Aus der FTD vom 5.9.2001
Das Kapital: Der PC-Sektor wird richtig zyklisch
Zwei Fragen kann man vermutlich jetzt schon beantworten. Erstens, ob Hewlett- Packard und Compaq es schaffen, im nächsten zyklischen Aufschwung im PC- und Server-Markt ihren gemeinsamen Anteil zu halten. Zweitens, ob die mit der Fusion einhergehende Konsolidierung den Wettbewerbsdruck in dem langsam gesättigten Markt entscheidend verbessert.
Auf beide Fragen lautet die Antwort wahrscheinlich: Nein. Die PC-Verkäufe sind dieses Jahr zum ersten Mal seit 1986 gesunken. Aber sie werden sich in den nächsten ein, zwei Jahren stabilisieren, nicht nur wegen Windows XP. Bei Geschäftskunden wird Hardware innerhalb von drei Jahren abgeschrieben - und anschließend ersetzt. HP und Compaq werden sich in dieser Zeit darum kümmern müssen, die beiden Unternehmen zu integrieren und - mal wieder - neu zu strukturieren. Es wird Reibungsverluste geben, auch beim Vertrieb.
Der Wettbewerbsdruck in der Branche wird sich unterdessen kaum verringern. Das gilt in jedem Fall für das Privatkundengeschäft. Dort tummeln sich unzählige Anbieter, die zumindest in der Lage sind, einzelne Komponenten zusammenzustöpseln. Im Firmenkundengeschäft mag vielleicht eine leichte Besserung drin sein. Aber das muss sich erst noch beweisen. In der Prozessoren-Industrie reichen zwei Anbieter, um sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Die Autoindustrie erlebt seit Jahrzehnten eine Art Dauerkonsolidierung, ohne dass es den Firmen - gerade den großen - zu einträglichen Margen verholfen hätte. Immerhin haben es HP/Compaq mit Konkurrenten wie IBM, Dell, Fujitsu Siemens, Gateway oder Sun Microsystems zu tun. Und der Wettbewerb ist nicht nur bei der Hardware hoch, sondern auch bei den Dienstleistungen.
Es ist müßig zu fragen, ob die beiden Unternehmen mit unterschiedlichen Kulturen reibungslos zusammengebracht werden können; ob die versprochenen Kostensynergien gehoben und die Dienstleistungsgeschäfte ausgebaut werden können; und wie die Unternehmen ihre Überlappungen in den Griff kriegen. Es wird Monate, wenn nicht Jahre dauern, um das zu sehen. Im Dienstleistungsgeschäft, das profitabler ist und stetiger verläuft, haben sich beide Firmen jedenfalls trotz großer Anstrengungen bisher nicht mit Ruhm bekleckert.
Aber eins ist noch klarer als vorher: Das Spiel geht jetzt über die Kosten. Die fast reife PC-Branche wird noch zyklischer, und mit ihr die Aktien der Hersteller. Im Grunde wie in jeder guten alten Industrie.
Das Kapital: Der PC-Sektor wird richtig zyklisch
Zwei Fragen kann man vermutlich jetzt schon beantworten. Erstens, ob Hewlett- Packard und Compaq es schaffen, im nächsten zyklischen Aufschwung im PC- und Server-Markt ihren gemeinsamen Anteil zu halten. Zweitens, ob die mit der Fusion einhergehende Konsolidierung den Wettbewerbsdruck in dem langsam gesättigten Markt entscheidend verbessert.
Auf beide Fragen lautet die Antwort wahrscheinlich: Nein. Die PC-Verkäufe sind dieses Jahr zum ersten Mal seit 1986 gesunken. Aber sie werden sich in den nächsten ein, zwei Jahren stabilisieren, nicht nur wegen Windows XP. Bei Geschäftskunden wird Hardware innerhalb von drei Jahren abgeschrieben - und anschließend ersetzt. HP und Compaq werden sich in dieser Zeit darum kümmern müssen, die beiden Unternehmen zu integrieren und - mal wieder - neu zu strukturieren. Es wird Reibungsverluste geben, auch beim Vertrieb.
Der Wettbewerbsdruck in der Branche wird sich unterdessen kaum verringern. Das gilt in jedem Fall für das Privatkundengeschäft. Dort tummeln sich unzählige Anbieter, die zumindest in der Lage sind, einzelne Komponenten zusammenzustöpseln. Im Firmenkundengeschäft mag vielleicht eine leichte Besserung drin sein. Aber das muss sich erst noch beweisen. In der Prozessoren-Industrie reichen zwei Anbieter, um sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Die Autoindustrie erlebt seit Jahrzehnten eine Art Dauerkonsolidierung, ohne dass es den Firmen - gerade den großen - zu einträglichen Margen verholfen hätte. Immerhin haben es HP/Compaq mit Konkurrenten wie IBM, Dell, Fujitsu Siemens, Gateway oder Sun Microsystems zu tun. Und der Wettbewerb ist nicht nur bei der Hardware hoch, sondern auch bei den Dienstleistungen.
Es ist müßig zu fragen, ob die beiden Unternehmen mit unterschiedlichen Kulturen reibungslos zusammengebracht werden können; ob die versprochenen Kostensynergien gehoben und die Dienstleistungsgeschäfte ausgebaut werden können; und wie die Unternehmen ihre Überlappungen in den Griff kriegen. Es wird Monate, wenn nicht Jahre dauern, um das zu sehen. Im Dienstleistungsgeschäft, das profitabler ist und stetiger verläuft, haben sich beide Firmen jedenfalls trotz großer Anstrengungen bisher nicht mit Ruhm bekleckert.
Aber eins ist noch klarer als vorher: Das Spiel geht jetzt über die Kosten. Die fast reife PC-Branche wird noch zyklischer, und mit ihr die Aktien der Hersteller. Im Grunde wie in jeder guten alten Industrie.