Wacker plant Börsendebüt für Mitte April
von Klaus Max Smolka und Mark Böschen, Frankfurt
Der Chemiekonzern Wacker will den seit längerem geplanten Börsengang kurz vor Ostern starten. Geplant sei der 10. April, verlautete aus unternehmensnahen Kreisen, die mit den Plänen vertraut sind.
<!--nop-->Es gebe noch eine kleine Chance auf den 11. oder 12. April. Die Zeichnungsfrist soll am 27. März beginnen. Die Aktienemission von Wacker ist der bislang größte der für 2006 angekündigten Börsengänge. Die Familiengesellschaft will ein Viertel bis ein Drittel der Anteile in Streubesitz geben. Die beratenden Banken sind Morgan Stanley und UBS.
Unternehmenschef Peter-Alexander Wacker erhofft sich einen Emissionserlös von rund 800 Mio. Euro. Der Erlös soll dazu dienen, die Investitionen in die kapitalintensive Siliziumtochter Siltronic zu finanzieren und Schulden abzubauen. Ein Sprecher des Münchener Chemiekonzerns lehnte einen Kommentar ab und verwies auf die Bilanzpressekonferenz am Freitag in München.
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Für das laufende Jahr sind bereits drei Debüts über der Schwelle von 500 Mio. Euro angekündigt - so viele wie im gesamten Vorjahr. Am Montag wird die Augsburger Immobiliengesellschaft Patrizia Details zu ihrer für Ende März geplanten Emission vorstellen. Vor einer Woche hatte die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin ihre Erstnotiz in Aussicht gestellt. Analysten sehen wegen der Chipkonjunktur außerdem bessere Chancen für das Debüt der Infineon-Speicherchiptochter, das jedoch nicht in Deutschland stattfinden soll.
Wacker Chemie ist ein Testfall für weitere Börsengänge, die in der Branche anstehen könnten. So plant etwa der Arznei- und Chemiekonzern Altana, das Chemiegeschäft abzuspalten.