Der Teufel, der Präsident und Alan Greenspan
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Der Dow Jones hat seit dem 11. Februar fast genau 800 Punkte verloren. Ein solcher Rückgang führt normalerweise dazu, dass der Index als "überverkauft" bezeichnet wird, und zumindest eine technische Rally zu erwarten ist. Und letzten Freitag stieg er dann ja auch wirklich.
Währenddessen pendelt der Goldpreis immer noch um die Marke von 380 Dollar.
Und außerhalb der Märkte stieg die Zahl der Amerikaner, die das erste Mal einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt haben.
All diese Dinge müssen natürlich den Fed-Vorsitzenden, stören. Alan "Spekulationsblasen" Greenspan hat seinen Pakt mit dem Teufel gemacht, und mit dem US-Präsidenten. Für den Teufel hält er die Zinsen künstlich niedrig, um die Kleinanleger tiefer in die Schulden zu treiben. Dafür wird er weiter der hoch gelobte Fed-Vorsitzende bleiben. Für den Präsidenten wird er genau dasselbe tun, aus genau denselben Gründen.
Dafür erhält der Teufel die Seele von Alan ... und hofft, ein paar weitere einsammeln zu können, unter den Millionen von verzweifelten, von Bankrott bedrohten Menschen, die die niedrigen Zinsen kreieren werden. Der Präsident hofft, wiedergewählt zu werden.
Aber manchmal funktionieren niedrige Zinsen nicht. Die Leute leihen sich Geld und geben es aus ... und dann leihen sie sich noch mehr, um die Zinsen zu bezahlen. Aber all das neue Geld und die neuen Kredite treffen auf eine gleich bleibende Zahl an Ressourcen. Das ist – allgemein gesagt – der Grund dafür, dass zum Beispiel in Orange County, Kalifornien, der durchschnittliche Preis für ein Einfamilienhaus in den letzten 12 Monaten um 30 % gestiegen ist.
Alan "Spekulationsblasen" Greenspan hat die größte inflationäre Anstrengung der Geschichte durchgeführt – er hat mehr Geld drucken lassen, als alle seine Vorgänger zusammengenommen. Er hat die Leitzinsen auf 1 % gesenkt ... so tief waren sie nur zwei Mal überhaupt ... und er hat sie länger auf diesem Niveau gehalten als je zuvor. Das erste Mal, dass der Leitzins bei 1 % lag, war in der Weltwirtschaftskrise. Das zweite Mal hat er den Leitzins bei 1 % gelassen, obwohl die Wirtschaft so schnell wie immer wachsen soll.
Er hat eine Spekulationsblase am US-Aktienmarkt begründet ... eine Spekulationsblase am amerikanischen Immobilienmarkt ... und eine Mammut-Schuldenblase an Schulden.
Was diesem Mann jetzt wirklich Sorge bereiten muss, ist die Tatsache, dass seine Spekulationsblasen Luft verlieren. Die Aktienkurse fallen ... auch wenn es eine technische Erholung geben sollte. Und selbst das Gold, das in Antizipation einer Inflation steigen "sollte", fällt!
Was bedeutet das? Wo führt das hin? Explodieren die Spekulationsblasen? Nimmt die US-Wirtschaft Kurs auf eine Deflation ... und nicht auf eine Inflation? Sind die USA immer noch auf dem Weg, den Japan 10 Jahre früher genommen hat ... nach all diesen Jahren? Ich weiß es nicht. Aber, wie üblich, habe ich eine Einschätzung dazu:
Der Teufel wird seine Beute bekommen. Aber der Präsident wird wünschen, dass er niemals mit Alan Greenspan zu Abend gegessen hätte.