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Der neue Golf
W ir zeigen die ersten Bilder von der fünften Auflage des Käfer-Erben. Zwar steht das mit Abstand wichtigste Modell der Wolfsburger erst auf der IAA in Frankfurt (11. bis 21. September). Aber nachdem Erzkonkurrent Opel schon Blicke auf den als Golfschläger apostrophierten Astra werfen ließ, musste auch VW den Schleier lüften. Anders als die Rüsselsheimer blieben die Wolfsburger aber Ihrer Linie treu und sprechen dafür aber vom „größten Evolutionssprung seit Einführung der Baureihe“. Klar, Erfolgstypen krempelt keiner gerne revolutionär um.
Denn so VW: „Seit seinem Debüt vor nahezu drei Jahrzehnten ist der Golf so unverwechselbar wie ein Fingerabdruck.“ Dass Volkswagen das Design „über vier Generationen gepflegt, und perfektioniert hat“, gehört laut Hersteller zu den Geheimnissen seines weltweiten Erfolges (bislang mehr als 22 Millionen verkaufte Exemplare).
Irgendwie ist die Pflege und Perfektion auch bei der fünften Generation gelungen: Der neue ist ohne Zweifel ein Golf aber genauso unverkennbar neu. Kenner des Corporate-Designs werden am Heck Anklänge von Touareg und Phaeton erkennen. Die Frontscheinwerfer bekennen sich jetzt deutlicher zu ihren vier Leuchteneinheiten.
Die Karosserie selbst ist breiter (1759 mm / + 24 mm), höher (1483 mm / + 39 mm) und länger (4204 mm / + 57 mm). Damit soll vor allem im Fond mehr Platz zur Verfügung stehen (+ 65 mm Beinfreiheit / + 24 mm Kopffreiheit hinten bzw. + 8 mm vorn) – ein steter Kritikpunkt am Golf IV. Auch der Kofferraum wuchs auf 347 Liter. Gleichzeitig reklamiert VW den Spitzenwert bei der Karosseriesteifigkeit: Die statische Steifigkeit verbesserte sich gegenüber dem Vorgänger um beachtliche 80 Prozent.
Das Fahrwerk erinnert freilich stark an den Konzernbruder A3: So kommt hinten ebenfalls die neu entwickelte Mehrlenkerachse zum Einsatz und die Steuerung übernimmt eine elektromechanische Servolenkung. ESP der neuesten Generation und Bremsassistent sind Ehrensache.
Die Motorentechnik steht ganz im Zeichen der Direkteinspritzung. Bei den Dieseln sowieso: Der Spitzen-TDI ist wie im A3 ein Zweiliter mit 140 PS der ebenfalls serienmäßig mit sechs Gängen ausgestattet ist. Der Fahrer kann sie wahlweise manuell oder sequenziell mit dem Direktschaltgetriebe ( wie im Audi TT 3,2 mit DSG) wechseln. Die Benziner namens FSI arbeiten ebenfalls mit Direkteinspritzung. Der 1,6 FSI mit 115 PS debütierte bereits im Touran. Auch hier sind sechs Gänge Serie. Entweder manuell oder in Form einer (aufpreispflichtigen) Wandlerautomatik. Insgesamt wird der Golf zur Markteinführung im Herbst mit vier Motoren — zwei Benziner ( 75-PS-Saugrohreinspritzer und 1.6 FSI mit 115 PS) sowie zwei Diesel ( 105 PS und 140 PS) — angeboten. Alle Motoren erfüllen die EU 4-Norm. Vier weitere Motorisierungen sollen wenig später folgen, darunter zwei FSI-Motoren und ein SDI, also ein Direkteinspritzer-Diesel ohne Turbolader. Auf die sportlichen Spitzenmotorisierungen (siehe Fahrbericht Golf R32) muss der Kunde länger warten. Auch die Automatik und das Direktschaltgetriebe DSG werden erst Anfang 2004 verfügbar sein.
Zum Marktdebüt erhältlich sein werden hingegen Zwei- und Viertürer und die bekannten Ausstattungslinien Trendline, Comfortline und Sportline. Allen gemein sind sechs Airbags, fünf Kopfstützen (vorne aktiv), eine neu entwickelten Sicherheitslenksäule und Pedale, die beim Crash ausweichen.
Kleine Tricks aber sind aufpreispflichtig: So schaltet die optionale Klimaautomatik beim Rückwärtsfahren auf Umluft. Und auch wenn die Scheibenwaschanlage arbeitet unterbricht eine intelligente Steuerung augenblicklich die Frischluftzufuhr. Extra kostet auch die elektrische 4-Wege-Lordosenunterstützung (im E-Sitz integriert), eine Standheizung und eine nach vorne klappbare Beifahrersitzlehne. Auch damit bleibt sich der Golf irgendwie treu, obwohl der Fortschritt unverkennbar ist: Im Golf I war sogar Verbundglas für die Frontscheibe aufpreispflichtig.