WamS-Gespräch mit Mercedes-Vorstand Schöpf
Der alte und neue Maybach
WELT am SONNTAG: Herr Schöpf, warum haben Sie in Genf nur ein Tonmodell des Maybach vorgestellt. Sind Sie nicht mehr im Zeitplan?
Hans-Joachim Schöpf: Nein. Uns geht es darum, den Namen und die Marke bekannt zu machen. Die Marke Maybach ruft außer in Deutschland keine Erinnerung mehr hervor. Darum müssen wir zuerst den Namen etablieren. Wir bauen eine Spannungskurve auf, bevor wir das Auto Ende September endgültig in Paris vorführen.
WamS: Wollen die Leute eigentlich den Maybach? Offen zur Schau gestellter Luxus ist nicht feine deutsche Art.
Schöpf: Wir haben Car Clinics mit einer potenziell kaufbereiten Klientel veranstaltet, und dabei war schnell erkennbar, dass es eine Gruppe von Menschen mit sehr hohen Ansprüchen an Luxus, Feinheit der Verarbeitung, Komfort und besonderes Ambiente gibt, die sich mit dem Maybach identifizieren kann.
WamS: Und die Nachfrage lässt Sie hoffen, dass sich die immense Investition auch lohnt?
Schöpf: Wir bauen nur Fahrzeuge, bei denen wir unsere Investitionen zurückspielen können. Aber: Ein Fahrzeug, dass in kleinsten Stückzahlen gebaut wird, hat längere Rückflusszeiten. Trotzdem sind wir davon überzeugt, mit dem Maybach Geld verdienen zu können.
WamS: Wie viel Autos beabsichtigen Sie pro Jahr zu verkaufen?
Schöpf: Wir bauen den Maybach nur auf individuelle Kundenbestellung. Die Produktion ist auf rund 1000 Maybach pro Jahr limitiert.
WamS: Sie haben starke Konkurrenz, etwa aus dem Hause VW mit Bentley oder von BMW mit Rolls-Royce. Warum soll Herr Reich zum Maybach greifen?
Schöpf: Der neue Maybach profitiert voll von der über 100-jährigen Erfahrung und technologischen Kompetenz von Mercedes-Benz. In der Summe der Eigenschaften ist der Maybach outstanding. Wir können uns mit diesem Auto oberhalb der Konkurrenz positionieren. Wir bieten ein Solitärstück an, und die Kundschaft dafür gibt es.
WamS: In die neue E-Klasse haben Sie zwei Milliarden Euro investiert, wie viel kostet Sie der Maybach?
Schöpf: Das kann ich Ihnen nicht sagen.
WamS: Sie können nicht, oder Sie wollen nicht?
Schöpf: Wir wollen nicht.
WamS: Vielleicht aber, wann Sie den Break-even erreichen wollen?
Schöpf: Ich werde den genauen Punkt oder eine Stückzahl nicht benennen.
WamS: Wird der Maybach in Ihrem Hause Vorstandsfahrzeug?
Schöpf: Der Maybach ist ein Bestandteil unseres Modellportfolios. Über seinen Einsatz als Vorstandsfahrzeug werden wir von Fall zu Fall entscheiden.
WamS: Es sollen Vorbestellungen im dreistelligen Bereich vorliegen, von wo stammen die Kunden?
Schöpf: Aus Europa, den USA, Asien und Saudi-Arabien.
WamS: Wie hoch wird der Prozentsatz deutscher Käufer sein?
Schöpf: Der europäische Verkaufsanteil wird etwas über 20 Prozent liegen. Die größten Märkte in Europa sind Deutschland und die Schweiz.
WamS: Ist der Maybach ein Selbstfahrerfahrzeug oder ein Chauffeursauto?
Schöpf: Beide Versionen vereinen souveräne Dynamik mit höchstem Gesamtkomfort. Die Langversion wird wohl eher von einem Chauffeur gefahren werden. Bei der Kurzversion wird es viele Selbstfahrer geben, die die Kraft und unglaubliche Dynamik genießen wollen.
WamS: Machen Sie sich keine Sorgen über den Absatz angesichts der wirtschaftlichen Gesamtsituation?
Schöpf: Fahrzeuge sind wegen der langen Vorlauf- und Planungszeit, in diesem Fall drei Jahre, nicht in einen bestimmten Zyklus einplanbar. Als die Entscheidung für den Maybach fiel, waren die Voraussetzungen sicher besser. Die Zahl der vorliegenden Bestellungen stimmt uns zum Thema Absatz zuversichtlich.
WamS: Wann wird man das Auto fahren können?
Schöpf: Im Oktober oder November.
Der alte und neue Maybach
WELT am SONNTAG: Herr Schöpf, warum haben Sie in Genf nur ein Tonmodell des Maybach vorgestellt. Sind Sie nicht mehr im Zeitplan?
Hans-Joachim Schöpf: Nein. Uns geht es darum, den Namen und die Marke bekannt zu machen. Die Marke Maybach ruft außer in Deutschland keine Erinnerung mehr hervor. Darum müssen wir zuerst den Namen etablieren. Wir bauen eine Spannungskurve auf, bevor wir das Auto Ende September endgültig in Paris vorführen.
WamS: Wollen die Leute eigentlich den Maybach? Offen zur Schau gestellter Luxus ist nicht feine deutsche Art.
Schöpf: Wir haben Car Clinics mit einer potenziell kaufbereiten Klientel veranstaltet, und dabei war schnell erkennbar, dass es eine Gruppe von Menschen mit sehr hohen Ansprüchen an Luxus, Feinheit der Verarbeitung, Komfort und besonderes Ambiente gibt, die sich mit dem Maybach identifizieren kann.
WamS: Und die Nachfrage lässt Sie hoffen, dass sich die immense Investition auch lohnt?
Schöpf: Wir bauen nur Fahrzeuge, bei denen wir unsere Investitionen zurückspielen können. Aber: Ein Fahrzeug, dass in kleinsten Stückzahlen gebaut wird, hat längere Rückflusszeiten. Trotzdem sind wir davon überzeugt, mit dem Maybach Geld verdienen zu können.
WamS: Wie viel Autos beabsichtigen Sie pro Jahr zu verkaufen?
Schöpf: Wir bauen den Maybach nur auf individuelle Kundenbestellung. Die Produktion ist auf rund 1000 Maybach pro Jahr limitiert.
WamS: Sie haben starke Konkurrenz, etwa aus dem Hause VW mit Bentley oder von BMW mit Rolls-Royce. Warum soll Herr Reich zum Maybach greifen?
Schöpf: Der neue Maybach profitiert voll von der über 100-jährigen Erfahrung und technologischen Kompetenz von Mercedes-Benz. In der Summe der Eigenschaften ist der Maybach outstanding. Wir können uns mit diesem Auto oberhalb der Konkurrenz positionieren. Wir bieten ein Solitärstück an, und die Kundschaft dafür gibt es.
WamS: In die neue E-Klasse haben Sie zwei Milliarden Euro investiert, wie viel kostet Sie der Maybach?
Schöpf: Das kann ich Ihnen nicht sagen.
WamS: Sie können nicht, oder Sie wollen nicht?
Schöpf: Wir wollen nicht.
WamS: Vielleicht aber, wann Sie den Break-even erreichen wollen?
Schöpf: Ich werde den genauen Punkt oder eine Stückzahl nicht benennen.
WamS: Wird der Maybach in Ihrem Hause Vorstandsfahrzeug?
Schöpf: Der Maybach ist ein Bestandteil unseres Modellportfolios. Über seinen Einsatz als Vorstandsfahrzeug werden wir von Fall zu Fall entscheiden.
WamS: Es sollen Vorbestellungen im dreistelligen Bereich vorliegen, von wo stammen die Kunden?
Schöpf: Aus Europa, den USA, Asien und Saudi-Arabien.
WamS: Wie hoch wird der Prozentsatz deutscher Käufer sein?
Schöpf: Der europäische Verkaufsanteil wird etwas über 20 Prozent liegen. Die größten Märkte in Europa sind Deutschland und die Schweiz.
WamS: Ist der Maybach ein Selbstfahrerfahrzeug oder ein Chauffeursauto?
Schöpf: Beide Versionen vereinen souveräne Dynamik mit höchstem Gesamtkomfort. Die Langversion wird wohl eher von einem Chauffeur gefahren werden. Bei der Kurzversion wird es viele Selbstfahrer geben, die die Kraft und unglaubliche Dynamik genießen wollen.
WamS: Machen Sie sich keine Sorgen über den Absatz angesichts der wirtschaftlichen Gesamtsituation?
Schöpf: Fahrzeuge sind wegen der langen Vorlauf- und Planungszeit, in diesem Fall drei Jahre, nicht in einen bestimmten Zyklus einplanbar. Als die Entscheidung für den Maybach fiel, waren die Voraussetzungen sicher besser. Die Zahl der vorliegenden Bestellungen stimmt uns zum Thema Absatz zuversichtlich.
WamS: Wann wird man das Auto fahren können?
Schöpf: Im Oktober oder November.