
martin_ostin:

Derivate-Probleme bei der Deutschen Bank

 
15.11.05 15:10
Es ist doch unerheblich, wie sich der Kurs verhält. Es geht doch darum, dass sich Emittenten herausnehmen, das Recht so zu behandeln wie es Ihnen passt. Auch wenn in diesem Fall niemand einen Verlust erlitten aht(genau weiß man das nie), ist es doch das Problem, dass einfach verbriefte Rechte im nachhinein geändert werden.

Bei den meisten komplexen Produkte würde das nicht einmal durch eine Kursänderung auffallen, da es 99,9% der Anleger eh nicht genau bewerten können.

Bist Du der Auffassung, dass verbriefte Rechte so zu behandeln sind, wie sie der Aussteller sie gerne hätte bzw. "sich gedacht" hat?

Dann müsste der gesamte Zertifikatemarkt wegen Sittenwidrigkeit verboten werden, weil eben keine Rechtssicherheit mehr besteht und Du im Zweifel vor Gericht beweisen musst, dass die durch eine Änderung ein Schaden entstanden ist. Und wie sich Banken gegenüber Privatkunden vor gericht verhalten ist ja bekannt -> Immer solange wie möglich dagegen halten, da 90% der Kunden nicht einen solch langen Atem haben.
Klaus_Dieter:

martin_ostin

 
15.11.05 15:25
Nein ich bin ausdrücklich nicht der Meinung!

Und in der Tat richtig kann das nicht sein!!

Aber genau deshalb bin ich ja so skeptisch!

Wenn sich sowas eine Bank rausnimmt, im nachhinein, die Bedingungen zu ihren Gunsten zu ändern, das wäre mit Sicherheit versuchter Betrug, auch wenn die Bank sich in den Bedinungen die Möglichkeit offen gelassen hätte, wäre es dann sittenwidrig!

Und eben deshalb ist da irgendwie mehr dahinter!

Denn wenn auf einmal angeblich die Bank, den Anspruch des Kunden um den Faktor 10 reduziert hat, so, dass der Kunde nur noch 10% des Anspruches hat, wie vorher, dann wird der Kurs reagieren!

Also was ist hier Sache??  
martin_ostin:

Derivate Probleme bei der Deutschen Bank

 
16.11.05 16:45
Meine Interpretatio ist folgende:

Am Markt für verbriefte Derivate wie u.a. solche Knock-Outs kommt der Preis nicht durch Angebot und Nachfrage zu Stande (wie bei Aktien), sondern ausschließlich durch den Market-Maker: Es handelt sich also um einen so genannten monopoistischen Market-Maker Markt.

Die Deutsche bank hat einen Fehler gemacht, aber nicht im Prospekt, da der nun mal die letzte Wahrheit ist, sondern im Pricing. D.h. sie haben Ihre Produkte zu einem Zehntel dessen verkauft, was sie Wert gewesen wären.

Diesen Fehler haben Sie jetzt bemerkt und wollen möglichst unbeschadet davon kommen (schließlich ist der Derivate-Kunde ja die Melkkuh, als Emittent ist man gewöhnt Gewinne zu machen, aber nie zu verlieren).

Strategie der Deutschen Bank ist nun - wie of bei Banken - das Problem auszusitzen. Denn viele der dummen Privatanleger werden nicht auf Ihr Recht bestehen und klagen, sondern viel mehr klein beigeben, zum zu niedrigen kurs an die Deutsche Bank zurück zu verkaufen .

Grund heirfür ist einerseits die Gutgläubigkeit "Eine Deutsche Bank würde so etwas doch nicht machen" und andererseits die Angst vor einem jahrelangen Prozess gegen schmierige Anwälte, über die die banken ja bekanntermassen verfügen.

Dazu trägt noch die Presse bei, die ja nicht so ganz unabhängig und kritisch über so etwas berichtet, denn schließlich zahlt die Deutsche bank für ihre Anzeigen deutlich mehr als der Leser beim kauf der Zeitung.

Auf jeden Fall halte ich das Papier auch jetzt noch für ein gutes Investment, denn die Chance, dass die Deutsche Bank den zehnfachen Betrag auszahlen muss ist sehr hoch und das Verlustpotential ist sehr gering (man kann ja Longs und Shorts kaufen).

Und im späteren Rechtstreit hat man dann auch noch die SdK auf seiner Seite, die ja auch über gute Anwälte verfügt. Besser auf jeden Fall, als wenn man allein auf weiter Flur steht und gegen die Deutsche Bank klagen müsste.
Klaus_Dieter:

Das wäre nicht in Ordnung

 
16.11.05 16:57
Martin, wenn es so sein sollte, wie Du sagst, dann ist das eindeutig nicht in ordnung!

Müsste mir auch endlich mal die genauen Bedingungen anschauen, denn grundsätzlich ist es aber nicht so, dass der Kurs nur durch den MM bestimmt wird!
Es gibt schon Vergleichspapiere und auch eine gewisse Vorstellung wie ein allgemeiner "fairer" Wert aussehen soll.

Allerdings da es sich hier eben Gold handelt und der Hebel enorm gross sein soll, ist es durchaus möglich,  dass man so was wie einen "normalen" Kurs nicht so direkt bestimmen kann!

Grundsätzlich hast Du natürlich völlig Recht, die Bank darf auf keinen Fall, im Nachhinein den Prospekt ändern!

Könnte man nicht Anzeige wegen Betruges erstatten?
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