Der Neue Markt ist viel besser als viele behaupten ! (Protestnote)

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Der Neue Markt ist viel besser als viele behaupten ! (Protestnote)

 
12.07.00 14:09
#1
Den heutigen Tag nehme ich zum Anlaß mir meinen Ärger hinweg zu schreiben.

Obwohl ich auch auf bearish geschaltet habe, finde ich das Runterreden des Nemax auf gut deutsch gesagt einfach zum "kotzen". (Pardon für dieses Wort, aber ein besseres gibt es nicht).

Ein paar selbsternannte Gurus und praxisfremde Hochschulabsolventen meinen auf einmal, daß sie Todeslisten aufstellen können um Panik zu verbreiten.

Doch was erreichen diese Spinner ? Wir haben Urlaub und viele haben sich mit SL abgesichert. Jetzt spielen die Analysten das bekannte "Vom Schneeball zur Lawine Spiel" und lösen eine Verkaufslawine nach der anderen aus.

Da viele, wie ich auch, für den Herbst schlechte Kurse erwarten verkaufen sie zusätzlich schon heute (das mache ich nicht). Aber Vorsicht hier kann ganz schnell das Gegenteil eintreten. Passiert nämlich irgendetwas positives schlägt die Stimmung ganz schnell um und die Kurse steigen wieder. Vor allem bei den zu Unrecht "verprügelten".

Um dies mal zu verdeutlichen möchte ich mich auf Kostolany beziehen: Vor Beginn des zweiten Weltkrieges erwarteten in Frankreich alle daß die Börse schließen werde, die Wertpapiere würden daher nicht mehr handelbar sein und ein crash damit unvermeidbar. Als nun im September 1939 der Krieg ausbrach, passierte nichts: Die Börse schloß nicht, der Handel verlief ganz planmäßig. Was kam dann ? Die Kurse explodierten förmlich. Es setzte ein Kaufrausch ein, wie man ihn niemals zuvor gesehen hatte. Während alle im Wahn waren, bemerkte niemand das eigentlich Übel. Die Deutschen standen vor der Tür ! Als die dann in Paris einmarschierten passierte das was niemand erwartet hatte: Die Börse schloß !

Was lehrt uns das ? Es kommt grundsätzlich anders als man denkt, bzw. es die Masse erwartet.


Es wird Zeit daß in Deutschland etwas passiert: Gurus + Analysten sollten nicht länger selbst auch Fonds managen dürfen, da die Absicht klar ist.
Junge Hochschulabsolventen sollten erstmal Praxiserfahrung haben. Auch ein psychologisches Trainig über die Reichweite ihrer Worte sollte zur Pflicht werden. Vergehen müssten mit entsprechenden Rechtsmitteln geahndet werden können. Ich hoffe daß sich mir einige anschließen und entsprechende Protestbriefe an die Wächter des Wertpapierhandels richten werden.

Der Neue Markt wird ausschließlich von Spinnern bestimmt, die meine von etwas Ahnung zu haben, weil sie es so eingebläut bekommen haben.

FAZIT: Jetzt zu verkaufen, ist der größte Fehler den man machen kann !

Grüße
Shorty


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Hat sich heute schon mal jemand mit den aktuellen Wirtschaftsda.

 
12.07.00 15:01
#2
Wie das DIW heute bekannt gab, soll das BIP in diesem Jahr um 2,7% und im nächsten Jahr um 2,6% steigen. Die Arbeitslosenzahl für dieses Jahr wurde mit durchschnittlich 3,86 Mio. (9,6%) und für 2001 mit 3,54 Mio. (8,8%) prognostiziert.

Das schönste aber sind die Verbraucherpreise: Für 2000 rechnet man mit 1,4% und fürs kommende Jahr stehen 1,2% auf dem Plan.

Auch wenn es mal zu einer Korrektur (an der Börse) kommt, so stehen doch alle Vorzeichen auf STEIGEN. Ein ordentliches Wachstum mit sinkenden Arbeitslosenzahlen und das sinkende Preise verheißen beste Aussichten für D.

Grüße
Shorty
Der Neue Markt ist viel besser als viele behaupten ! (Protestnote) Karlchen_I
Karlchen_I:

Shorty: Das hast Du nicht richtig mitbekommen....

 
12.07.00 16:05
#3
Das DIW warnt davor, daß es zu einer konjunkturellen Abkühlung kommen könnte - verursacht insbesondere durch die Geldpolitik der EZB. Zudem dürfte sich die nachlassende Wachstumsdynamik in den USA bemerkbar machen, die mit einer Verringerung des Außenwertes des Dollar einhergeht. Positive Impulse kommen dagegen vom privaten Verbrauch in der Bundesrepublik - allerdings ist bei der Prognose unterstellt, daß es zur Steuerreform kommt.
Der Neue Markt ist viel besser als viele behaupten ! (Protestnote) jopius
jopius:

Psychologie nicht zu unterschätzen ...

 
12.07.00 16:10
#4
12.07.2000
15:28

"Wirtschaftswoche": New-Economy-Fehleinschätzung könnte Rezession auslösen

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Pessimistisch eingeschätzte Gewinnaussichten von New-Enonomy-Unternehmen könnten die nächste Rezesssion in den USA auslösen. Diese Ansicht vertritt der renommierte US-Ökonom Pau Krugman in einem am Mittwoch vorab verbreiteten Beitrag der "Wirtschaftswoche". Ein solcher Stimmungswandel werde "einen regelgerechten Dominoeffekt haben", erklärte Krugman. Dann würden Investoren nicht mehr investieren, die Börse geht nach unten und den privaten Verbrauch mitreißen. Die Stimmung spielt nach seiner Einschätzung "eine viel stärkere Rolle, als wir das bisher mit konventionellen Modellen der Ökonomie messen können"./kg/ub
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Hi Karlchen & Jopius !

 
12.07.00 16:25
#5
Karlchen: Auch wenn unser Wim die Zinserhöhung rechtfertigt, so sehe ich den Schritt 1. als absolut falsch an und 2. daß es unter Zugzwang geschah. Die Zinserhöhung war m.E. nichts anderes als ein Nachzügler der Fed-Entscheidung um den Euro zu stützen. Ein schwacher Euro ist sicherlich gewollt und auch gut für den Export, aber ein zu stark fallender schafft gewisse Planungsunsicherheiten und die Inflation in Euroland.

Jopius: Hätte ich mir eigentlich denken können, daß der Bericht von einem Ökonomen stammt. Ich habe noch nie einen positiven Wirtschaftsbericht eines Ökonomen gelesen. Die sollten lieber sich lieber mal mit einzelnen Unternehmen beschäftigen und sehen wie die Auftragslage ist, statt mit verstaubten Apokalypse-Szenarien um sich zu werfen. Aber auch solche Stimmen muß es geben, damit es nicht zu einseitig wird.

Ich rechne für die nächsten Jahre mit einem stetigen Wirtschaftswachstum bei uns in Europa und jenseits des Atlantik. Japan schätze ich eher schwach ein, im Gegensatz zum Wachstum China's.

Grüße
Shorty

Der Neue Markt ist viel besser als viele behaupten ! (Protestnote) n1608
n1608:

An Karlchen

 
12.07.00 16:52
#6
du zitierst das diw, die befürchten das die geldpolitik der ezb das wachstum schwächen könnte. bin zwar kein vwl-professor, glaube aber in dem bereich gut ausgebildet zu sein und behaupte deshalb, das ein aktueller zinssatz von 4,25% (Refitender 4,29%)wirklich keine negativen folgen fürs wachstum hat. außerdem muß bedacht werden, daß in euroland einige länder mitlerweile "heißgelaufen" sind. schau dir mal die wachstums- und inflationsraten in spanien und irland an. preisstabilität RULES würde ich sagen und daher ist es m.E. es zu kurz gedacht die letzte zinserhöhung lediglich auf den eurokurs zu schieben.
darüber hinaus haben wir endlich die langersehnte abkühlung in den usa und nun befürchten alle eine abkühlung des wachstims hier. das ist doch paradox.erstens sind die langerhoffenten erwartungen erfüllt worden und darüber hinaus sind die wenigsten nm-unternehmen wirklich fett vom usa geschäft abhängig.
Der Neue Markt ist viel besser als viele behaupten ! (Protestnote) Karlchen_I
Karlchen_I:

Shorty und n1608:.................

 
12.07.00 17:25
#7
1. Mit Zinsanhebungen kann man in der Regel nicht den Wechselkurs stützen. Vielmehr: Eine zu restriktive Geldpolitik dämpft die Konjunktur und schwächt den Wechselkurs einer Währung. Der Wechselkurs ist letztlich nichts anderes als der Ausdruck der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines Währungsgebietes.

2. Es geht um die Realzinsen ( Nominalzinsen minus Inflationsrate), und die sind in Euroland recht hoch - etwa ebenso hoch wie in den USA, bloß soll dort das starke Wachstum gebremst werden.

3. Das Wachstum in der Bundesrepublik wurde bisher im wesentlichen vom Export getrieben - nicht zuletzt von den Ausfuhren in die USA. Wenn die Nachfragesteigerungen von dort schwächer werden, macht sich das hier durchaus bemerkbar.

4. NM-Unternehmen mögen davon unmittelbar weniger betroffen sein - aber sie sind es durch Kreislaufeffekte doch mittelbar.
Der Neue Markt ist viel besser als viele behaupten ! (Protestnote) short-seller
short-seller:

Hi Karlchen !

 
12.07.00 17:41
#8
Wieso soll sich eine Zinsanhebung nicht auf den Wechselkurs auswirken ?

Steigen die Zinssätze in Amiland bewirkt dies dort einen Kapitalzufluß aus dem Ausland. Ergo muß die EZB mitziehen um eine "Kapitalflucht" zu verhindern.

Daß der Wechselkurs der Ausdruck der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ist, wage ich zu bezweifeln. Vor vielen Jahren war dies ganz sicher so. Aber heutzutage wird der Wechselkurs im wesentlichen von "großen Spielern" beeinflußt. Schau Dir mal die Umsätze an. Die gigantischen Mengen werden in keiner Volkswirtschaft benötigt. Meine Beobachtung wird übrigens auch von Kostolany gestützt. Nachzulesen im neuen Buch.

Auch wenn die Nachfrage in den USA ein klein wenig abgeschwächt erscheint, so ist dies nur in geringem Maße wirksam, da der Euro extrem gefallen ist und somit den Export fördert. Die höheren Exporte in Euroland werden erst in den nächsten Monaten sichtbar, da die meisten Aufträge erst zu späteren Terminen abgewickelt werden.

Ich sehe weiter positiv für den NM, auch wenn es zu einer Korrektur kommt.

Grüße
Shorty
Der Neue Markt ist viel besser als viele behaupten ! (Protestnote) n1608

psychologie und erwartungen

 
#9
m.E. sehen wir im augenblick genau das, worauf wir seit mitte märz warten. nach der korrektur fehlte die phantasie für einen Aufschwung, weil die stimmung zu positiv gestimmt war. gerade aber der pessimismus und die angst im markt sind es, die zu pos. überraschungen führen können. Mitlerweile sehen wir einen deutlich überverkauften markt und panikartige reaktionen bei jeder aktie, die auch nur im entferntesten in den ruf gerät, sie könnte in liquiditätsschwierigkeiten kommen. es vollzieht sich nun genau das szenario, was uns nach der korrektur für einen aufschwung fehlte. so wie in der börsenphase von nov. bis märz nach oben übertrieben wurde, so scheint sich nun das szenario ins gegenteil zu verkehren. ich vermag nicht abzuschätzen wie schlecht die stimmung noch werden muß für eine trendumkehr, aber sicher ist für mich, daß sie kommen wird. dafür sprechen weitere gründe:
1. unser wachstumssegment steht erst am anfang seiner entwicklung. die nasdaq hat dagegen in seiner längeren geschichte schon stories wie yahoo und aol geschrieben, dagegen nimmt sich selbst eine em-tv noch bescheiden an.
2. es wird in euroland durch den steigen anteil von aktienbesitzern (noch unter 5% - usa über 20%)die leiquidität steigern
3. durch private altervorsorge werden weitere mittel frei.
4. die wachstumsaussichten für euroland sehen gut aus.
5. das gleiche gilt kurzfristig für die quartalserwartung im herbst

euer pessimismus stimmt mich positiv!

gruß n1608


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