Der letzte Börsenguru
Gurus sind an Wall Street selten geworden. Tummelte sich Ende der 90-Jahre noch ein rundes halbes Dutzend von ihnen am US-amerikanischen Kapitalmarkt, so ist 2002 gerade noch einer übrig geblieben: Doug Cliggott. Seit nunmehr vier Jahren liegt der Ex-Banker mit seinen Prognosen goldrichtig - leider.
Wo ist Abby Cohen, wo Henry Blodget? Von der Realität eingeholt. Ihre allzu optimistischen Prognosen haben sich als falsch erwiesen und die Massen gleichermaßen enttäuscht und erzürnt.
Cliggott ist anders, vorsichtiger. Er verkörpert den typischen Leisetreter in einer Welt, in der das Publikum lange Zeit nach Marktschreiern verlangte. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb er trotz seiner Erfolge relativ unbekannt geblieben ist.
Der US-Finanzdienst CNNfn hat versucht, hinter das Geheimnis von Doug Cliggott zu kommen. Das Interview endete mit der erstaunlichen Erkenntnis, dass sich Doug Cliggott lediglich in einem Punkt von seinen Kollegen unterscheidet: er ist vorsichtig. Und deshalb weiterhin bearish für die Börsen eingestellt.
Bewertungen weiterhin zu hoch
An Wall Street ist es gängige Praxis die operativen Ergebnisse als Grundlage für eine Bewertung heranzuziehen. Nicht so bei Cliggott. Der Ex-Banker und heutige Berater eines schwedischen Hedge Funds weigert sich, das Missmanagement in vielen Unternehmen zu ignorieren.
"Sie bauen Lagerbestände auf, die sie heute am liebsten nicht mehr hätten, sie errichten Fabriken, die sie nicht mehr wollen. Und dann werden diese Investitionen aus den Ergebnissen herausgerechnet, ganz so, als hätte es sie niemals gegeben. Aber es gab sie, dass investierte Geld ist echt und es gehört den Aktionären."
Die Alternative zum operativen Ergebnis sei das gemeldete Nettoergebnis. Allerdings, so weiß Cliggott, hat auch diese Methode ihre Macken. In Boomzeiten suggerierte sie eine nicht vorhandene Ertragsstärke, in Schwächephasen hingegen stelle sie die Entwicklung übertrieben negativ dar. Aus diesem Grund hat Cliggott die operativen Ergebnisse mit den Nettoergebnissen über einen längeren Zeitraum hinweg untersucht.
Dabei hat er herausgefunden, dass die Nettoergebnisse rund 85 Prozent der operativen Ergebnisse ausmachen. Auf dieser Berechnungsgrundlage ergebe sich ein operativer Gewinn für den S&P 500 in 2002 von 40 Dollar. Historisch gesehen weise der S&P ein KGV von 16 auf, so dass der "faire" Wert im Index 680 Punkte (16x40) betrage.
Gurus sind an Wall Street selten geworden. Tummelte sich Ende der 90-Jahre noch ein rundes halbes Dutzend von ihnen am US-amerikanischen Kapitalmarkt, so ist 2002 gerade noch einer übrig geblieben: Doug Cliggott. Seit nunmehr vier Jahren liegt der Ex-Banker mit seinen Prognosen goldrichtig - leider.
Wo ist Abby Cohen, wo Henry Blodget? Von der Realität eingeholt. Ihre allzu optimistischen Prognosen haben sich als falsch erwiesen und die Massen gleichermaßen enttäuscht und erzürnt.
Cliggott ist anders, vorsichtiger. Er verkörpert den typischen Leisetreter in einer Welt, in der das Publikum lange Zeit nach Marktschreiern verlangte. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb er trotz seiner Erfolge relativ unbekannt geblieben ist.
Der US-Finanzdienst CNNfn hat versucht, hinter das Geheimnis von Doug Cliggott zu kommen. Das Interview endete mit der erstaunlichen Erkenntnis, dass sich Doug Cliggott lediglich in einem Punkt von seinen Kollegen unterscheidet: er ist vorsichtig. Und deshalb weiterhin bearish für die Börsen eingestellt.
Bewertungen weiterhin zu hoch
An Wall Street ist es gängige Praxis die operativen Ergebnisse als Grundlage für eine Bewertung heranzuziehen. Nicht so bei Cliggott. Der Ex-Banker und heutige Berater eines schwedischen Hedge Funds weigert sich, das Missmanagement in vielen Unternehmen zu ignorieren.
"Sie bauen Lagerbestände auf, die sie heute am liebsten nicht mehr hätten, sie errichten Fabriken, die sie nicht mehr wollen. Und dann werden diese Investitionen aus den Ergebnissen herausgerechnet, ganz so, als hätte es sie niemals gegeben. Aber es gab sie, dass investierte Geld ist echt und es gehört den Aktionären."
Die Alternative zum operativen Ergebnis sei das gemeldete Nettoergebnis. Allerdings, so weiß Cliggott, hat auch diese Methode ihre Macken. In Boomzeiten suggerierte sie eine nicht vorhandene Ertragsstärke, in Schwächephasen hingegen stelle sie die Entwicklung übertrieben negativ dar. Aus diesem Grund hat Cliggott die operativen Ergebnisse mit den Nettoergebnissen über einen längeren Zeitraum hinweg untersucht.
Dabei hat er herausgefunden, dass die Nettoergebnisse rund 85 Prozent der operativen Ergebnisse ausmachen. Auf dieser Berechnungsgrundlage ergebe sich ein operativer Gewinn für den S&P 500 in 2002 von 40 Dollar. Historisch gesehen weise der S&P ein KGV von 16 auf, so dass der "faire" Wert im Index 680 Punkte (16x40) betrage.