Der Markt macht mich wahnsinnig

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Der Markt macht mich wahnsinnig

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21.10.04 19:17
Der Markt macht mich wahnsinnig

von Jochen Steffens

"Der Markt macht mich wahnsinnig – ständige Gaps (Kurslücken, die entstehen, wenn der Anfangskurs deutlich über oder unter den jeweiligen Höchst und Tiefstkursen des Vortages liegen) nach oben, wie nach unten. Gibt es noch deutlichere Anzeichen von völliger Verunsicherung?", Kommentar eines Futuretrader – heute um 9.30 Uhr.

Die Nervosität ist deutlich zu spüren. Die Märkte bewegen sich kaum. Die Rohstoffe sind eingebrochen und erholen sich aktuell lediglich deswegen, weil der Euro wie verrückt steigt. 1,2653 Dollar im Hoch heute. Das nützt insbesondere dem Gold – sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht darauf hingewiesen!

Endlich ein Trend, höre ich die Hedge Fonds rufen, die sich darauf stürzen, wie die Aasgeier. Wenn das mal gut geht ...

Was macht man mit so einem Markt wie in diesem Jahr? Zufällige Gewinne mit Aktien, die scheinbar "ohne Grund" immer weiter steigen? Oder zufällige herbe Verluste, wenn man bei einer Aktie zwischen die Mühlsteine einer schlechten Nachricht kommt. Hier reichen schon angesichts der Nervosität kleinste Nachrichten aus. Letztes Beispiel Altana, die mal eben 4 % ins Minus rutschte, nur weil es bei einem Medikament zu schwächeren Absatzzahlen kam.

Diese Nervosität nährt sich selbst. Viele Investoren warten auf einen Trend, um dann in den Markt einzusteigen. Solange diese Investoren jedoch nicht einsteigen, kann es nicht zu diesem Trend kommen. Immerhin muss man im Moment noch davon ausgehen, dass viel Geld an der Seitenlinie steht und wartet. Das spricht bekanntlich eher für steigenden Kurse.

Wir stehen dicht vor der US-Wahl. Die Wahlrallye ist einem Monat vor der Wahl vom Ölpreis erst einmal ausgestoppt worden. Aktuell steigt der Ölpreis übrigens hauptsächlich aufgrund des schwachen Dollars ... möchte ich hinzufügen. Dieselben Kommentatoren, die sich gerade gesorgt haben, dass der steigende Ölpreis nicht gut sei, sorgen sich nun darum, dass der steigende Euro nicht gut sei. Allerdings macht der steigende Euro das Öl für die Europäer billiger – ob das die Verteuerung der exportierten Waren ausgleichen kann, lasse ich einmal dahingestellt.

Die US-Indizes haben gestern vorsichtige Umkehrsignale ausgebildet. Diese müssten heute allerdings durch steigende (!) Kurse bestätigt werden. Noch ist der Dow im Minus – aber es besteht eine gute Chance, dass sie noch durchstarten. Das sollte jedoch abgewartet werden.

Der Ölpreis (Brent) nähert sich (diesmal aufgrund des schwachen Dollars) gefährlich der 52 Dollar Marke. Beobachten!

Happy End:

Was heißt hier "macht"?

 
21.10.04 19:20
54reab:

der steffens wurde wohl zu heiss

 
21.10.04 19:39
gebadet? seit monaten trödeln die börsen mit historisch niedriegen volatilitäten:

Die Nervosität ist deutlich zu spüren. Die Märkte bewegen sich kaum. ooops

eine total neue definition von nervosität. es ging selten so entspannt zu. dass daytrayder in einer derartigen situation nur noch die banken ernähren und nicht mehr sich selbst - haben sie das jemals getan? - ist doch unseren finanzinstituten zuträglich. es geht ihnen eh so schlecht.

;o)
first-henri:

Steffens ist einer der besten Autoren die ich kenn

 
21.10.04 19:42
e...und ich kann nachvollziehen, daß ihn der Markt wahnsinnig macht... und ich bin teilweise Minuten- oder Sekundentrader...

Greetz  f-h

Der Markt macht mich wahnsinnig 1683255 http://www.anmeldung.boerse-total.de

lumpensamml.:

reab, ich denke beides ist richtig

 
21.10.04 19:50
die niedrige Volatilität suggeriert Angstfreiheit bzw. Desinteresse, oder mit anderen Worten, die mittelfristig orientierten Anleger erwarten keine großen Kurssprünge.

Die Nervosität, die Steffens anspricht, trifft wohl eher für die sehr kurzfristig orientierten Trader zu. Da ist es schon schwer, aus den Stunden- und Tagessprüngen irgendetwas herauszulesen. Und diese Sprünge können, auch wenn sie in der Volatilität fast nicht abgebildet werden, richtig Geld kosten.
54reab:

die niedriege volatilität suggeriert

 
21.10.04 20:08
meiner meinung nicht angsfreiheit sondern manifestiert diese. die vorangegangenen erreignisse haben die papiere mehrheitlich in die starken hände getrieben und ein großer anteil derer die sich im crash blutige hände geholt haben steht verwirrt am seitenaus und traut sich nicht zurück. betrachtet man die entwicklung seit 2000, ist das eine ganz normale börsensituation. wäre annormal wenn es anders wäre.

für minutentrayer sind die bewegungen durchaus ausreichend. man braucht nur das entsprechende glück - wie es schom immer beim glücksspiel war. ich selber bevorzuge da die spielbank. die gebühren sind nicht so hoch und die gewinnchancen größer.

;o)
first-henri:

Ich trade da lieber nach Technik und nicht

 
21.10.04 20:10
Katjuscha:

Was heißt hier zufällige Gewinne? Typisch Instis!

 
21.10.04 20:19
Ist doch immer dasselbe! Die Idioten können nur Gewinne machen wenn es klare Trends gibt! Anstatt wie Warren Buffet mal langfristig auf unterbewertete Marktführer zu setzen, versuchen die in Seitwärtsphasen Trends zu spielen! 'haha'

Ich finde diese Seitwärtsphase der letzten 12 Monate klasse! Endlich trennt sich Spreu vom Weizen! Hatte ich bis Februar/März noch das Gefühl, das wieder jeder Mist steigt, bewegen sich die meisten Aktien in den letzten Wochen doch auf ein halbwegs faires Niveau zu!

Wer jetzt unterbewertete Aktien sucht und findet, gewinnt auch! Man muss sich halt nur die Arbeit machen, und nicht denken das alles von alleine geht!

Lustig finde ich auch das Hedge-Depot, was derezit das ganze Dilemma der Trader zeigt! Ich trade relativ wenig, und stehe bei dem Depot seit 2 Wochen bei knapp 40% plus(okay, über den Sinn eines fiktiven Depots lässt sich streiten, aber trotzdem)! Und obwohl sich die prozentuale Veränderung nicht verändert, gehe ich einen Platz nach dem anderen rauf! Also scheinen die Trader ja echt ein Problem zu haben! Kein Wunder, denn jedes Signal scheint ja in den letzten Wochen eine Falle für prozyklische Anleger zu sein!


Ganz im Allgemeinen sollte jeder Anleger eine Strategie haben, und dabei bleiben! Ich trade zwar gelegentlich auch, aber dann wirklich nur nach klaren Übertreibungen!



Finde jedenfalls das Jammern der Instis und Analysten echt lustig!
ausbilder sch.:

na klar wenn die Kohle

 
21.10.04 20:20
immer und immer wieder flöten geht, werd ich auch wahnsinnig,

was sagt mir das: die Luschen müssen Federn lassen,

selbst an mich sind schon sogenannte Profis rangetreten und haben mir erzählt wie die Gebühren gesunken sind und wie wenig Margin ich benötige und wie schnell ich jetzt mit wenig Geld handeln kann

und wenn die Banken wieder genug von den Luschen eingesammelt haben, wird wieder Kasse gemacht und das geht zur Zeit eben etwas anders wie gewohnt oder wie man sich vorgestellt hat


Ausbilder Schmidt
Quietschente:

Ist alles nur natürliche Auslese, die guten ins ..

 
21.10.04 20:25
Grüsse Q.
Quietschente:

Anders ausgedrückt:

 
21.10.04 20:27
Entweder man beherrscht den Markt, oder der Markt beherrscht einen.

Grüsse Q.
wolverine:

ich denke so ähnlich

 
21.10.04 20:37
wie katjuscha. momentan trennt sich die spreu vom weizen. die jetzigen quartalszahlen zeigen schon, wer wirklich etwas drauf hat. die guten unternehmen profitieren von den kostensenkungen und steigern weiter ihre gewinne. die schlechten müssen ihre kosten weiter senken, die gewinne schrumpfen oder sie verlieren marktanteile. es wird wohl nicht mehr alles steigen sondern nur die guten unternehmen. ich denke mit ids scheer liege ich richtig. heute sap mit tollen zahlen und nächste woche wird ids wohl nachziehen.  
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