Nicht alles ist Gold, was glänzt
"Investoren schmücken sich wieder mit Gold" oder "Goldaktien trösten Anleger über Börsenfrust hinweg": Solche Schlagzeilen sind in den vergangenen Wochen wieder häufiger im Wirtschaftsteil der Zeitungen zu lesen. Tatsächlich hat der Preis pro Feinunze Gold im Juni mit 326 US-Dollar ein Jahreshoch erreicht. Seitdem ist er wieder etwas gefallen. Aber selbst mit 326 US-Dollar schafft der Goldpreis nicht annähernd das Niveau alter Zeiten. Die glänzenden Jahre für Gold waren die späten 70er. Nach den beiden Ölkrisen stieg der Goldpreis zeitweise auf fast 700 Dollar. Danach ging's - abgesehen von leichten Schwankungen - meist bergab.Drei Wege zum Gold: Barren, Aktien oder Fonds
Wer dem Lockruf des Goldes trotzdem folgen will, für den gibt es drei Möglichkeiten: echte Goldbarren, Aktien der Minenbetreiber oder Anteile an Goldfonds.Die Barren gibt's bei der Bank. Ihr Wert errechnet sich aus dem Gewicht und dem aktuellen Preis pro Feinunze. Ein Kilo-Barren kostet somit zur Zeit 10.000 Euro plus Mehrwertsteuer. Aber physisches Gold hat gleich mehrere Nachteile: Es muss entweder in einem Schließfach bei der Bank aufbewahrt werden. Das allerdings kostet extra - und schmälert die mögliche Rendite. Oder Sie nehmen das gute Stück mit nach Hause. Dann muss der Barren gegen Diebstahl versichert werden, z.B. über die Hausratversicherung. Auch das schmälert die Rendite. Gleichzeitig aber wirft der Goldbarren keinerlei Zinsen ab. Die Hoffnung auf eine gute Geldanlage ruht allein auf einem eventuell steigenden Goldpreis.
Gold-Aktien: Dreifaches Risiko bei fraglichem Gewinn
Viele Goldminen gehören internationalen Konzernen. Sie sind an der Börse notiert. Ihre Aktien kann man kaufen und verkaufen wie Telekom-Papiere. Allerdings: Ihr Wert schwankt erheblich. Mal Verluste von 50, 60 Prozent, dann wieder Gewinne, für Laien ein schwer durchschaubares Auf und Ab. Zumal die Minen zum Teil am anderen Ende der Welt liegen. Und genau daraus ergibt sich ein weiteres Risiko: das Währungsrisiko. Die meisten dieser Aktien notieren in fremden Währungen, die stark zum Euro schwanken - sei es der südafrikanische Rand, Kanada-Dollar oder der Austral-Dollar." Dreifaches Risiko also bei keineswegs garantiertem Gewinn.Goldfonds: Ein Kompromiss mit Tücken
Das Auf und Ab beim Wechselkurs lässt sich mit dem Kauf von Anteilen an speziellen Gold-Fonds vermeiden. Denn einige von ihnen werden in Euro gehandelt, zum Beispiel Capital Invest Gold Stock (Wertpapier-Kennnummer 970 962), PEH-Q-Goldmines (WKN 986 366) oder DWS Goldminenaktien Typ O (WKN 976 982). Die Fonds investieren in die Aktien verschiedener Minenbetreiber, zum Teil werden kleinere Mengen des Fondvermögens auch in Geldmarktfonds angelegt, die nicht so stark schwanken.Starke Nerven und Geduld braucht es allerdings auch hier. Immer wenn es den Aktienmärkten gut geht, brechen die Goldfonds ein. Sie folgen meist der Entwicklung des Goldpreises. Wenn er verfällt, geht es auch mit den Fonds bergab. Viele erreichen erst gerade wieder ihr Niveau vom Jahr 1997. Weiterer Nachteil: Für die meisten muss der Anleger einen Ausgabeaufschlag bis zu 5 Prozent zahlen (gilt nicht für o.g. Fonds "DWS Goldminenaktien Typ O").