Der Markt macht mich wahnsinnig
von Jochen Steffens
"Der Markt macht mich wahnsinnig – ständige Gaps (Kurslücken, die entstehen, wenn der Anfangskurs deutlich über oder unter den jeweiligen Höchst und Tiefstkursen des Vortages liegen) nach oben, wie nach unten. Gibt es noch deutlichere Anzeichen von völliger Verunsicherung?", Kommentar eines Futuretrader – heute um 9.30 Uhr.
Die Nervosität ist deutlich zu spüren. Die Märkte bewegen sich kaum. Die Rohstoffe sind eingebrochen und erholen sich aktuell lediglich deswegen, weil der Euro wie verrückt steigt. 1,2653 Dollar im Hoch heute. Das nützt insbesondere dem Gold – sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht darauf hingewiesen!
Endlich ein Trend, höre ich die Hedge Fonds rufen, die sich darauf stürzen, wie die Aasgeier. Wenn das mal gut geht ...
Was macht man mit so einem Markt wie in diesem Jahr? Zufällige Gewinne mit Aktien, die scheinbar "ohne Grund" immer weiter steigen? Oder zufällige herbe Verluste, wenn man bei einer Aktie zwischen die Mühlsteine einer schlechten Nachricht kommt. Hier reichen schon angesichts der Nervosität kleinste Nachrichten aus. Letztes Beispiel Altana, die mal eben 4 % ins Minus rutschte, nur weil es bei einem Medikament zu schwächeren Absatzzahlen kam.
Diese Nervosität nährt sich selbst. Viele Investoren warten auf einen Trend, um dann in den Markt einzusteigen. Solange diese Investoren jedoch nicht einsteigen, kann es nicht zu diesem Trend kommen. Immerhin muss man im Moment noch davon ausgehen, dass viel Geld an der Seitenlinie steht und wartet. Das spricht bekanntlich eher für steigenden Kurse.
Wir stehen dicht vor der US-Wahl. Die Wahlrallye ist einem Monat vor der Wahl vom Ölpreis erst einmal ausgestoppt worden. Aktuell steigt der Ölpreis übrigens hauptsächlich aufgrund des schwachen Dollars ... möchte ich hinzufügen. Dieselben Kommentatoren, die sich gerade gesorgt haben, dass der steigende Ölpreis nicht gut sei, sorgen sich nun darum, dass der steigende Euro nicht gut sei. Allerdings macht der steigende Euro das Öl für die Europäer billiger – ob das die Verteuerung der exportierten Waren ausgleichen kann, lasse ich einmal dahingestellt.
Die US-Indizes haben gestern vorsichtige Umkehrsignale ausgebildet. Diese müssten heute allerdings durch steigende (!) Kurse bestätigt werden. Noch ist der Dow im Minus – aber es besteht eine gute Chance, dass sie noch durchstarten. Das sollte jedoch abgewartet werden.
Der Ölpreis (Brent) nähert sich (diesmal aufgrund des schwachen Dollars) gefährlich der 52 Dollar Marke. Beobachten!
von Jochen Steffens
"Der Markt macht mich wahnsinnig – ständige Gaps (Kurslücken, die entstehen, wenn der Anfangskurs deutlich über oder unter den jeweiligen Höchst und Tiefstkursen des Vortages liegen) nach oben, wie nach unten. Gibt es noch deutlichere Anzeichen von völliger Verunsicherung?", Kommentar eines Futuretrader – heute um 9.30 Uhr.
Die Nervosität ist deutlich zu spüren. Die Märkte bewegen sich kaum. Die Rohstoffe sind eingebrochen und erholen sich aktuell lediglich deswegen, weil der Euro wie verrückt steigt. 1,2653 Dollar im Hoch heute. Das nützt insbesondere dem Gold – sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht darauf hingewiesen!
Endlich ein Trend, höre ich die Hedge Fonds rufen, die sich darauf stürzen, wie die Aasgeier. Wenn das mal gut geht ...
Was macht man mit so einem Markt wie in diesem Jahr? Zufällige Gewinne mit Aktien, die scheinbar "ohne Grund" immer weiter steigen? Oder zufällige herbe Verluste, wenn man bei einer Aktie zwischen die Mühlsteine einer schlechten Nachricht kommt. Hier reichen schon angesichts der Nervosität kleinste Nachrichten aus. Letztes Beispiel Altana, die mal eben 4 % ins Minus rutschte, nur weil es bei einem Medikament zu schwächeren Absatzzahlen kam.
Diese Nervosität nährt sich selbst. Viele Investoren warten auf einen Trend, um dann in den Markt einzusteigen. Solange diese Investoren jedoch nicht einsteigen, kann es nicht zu diesem Trend kommen. Immerhin muss man im Moment noch davon ausgehen, dass viel Geld an der Seitenlinie steht und wartet. Das spricht bekanntlich eher für steigenden Kurse.
Wir stehen dicht vor der US-Wahl. Die Wahlrallye ist einem Monat vor der Wahl vom Ölpreis erst einmal ausgestoppt worden. Aktuell steigt der Ölpreis übrigens hauptsächlich aufgrund des schwachen Dollars ... möchte ich hinzufügen. Dieselben Kommentatoren, die sich gerade gesorgt haben, dass der steigende Ölpreis nicht gut sei, sorgen sich nun darum, dass der steigende Euro nicht gut sei. Allerdings macht der steigende Euro das Öl für die Europäer billiger – ob das die Verteuerung der exportierten Waren ausgleichen kann, lasse ich einmal dahingestellt.
Die US-Indizes haben gestern vorsichtige Umkehrsignale ausgebildet. Diese müssten heute allerdings durch steigende (!) Kurse bestätigt werden. Noch ist der Dow im Minus – aber es besteht eine gute Chance, dass sie noch durchstarten. Das sollte jedoch abgewartet werden.
Der Ölpreis (Brent) nähert sich (diesmal aufgrund des schwachen Dollars) gefährlich der 52 Dollar Marke. Beobachten!