Der große Bankenreport

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BRAD PIT:

Der große Bankenreport

 
21.02.03 11:22
   

Börsenhype und Internetboom machten die Direktbanken zu den Stars der Finanzbranche. Das Kursdesaster zerstörte die Euphorie. Comdirect und DAB Bank liegen am Boden, die Advance Bank schließt ganz. Die niederländische ING macht es anders als die deutsche Konkurrenz: Ausgerechnet jetzt investiert sie in Direktbanken. Mit Diba und Entrium gehört ihr hier zu Lande jeder zweite Onlinekunde.
 



Gute Zeiten, schlechte Zeiten: Für 31 Euro brachte die Commerzbank die Aktie der Comdirect im Juni 2000 an die Börse. Aktuell ist das Papier nur noch 2,80 Euro wert. Die Commerzbank, die noch 59 Prozent hält, hat rechnerisch 2,3 Milliarden Euro verbrannt. Auch die Hypovereinsbank verspielte mit ihrer Onlinetochter DAB Bank vergleichsweise fast 600 Millionen Euro. Wettbewerber wie Consors, die als erste deutsche Direktbank an die Börse kam und heute zur französischen BNP Paribas gehört, verschwanden vom Kurszettel.

Unterdessen stellten Systracom, EQ Online und Patagon ihr Geschäft ein. Die Allianz schließt gerade das Dresdner-Bank-Erbe Advance Bank, und was die Deutsche Bank aus ihrem Onlinebroker Maxblue macht, ist unklar. Der "könnte jederzeit einem der vielen Strategiewechsel bei der Deutschen Bank zum Opfer fallen", sagt Johannes Thormann von der WestLB Panmure.

Expansion. Die europäische Konkurrenz nutzt die Gunst der Stunde. Für gerade einmal 300 Millionen Euro erwirbt die niederländische ING die Direktbank Entrium, die frühere Quelle-Bank. Mit der sind Kunden besonders zufrieden, wie Leser von "Börse Online" entschieden: Im Ranking nach sechs Kategorien wie Erreichbarkeit, Orderabwicklung und Kundenorientierung liegt Entrium mit deutlichem Abstand vorn. Maxblue landet auf dem letzten Rang. Noch im Frühjahr soll Entrium mit der ING-Tochter Allgemeine Deutsche Direktbank (Diba) fusionieren und dann Marktführer mit drei Millionen Kunden werden. Damit ist Deutschland für ING-Boss Ewald Kist das wichtigste Standbein mit Onlinekunden. Auf drei Kontinenten ködert er inzwischen Anleger mit hohen Sparzinsen in Deutschland 3,5 Prozent für Tagesgeld. Dann bietet er ihnen Produkte wie Fonds und Hypotheken an. Das hilft, die Konzernrendite auf rund 20 Prozent zu steigern.

Stillstand. Dagegen richten sich Comdirect und DAB-Bank auf den Wertpapierhandel aus. Diba-Chef Bernhard Hafner kritisiert: "Das ist so, als würde ein Bauer nur Blumenkohl anbauen. Wenn sich der Geschmack ändert, bekommt man ein Problem." Aber Comdirect und DAB Bank dürfen ihre Muttergesellschaften nicht ärgern. Die Zahl der Kunden stagniert, und die Depotinhaber handeln kaum noch. Im Jahr 2000 kauften oder verkauften sie durchschnittlich noch fast 30 Mal Wertpapiere, voriges Jahr nur noch 9 Mal.

Alexander Plenk von der Bankgesellschaft Berlin: "Die Kurse der Onlinebanken sehen niedrig aus, sind aber sehr hoch." Allenfalls die mögliche Integration in das Mutterhaus sorgt für einen Hauch Kursfantasie.

Mehr zur Bankenkrise im aktuellen Capital: Die neuen Opfer der Turbulenzen in Deutschlands Geldhäusern. Insolvenzen, faule Kredite, immense Kosten: Warum die Banken in der Klemme stecken. Kredite: Die Finanzbranche dreht Unternehmen den Geldhahn zu. Plus Interview mit Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller: "Wir wollen wieder Geld verdienen."

calexa:

Warum hast Du

 
21.02.03 11:28
die Werbung für die Capital-Beiträge nicht rausgeschnitten? Einfaches "Einfügen" bringt nix....

So long,
Calexa
www.investorweb.de
volvic:

und ich glaube

 
21.02.03 11:33
ING macht es richtig. bin kein absoluter bankenexperte. aber ich bin ein "cleverer" kunde. entrium bietet gute leistungen. gutes online-depot - nix für trader - aber sonst sehr gut. gibt kaum einen der günstiger ist. dazu: privatkredite mit geringem volumen und fairen zinssätzen. ausfallquote ist gering, einzelrisiko minimal, da beträge zwischen 5 und 40 tausend euro vergeben werden. zur refinanzierung nutzt man tagesgeldkonten.
DiBa macht das gleiche. sie haben dazu noch ein girokonto. das ist nicht ganz so super. es fehlt die automatenvernetzung mit der cash-group. ausserdem ist das girokonto nicht kostenfrei - damit nicht so optimal am markt positioniert. ich denke diba und entrium, das sind wirklich die beiden stärksten player im direktbank geschäft. entrium - ehemals quelle-bank - hat auch genügend erfahrung. die sind vielleicht immer etwas langweiliger gewesen als consors, diba und comdirect, dafür sind sie aber auch nicht so ein schlecht organisierter wilder haufen.
leider ist der hebel auf den erfolg von diba + entrium sehr gering wenn man ING aktien kauft. die haben ja noch soviel anderes bank+versicherungs business.

deren strategie gefällt mir aber. entrium jetzt zu kaufen - wo sie ein vielfaches billiger sind als noch vor einem, oder gar drei jahren ist nunmal clever. denn entrium macht profite und ist kein cash-burner. überhaupt scheint die ING super aufgestellt zu sein. es fehlt nur ein bischen an der gewinndynamik, aber die kommt schon wieder. neben aegon für mich die interessanteste finanzaktie im euro-stoxx.

volvic
BRAD PIT:

Sorry. Hab ich ganz vergessen :o) o. T.

 
21.02.03 11:33
calexa:

Nicht so schlimm....*g*

 
21.02.03 11:40
@ volvic
ING finde ich auch sehr interessant. Besonders unter dem Gesichtspunkt der Dividendenrendite. Aber wie Du schon richtig gesagt hast: es fehlt an Gewindynamik.

So long,
Calexa
www.investorwebde
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