Deutsche Bank greift nach Hypothekengeschäft von GM
Von Claudia Wanner, Frankfurt
Die Deutsche Bank steht kurz vor der Übernahme des gewerblichen Hypothekengeschäfts des US-Automobilkonzerns General Motors (GM). Nach
Informationen aus Bankenkreisen haben beide Seiten bereits eine erste Vereinbarung unterzeichnet.
Bis Ende November soll das Geschäft abgeschlossen sein. Der Kaufpreis dürfte nach Angaben von Brancheninsidern bei gut 1 Mrd. Euro liegen. Mit der Übernahme würde die Deutsche Bank nach längerer Abstinenz wieder einen größeren Zukauf tätigen. Seit dem Amtsantritt von Vorstandschef Josef Ackermann hatte sich das größte deutsche Geldinstitut im Rahmen seiner Konzentration auf das Kerngeschäft von Randbereichen und Beteiligungen getrennt.
Zu den wenigen Ausnahmen gehörten der Zukauf der Schweizer Privatbank Rüd, Blass & Cie im Februar und die kürzlich angekündigte Übernahme der Wertpapierverwahrung der Dresdner Bank.
Die Deutsche Bank wollte die Informationen nicht kommentieren. Das Institut ist bereits im US-Immobiliengeschäft aktiv. Vor eineinhalb Jahren hatte es den US-Immobilienverwalter Rreef gekauft. Das gewerbliche Immobiliengeschäft in Europa hatte die Deutsche Bank im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Commerzbank und Dresdner Bank in die Eurohypo eingebracht.
Auch dieser Spezialfinanzierer versucht, auf dem US-Markt Fuß zu fassen. Ein Banker sagte, der Deutschen Bank gehe es "weniger um die Kredite als um das damit verbundene Kapitalmarktgeschäft".
"Der Verkaufsprozess läuft, aber derzeit können wir nichts verkünden", hieß es bei GMAC, der Finanzdienstleistungstochter von GM. Der Autokonzern hatte bereits im Frühjahr angekündigt, er prüfe verschiedene Optionen für sein 1995 gestartetes Hypothekengeschäft. Das hatte 2002 bei einer Bilanzsumme von 12 Mrd. $ 225 Mio. $ Gewinn erwirtschaftet. Die Zeit für einen Verkauf sei angesichts der guten Ergebnisse günstig, hieß es in Branchenkreisen. GMAC könnte sich durch den Verkauf auf andere Bereiche konzentrieren, etwa die Autofinanzierung oder das Versicherungsgeschäft, die ausgebaut werden sollen. Vor allem Kredite für Autokäufer sorgen auch während der derzeit schwachen Automobilkonjunktur für stabile Erträge. GMAC war in den vergangenen Monaten wichtigster Ertragsbringer bei GM.
© 2003 Financial Times Deutschland
Grüße
NL
Von Claudia Wanner, Frankfurt
Die Deutsche Bank steht kurz vor der Übernahme des gewerblichen Hypothekengeschäfts des US-Automobilkonzerns General Motors (GM). Nach
Informationen aus Bankenkreisen haben beide Seiten bereits eine erste Vereinbarung unterzeichnet.
Bis Ende November soll das Geschäft abgeschlossen sein. Der Kaufpreis dürfte nach Angaben von Brancheninsidern bei gut 1 Mrd. Euro liegen. Mit der Übernahme würde die Deutsche Bank nach längerer Abstinenz wieder einen größeren Zukauf tätigen. Seit dem Amtsantritt von Vorstandschef Josef Ackermann hatte sich das größte deutsche Geldinstitut im Rahmen seiner Konzentration auf das Kerngeschäft von Randbereichen und Beteiligungen getrennt.
Zu den wenigen Ausnahmen gehörten der Zukauf der Schweizer Privatbank Rüd, Blass & Cie im Februar und die kürzlich angekündigte Übernahme der Wertpapierverwahrung der Dresdner Bank.
Die Deutsche Bank wollte die Informationen nicht kommentieren. Das Institut ist bereits im US-Immobiliengeschäft aktiv. Vor eineinhalb Jahren hatte es den US-Immobilienverwalter Rreef gekauft. Das gewerbliche Immobiliengeschäft in Europa hatte die Deutsche Bank im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Commerzbank und Dresdner Bank in die Eurohypo eingebracht.
Auch dieser Spezialfinanzierer versucht, auf dem US-Markt Fuß zu fassen. Ein Banker sagte, der Deutschen Bank gehe es "weniger um die Kredite als um das damit verbundene Kapitalmarktgeschäft".
"Der Verkaufsprozess läuft, aber derzeit können wir nichts verkünden", hieß es bei GMAC, der Finanzdienstleistungstochter von GM. Der Autokonzern hatte bereits im Frühjahr angekündigt, er prüfe verschiedene Optionen für sein 1995 gestartetes Hypothekengeschäft. Das hatte 2002 bei einer Bilanzsumme von 12 Mrd. $ 225 Mio. $ Gewinn erwirtschaftet. Die Zeit für einen Verkauf sei angesichts der guten Ergebnisse günstig, hieß es in Branchenkreisen. GMAC könnte sich durch den Verkauf auf andere Bereiche konzentrieren, etwa die Autofinanzierung oder das Versicherungsgeschäft, die ausgebaut werden sollen. Vor allem Kredite für Autokäufer sorgen auch während der derzeit schwachen Automobilkonjunktur für stabile Erträge. GMAC war in den vergangenen Monaten wichtigster Ertragsbringer bei GM.
© 2003 Financial Times Deutschland
Grüße
NL