Der Terror und die Folgen

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Happy End:

Der Terror und die Folgen

 
06.04.04 19:01

... für die Konjunktur


• Konsum geht weiter zurück: Die Verbraucher sind bereits jetzt stark verunsichert, halten sich mit größeren Anschaffungen zurück. Jeder weitere Anschlag wird die Konsumneigung und damit auch die Konjunktur deutlich schwächen.

• Investitionen gehen zurück: Das Konsumverhalten wirkt direkt auf die Industrie - weil die Nachfrage schwächelt, drehen die Firmen für neue Projekte den Geldhahn zu. Der Arbeitsmarkt wird nicht entlastet und schwächt den Konsum weiter - ein Teufelskreis.

• Wachstum geht zurück: Experten streiten sich, ob "punktuelle Anschläge" die Konjunktur wirklich beeinflussen. Doch viele von ihnen rechnen damit, dass beispielsweise der Terror von Madrid einen Wachstumsrückgang von 0,2 Prozent zur Folge haben kann.

 

... für den Euro


• Dollar verliert kurzfristig: Da jeder Anschlag von Islamisten auch ein Schlag gegen die USA sein soll, sinkt der Dollarkurs nach Attentaten oder Terrorhinweisen. Ein schwacher Dollar ist Gift für die exportorientierte deutsche Wirtschaft.

• Auch der Euro schwächelt: Mittelfristig hat aber auch der Euro zu leiden. Denn die sinkende Konjunktur drückt auf das Zinsniveau in der EU. Damit wird es für Investoren unattraktiv, innerhal der Euro-Zone Geld anzulegen.

• Langfristig kaum Auswirkungen: Solange der Terror die Weltwirtschaft nicht grundlegend lahm legt, bleiben die wichtigsten Währungen vom Terror unbeeindruckt.

 

... für die Aktien


• Höherer Abwärtstrend: Wenn die Aktienkurse, so wie vor den Anschlägen von Madrid, ohnehin schon auf Talfahrt sind, verstärken sich die Kursverluste um ein Vielfaches. Vor allem Tourismus- (TUI, Lufthansa etc.) und Konsum-Titel (Metro, KarstadtQuelle etc.) leiden.

• Neue Ziele für die Aktien: Bei einem angekündigten Konjunkturanstieg steigen auch die Aktienkurse. Tritt dieser aber nach einem Anschlag nicht wie erhofft ein, fallen die Kurse um so heftiger.

• Technisches Risiko: In einer ersten Panikreaktion nach einem Anschlag verkaufen viele Anleger, der DAX fällt also. Das Problem: Fällt der Index unter eine bestimmte Grenze, brechen alle Dämme. Automatische Verkaufsorder werden ausgeführt, der Abwärtstrend festigt sich.

 

... für das Gold


• Krisenwährung: Bei großen Krisen und Katastrophen flüchten viele Anleger in die Krisenwährung Gold. Vereinzelte Terroranschläge haben mittelfristig aber keine Auswirkung auf den Goldpreis.

• Stabiler Wertzuwachs: Das Gold hat bereits einen Höhenflug hinter sich, der Wert stabilisiert sich derzeit - auf einem hohen Niveau. Das Rückschlagspotenzial halten Experten für gering - Aktiencrash-Propheten erwarten sogar die Renaissance des Goldes und investieren kräftig.

 

... für den Ölpreis

• Kurzfristige Ausschläge: In einer ersten Reaktion steigt der Öl- und damit auch der Benzinpreis nach Anschlägen meist schnell an - vor allem in Erwartung von weiteren Attentaten. Treten diese nicht ein, sinkt der Preis auch wieder.

 

... für die Zinsen


Gesunkene Renditen: Schon vor den Anschlägen von Madrid waren Zugewinne bei den festverzinslichen Wertpapieren zu beobachten. Für Fachleute ein klares Indiz dafür, dass der Markt keine zinstreibenden Konjunkturaufschwung erwartet.

• Leitzinssenkung wahrscheinlicher: Je mehr die Terroranschläge auf die wirtschaftliche Stimmung drücken, um so wahrscheinlicher wird eine Senkung der Zinsen im Euro-Raum. Kredite würden billiger werden, Aktienanlagen attraktiver. Doch noch hat sich die Europäische Zentralbank gegen die Forderungen nach einer Leitzinssenkung erfolgreich gewehrt.

Happy End:

Terror verunsichert Börsen

 
06.04.04 23:06
Mit den Terroranschlägen von Madrid am 11. März hat sich die positive Börsenstimmung zunächst verflüchtigt, so die Analysten von Activest (05.04.2004)

Allein der DAX sei binnen einer Woche um ganze sieben Prozent gefallen. Allerdings habe es den Börsen schon seit Mitte Januar deutlich an Dynamik gefehlt und sie hätten sich nur noch in einer engen Range bewegt. Die Anschläge seien somit eher als Auslöser der Aktienkorrektur zu werten und nicht als deren Ursache. Diese habe vielmehr in einer zu positiven Stimmung und einem überkauften Markt gelegen. Zeitgleich hätten sich die Konjunkturerwartungen eingetrübt. Der deutsche ifo-Index habe im März nun schon das zweite Mal in Folge einen Rückgang hinnehmen müssen, nachdem er sich zuvor neunmal nacheinander habe verbessern können. Die Verschlechterung sei sowohl auf einen Rückgang der Aktuellen Lage wie auch der Erwartungen zurückzuführen.

Insgesamt werde die Erholung also weiter von den Exporten getrieben, während die Binnennachfrage der Schwachpunkt des Aufschwungs bleibe. In diese Richtung hätten sich in der letzten Zeit auch einige EZB-Vertreter geäußert: Notenbankpräsident Trichet habe sich enttäuscht über die Entwicklung des Konsums gezeigt und der belgische Notenbanker Quaden habe hinzugefügt, dass die geldpolitische Munition der EZB zur Unterstützung der Konjunktur noch keinesfalls ausgeschöpft sei.

http://www.optionsscheinecheck.de/news/...agetype=5&AnalysenID=405187

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